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Globale Vermögens- und Schulden-Explosion, „Zeichen stehen auf Sturm“

Auf der einen Seite haben die globalen Vermögen in den letzten Jahren (und vor allem letztes Jahr) ein enormes Wachstum erlebt. Damit sei nun Schluss, und die Zeichen stünden auf Sturm, so sagt es die Allianz heute in ihrem aktuellen „Globalen Vermögensbericht. Zitat auszugsweise:

Die Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte wuchsen daher kräftig mit 7,7% und kletterten auf über EUR 168 Billionen. Die ersten Daten für dieses Jahr deuten allerdings auf ein deutliches schwächeres Wachstum hin. „Das vergangene Jahr war gut für Sparer mit Wertpapieranlagen“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. „Aber sie sehen jetzt schwierigeren Zeiten entgegen. Die Post-Krisen-Ära, in denen eine extrem expansive Geldpolitik für eine stetige und weitgehend schwankungsfreie Aufwärtsentwicklung an den Finanzmärkten sorgte, geht zu Ende. Die Zeichen stehen auf Sturm: Höhere Zinsen, Handelskonflikte und eine zunehmend populistische Politik verursachen Spannungen und Turbulenzen. Die ersten Monate dieses Jahres haben darauf schon einen Vorgeschmack gegeben.

Nicht nur die Vermögen, auch die Schulden steigen global immer weiter an. Zitat Allianz:

2017 legten die Verbindlichkeiten der Haushalte weltweit um 6% zu; die Zuwachsrate lag damit leicht über dem Vorjahresniveau von 5,5%. Auch im Euroraum beschleunigte sich das Schuldenwachstum, allerdings nur auf immer noch bescheidene 2,6% (2016: 1,5%). Dank des starken Wirtschaftswachstums erhöhte sich die globale Schuldenstandsquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) aber nur minimal auf 64,3% (Euroraum: 62,9%). Hinter diesen globalen Durchschnittswerten verbergen sich naturgemäß große Unterschiede. In einigen Ländern erreichten Schuldenhöhe und -dynamik in den letzten Jahren kritische Werte. „In der Mehrzahl der untersuchten Länder ist die Entwicklung der privaten Verschuldung nicht besorgniserregend“, kommentierte Michaela Grimm, Ko-Autorin des Reports. „Aber vor allem in Asien gibt es einige Länder – Thailand, Malaysia, Südkorea und China beispielsweise –, in denen die Aufsichtsbehörden die Situation genau beobachten sollten. In diesen Ländern sind die Ähnlichkeiten mit den Kreditexzessen vor der Finanzkrise nicht zu übersehen.“

Verrechnet man Vermögen und Schulden miteinander, so stieg das Netto-Geldvermögen global Ende 2017 auf 128,5 Billionen Euro, was alleine im Jahresvergleich ein Plus von 8,3% darstellt. Wahnsinn! Gut, das wird vor allem an den Zuwächsen bei Aktien und Immobilien liegen, so möchten wir anmerken. In Deutschland wachsen Schulden und Vermögen zwar auch immer weiter. Aber glaubt man der Allianz, sind Sorgen hierzulande doch eher unbegründet. Zitat:

Mit 5,1% erzielte das Wachstum des Brutto-Geldvermögens der deutschen Haushalte den höchsten Wert seit der Finanzkrise. Gleichzeitig stiegen aber auch die Verbindlichkeiten mit 3,4% so schnell wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Von einem Kreditboom ist Deutschland dennoch weit entfernt, die Schuldenstandsquote ist im achten Jahr in Folge gefallen. Mit etwas über 53% lag sie Ende 2017 niedriger als in nahezu jedem anderen Industrieland (mit der Ausnahme Österreichs). Das Netto-Geldvermögen legte 2017 um 5,8% zu und wuchs damit etwas schneller als im Jahr zuvor.

Unsere Anmerkung zur folgenden Tabelle der Allianz: Die Golfstaaten fehlen komplett. Vielleicht liegt das an einer zu intransparenten oder unvollständigen Datenlage dieser Länder? Mit ihnen (Katar, Kuwait, VAE etc) sähe die Reihenfolge wohl etwas anders aus.



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