Gold/Silber

Konsolidierung im US-Dollar Gold-Korrektur: Ziel erreicht – Kommt jetzt die Trendwende?

Gold-Korrektur: Ziel erreicht – Kommt jetzt die Trendwende?

Aufgrund des starken US-Dollars und der steigenden Leitzinsen stand Gold zuletzt gehörig unter Druck. Der Goldpreis fiel dabei unter die Marke von 1.700 US-Dollar und damit auf das tiefste Niveau seit knapp einem Jahr. Im Tief kostete eine Feinunze nur noch 1.697 Dollar. Zur Erinnerung, im März stieg der Goldpreis im Zuge der geopolitischen Risiken noch auf 2.070 Dollar. Seit Jahresbeginn ist das goldene Edelmetall auf Euro-Basis zwar noch knapp 7 Prozent im Plus, aber die jüngsten Zugewinne sind dahin geschmolzen.

In Anbetracht der Unsicherheit an den Finanzmärkten steigt der Dollar in der Gunst der Anleger. Der extrem starke US-Dollar verteuert den Einkaufspreis von Gold für Käufer außerhalb des Dollarraums, das bremst folglich die Nachfrage aus. So kam es in den vergangenen Wochen schließlich zu starken Abflüssen aus den größten Gold-ETFs und einem nachlassenden Optimismus unter Terminspekulanten. Darüber hinaus belasten die steigenden Leitzinsen. Da Gold keine Zinsen abwirft, verliert es an Attraktivität gegenüber festverzinslichen Wertpapieren. Die negative Stimmung könnte jedoch als Kontraindikator herhalten, denn aus technischer Sicht wäre eine Erholung durchaus denkbar.

Gold: Chance auf eine Erholung

Der am Freitag veröffentlichte Commitments of Traders-Report unterstreicht nochmal die schlechte Stimmung unter Gold-Spekulanten. In der Woche bis zum 12. Juli hatte sich die Anzahl der offenen Kontrakte zwar deutlich erhöht (+8,9%), auf Wochensicht kam es aber zu einem kräftigen Rückgang bei den Netto-Long-Positionen (-16,8%). Der Verkaufsdruck unter Großspekulanten war besonders groß, diese reduzierten ihre Long-Positionen um satte 19,0 Prozent. Nach dem jüngsten Wash-Out besteht jetzt die Chance auf eine Erholung. Steigt nämlich der Goldpreis, dann sind die Großspekulanten gezwungen, wieder einzusteigen.

Neben der extrem schlechten Stimmung sprechen noch weitere Faktoren für eine Erholung des Goldpreises. Einerseits ist der Dollarindex am Donnerstag an dem Widerstand aus dem Wochenchart bei 108,78 Punkten nach unten abgeprallt und befindet sich nun in einer Konsolidierung. Dadurch nimmt der Druck auf Gold ab. Zudem hat sich der Anstieg der US-Renditen nicht weiter fortgesetzt. Die 10-jährige Anleiherendite hat sich inzwischen unter der 3-Prozent-Marke eingependelt. Andererseits hat der Goldpreis ein erstes großes Korrekturziel im Bereich von 1.700 US-Dollar erreicht. Hier könnte nun eine Stabilisierung erfolgen, die in einer Erholungsrally mündet. Den nächsten Impuls für den Goldpreis könnte es am Donnerstag geben, wenn die EZB die Zinsentscheidung veröffentlicht.

US-Dollar-Index Abpraller am Widerstand

Goldpreis: Wie geht es weiter mit der Kursentwicklung?

Mit dem Erreichen der 1.710 USD-Marke, 127,2% Extension der Strecke 2.070 bis 1.787, könnte die Korrektur zunächst eine Pause einlegen. Es gibt derzeit zwei Szenarien, wie es für Gold weiter gehen kann. Erstens, es handelt sich um eine ABC-Korrektur im Abwärtstrend. Dann liegen die Korrekturziele bei 1.722/24 USD (127,2% Ext.) und 1.728/29 USD (161,8% Ext.). Die Zielmarke bei 1.723 USD wurde am Vormittag bereits erreicht. Hier prallte der Goldpreis zunächst nach unten ab. Sehen wir jedoch einen Tagesschlusskurs im Bereich von 1.715 USD oder höher, dann hätte sich ein „Morning-Star-Chartmuster“ ausgebildet. Dabei handelt es sich um eine bullische Formation. Aktuell notiert das Edelmetall bei 1.718 USD. Der Relative-Stärke-Index auf Tagesbasis war zuletzt in den überverkauften Bereich gerutscht, dies spricht auch eher für eine Erholungsbewegung.

Oberhalb von 1.728 USD liegen die nächsten Ziele bei 1.745 und 1.753 USD. Über 1.763 USD hellt sich das Chartbild weiter auf, dann richtet sich der Blick auf die richtungsweisende Marke von 1.786 USD. Scheitert der Goldpreis im Bereich von 1.723/28 USD, könnte es dagegen zu einem Rücklauf an die Tiefs bei rund 1.700 USD kommen. Unter 1.697 USD müssen Gold-Händler zusätzliche Kursrückgänge bis 1.682/80 USD einplanen.

Goldpreis auf Erholungskurs - US-Dollar Konsolidierung stützt

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