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Bilanz steigt in 1 Woche um 297 Milliarden Dollar Wie die Federal Reserve derzeit mehr Geld pumpt als 2008

Die Federal Reserve pumpt derzeit mehr Geld in die Banken als 2008. Allein binnen einer Woche steigt ihre Bilanz um 299 Milliarden Dollar.

Die Direktoren der Federal Reserve um Jerome Powell

Es ist vor allem eine Vertrauenskrise, bei der die Federal Reserve mit voller Wucht versucht gegenzusteuern. In den USA geht bei Banken die Angst um, dass Einleger Geld abziehen, weil sie an der Solidität ihrer Hausbank zweifeln. Und sie verlagern ihre Einlagen dann lieber zu den ganz großen Banken. Bei der heute Nacht durchgeführten Unterstützung der First Republic Bank durch die größten Banken der USA sah man es gut: Es war quasi eine indirekte Rückgabe von Geld. Anleger schichteten zuletzt Einlagen von Regionalbanken zu den ganz großen Banken in den USA um – und die zehn größten Banken der USA nahmen nun insgesamt 30 Milliarden Dollar, und parken sie für 120 Tage als verzinste Einlage bei der First Republic Bank. Was die Kunden also abziehen, buchen die Großbanken quasi zurück.

Banken saugen sich bei Federal Reserve mit Liquidität voll

Aber nicht nur das. Auch haben sich Banken in den letzten Tagen massiv bei Liquiditätshilfen der Notenbanken bedient, vor allem bei der Federal Reserve! Gestern Abend veröffentlichte Daten der Federal Reserve zeigten laut Bloomberg, wie stark die Banken ihre Hilfe jüngst in Anspruch genommen haben. In der Woche bis zum 15. März nahmen die Banken insgesamt 164,8 Milliarden Dollar aus zwei Backstop-Fazilitäten der Federal Reserve auf. Darin enthalten ist ein Rekordbetrag von 152,85 Milliarden Dollar aus dem Diskontfenster, dem traditionellen Liquiditätsreservoir für Banken. Das bisherige Allzeithoch lag bei 111 Milliarden Dollar, und wurde während der Finanzkrise 2008 erreicht! So viel zur Dimension der aktuellen Bankenkrise. Es ist vor allem die Nervosität über zu wenig Liquidität, welche die Banken veranlasst sich mit Cash vollzusaugen. Vertrauen die Kunden uns noch, sind wir nach First Republic, Credit Suisse und SVB die nächste Bank, die wackelt?

Bilanz der Federal Reserve steigt in einer Woche um 297 Milliarden Dollar

Hier haben wir uns aktuell diesen Chart aus der „Datengrube“ der Federal Reserve bei der St. Louis Fed gezogen. Wir sehen die gesamte Bilanz der Federal Reserve in ihrer Entwicklung von Mai 2022 bis zum 15. März 2023. Die Bilanzsumme fiel im Zuge des Quantitative Tightening (QE), der Schrumpfung der Bilanz, von 8,94 Billionen Dollar auf 8,34 Billionen Dollar bis zum 8. März 2023. Also war es ein Rückgang um 600 Milliarden Dollar binnen 10 Monaten! Und nun in der letzten Woche sehen wir durch diese Kreditvergabe der Federal Reserve an die Banken den Anstieg der Bilanz auf 8,639 Billionen Dollar – ein Plus von exakt 297 Milliarden Dollar in nur einer Woche (hier die Details), der größte wöchentliche Anstieg seit der Corona-Pandemie.

Bilanz der Federal Reserve seit Mai 2022

Laut Holger Zschaepitz von der WELT ist es eben diese Liquidität von Federal Reserve und anderen Notenbanken, die derzeit dafür sorgt, dass die Aktienkurse diese Woche trotz Bankenkrise ansteigen.

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. In Gold we trust 🤑

    1. Gold ist heute wie entfesselt 🤙
      Den horizontalen Widerstand ohne Mühe durchbrochen…ATH in Sicht?

  2. Die Blasen sind größer als 2008 also muss auch mehr Geld her :).

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Genau richtig erkannt. Wer’s nicht glaubt kann ja die Aktienkurse von 08 mit heute vergleichen!

      Außerdem sind auch die Immobilienmärkte seit 08 um 250 Prozent gestiegen.

  3. …sieht ein bisschen nach Zeitspiel aus…

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