Vom gestrigen Beginn der Rede von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress bis jetzt konnte der Goldpreis von 1.804 Dollar bis jetzt auf 1.816 Dollar zulegen. Vergleicht man die Reaktionen von Marktbeobachtern und Analysten auf seine Worte, dann ist für jedermann etwas dabei. Klar ist: Steigt die Inflation in den USA weiter kräftig an, könnte die Fed noch deutlicher als erwartet mit Zinsanhebungen und Bilanzreduzierung reagieren. Höhere Zinsen für Anleihen sprechen gegen das zinslose Gold.
Die Bewegungen seit der Powell-Rede bei Gold, Anleiherenditen und US-Dollar waren nicht gigantisch groß. Aber eine gewisse Bewegung sah man schon. Renditen und US-Dollar fielen, der Goldpreis stieg (siehe Bewegung ab der Mitte des Charts). Aber heute um 14:30 Uhr werden die Karten ganz neu gemischt. Nach zuletzt 6,8 Prozent werden gleich nämlich die Inflationsdaten für Dezember aus den USA veröffentlicht. Noch mehr Aufwärtsdruck durch eine noch höhere Inflation bringt noch schneller höhere Zinsen, und damit einen wankenden Goldpreis?
#Fed's Powell: If more aggressive rate increases needed to cool inflation, Fed will do it. pic.twitter.com/C2qcGsUugI
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) January 11, 2022
Jeffrey Halley, leitender Marktanalyst Asien-Pazifik beim Broker OANDA, sagt zur Powell-Rede, dass vor allem wichtig gewesen sei, was Powell nicht gesagt habe. Er habe sich weder für vier Zinserhöhungen im Jahr 2022, noch für einen Beginn der Zinserhöhungen im März ausgesprochen, noch habe er Einzelheiten genannt, wann der Abbau der Fed-Bilanz beginnen würde.
Die Experten der Commerzbank sagten zum Thema Gold und Fed vor wenigen Minuten folgendes: Der steigende Goldpreis sei vom schwächeren US-Dollar und deutlich gefallenen realen Anleiherenditen unterstützt worden. Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed Powell habe während einer Anhörung im Kongress zwar bestätigt, dass die Fed die hohe Inflation bekämpfen werde. Dies würde aber nicht der US-Wirtschaft schaden, so Powell weiter, womit er die Marktteilnehmer offenbar beruhigt habe. Deren Fokus liege heute wohl auf den Inflationsdaten in den USA. Die Teuerungsrate dürfte im Dezember weiter auf über 7 Prozent gestiegen sein, was den Handlungsbedarf der Fed verdeutlicht.
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