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Mohamed El-Erian und Jamie Dimon Fed senkt Zinsen im September? 2 Top-Experten warnen!

Die US-Inflation zeigt, dass die Fed im September die Zinsen senken wird? Zwei Top-Experten warnen aktuell vor problematischen Faktoren.

Mohamed El-Erian
Mohamed El-Erian. Foto: Bloomberg

Die gestrige Meldung zur US-Inflation im Juni (-0,1 % im Monatsvergleich) hat die Marktmeinung nur noch gefestigt: Die Federal Reserve wird die Zinsen im September senken. Die Inflation kommt also stark genug zurück? Da gibt es heute aber zwei mahnende Stimmen, die zur Vorsicht raten! Man schaue mal genau hin: Heute um 13 Uhr meldete die größte US-Bank JPMorgan ihre Quartalszahlen. Im Quartalsbericht sagte der nach Fed-Chef Jerome Powell einflussreichste Banker der USA, der jahrelange hoch erfolgreiche JPMorgan-Chef Jamie Dimon, Zitat: „Es gab einige Fortschritte bei der Senkung der Inflation, aber es gibt immer noch mehrere inflationäre Kräfte vor uns: große Haushaltsdefizite, Infrastrukturbedarf, Umstrukturierung des Handels und Remilitarisierung der Welt. Daher könnten die Inflation und die Zinsen höher bleiben, als der Markt erwartet.“

Fed senkt Zinsen im Septemer? El-Erian sieht Probleme

Und jetzt meldet sich auch Mohamed El-Erian zu Wort, der ehemalige Chef des weltweit größten Anleihe-Vermögensverwalters PIMCO. Mohamed El-Erian zufolge werden die Chancen für eine Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank Federal Reserve im September durch die Gefahr eines inflationären Politikschocks nach den US-Wahlen gemindert.

„Es gibt zwei Faktoren, die eine Zinssenkung im September für die Fed erschweren“, sagte Mohamed El-Erian, der Präsident des Queens College in Cambridge, heute bei Bloomberg TV. „Der eine ist, dass sie einen schlechten Datenpunkt bekommen könnten. Der zweite Punkt ist die Politik. Wie besorgt sind sie, dass es nach den Wahlen aufgrund der Politik zu einem Inflationsschock kommen könnte?“

Nach Ansicht des Bloomberg-Kolumnisten stehen die USA nicht vor einem „Liz-Truss-Moment“ – als die Haushaltspläne der britischen Premierministerin vor zwei Jahren die Märkte durcheinander brachten und die Staatsanleihen und das Pfund sanken. Die „größte Angst“ der Fed sei jedoch, dass sie in einem kommenden Zinssenkungszyklus den Kurs ändern und die Zinsen wieder anheben müsse, wenn sich die Inflation wieder beschleunigt.

In dem unwahrscheinlichen Szenario, dass die Fed die Zinsen im nächsten Jahr anhebt, fügte Mohamed El-Erian hinzu, wird dies aufgrund eines größeren externen Schocks geschehen oder „weil sich die Politik in anderen Bereichen – Steuern, Handel – grundlegend geändert hat“.

Mohamed El-Erian äußerte sich nach der Veröffentlichung von Daten am Freitag, die zeigten, dass die US-Erzeugerpreise im Juni stärker als erwartet gestiegen sind, wobei die Endnachfrage im Vergleich zum Vormonat um 0,2 % zunahm. Er äußerte sich auch einen Tag nach der Veröffentlichung einer separaten, genauer beobachteten Messung der Verbraucherinflation, die im Juni schwächer ausfiel als erwartet. Der Inflationsbericht vom Donnerstag hat die Wetten gestärkt, dass die Fed bereits im September die Zinsen senken wird, während sich die Inflation dem 2%-Ziel der Zentralbank nähert.

„Die Fed wird dies weit offen halten“, sagte Mohamed El-Erian. „Sie werden weiterhin sagen, dass 2 % unser Ziel ist und wir es erreichen, wenn wir es erreichen. Das ist die Art und Weise, eine etwas höhere Inflation anzustreben, ohne dass sie es so nennen.

Chart vergleicht Fed-Zinsen und Inflation in den USA Die Grafik zeigt seit 2014 die Entwicklung der Inflation in den USA (orange) Linie, im Vergleich zu den Fed-Zinsen (blaue Linie).

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Notenbanken in der Falle statt im Knast

    Das war doch El- Erian der kürzlich warnte, dass die Zinsen schneller gesenkt werden müssten um weitere Probleme zu verhindern.Wenn er jetzt spätere Senkungen erwartet, müsste es also noch schlimmer werden. Die Notenbanken sitzen in der selbsgestellten Falle.Da blickt doch keiner mehr durch.

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