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Goldman Sachs: Portugal-Krise kein Problem

Man hätte eigentlich fast wetten können, dass es so kommt: einige Banken beschwichtigen und präsentieren Analysen, die zeigen sollen, dass die Probleme in Portugal nicht das Potential haben, eine neue Krise auszulösen. Böse Zungen sagen, dahinter stecke das Interesse, die Kurse noch einmal etwas nach oben zu pushen, um dann den geneigten Investoren die eigenen Bestände teurer verkaufen zu können. Aber das sind wirklich böse Zungen, inschallah..

An vorderster Front einmal mehr Goldman Sachs. Die US-Bank hat heute Morgen eine Analyse veröffentlicht, die zu dem Schluss kommt, dass die Probleme um Santo Espirito nicht das Potential haben, andere Länder anzustecken – aber genau dies war ja gestern passiert: spanische und italienische Bankaktien kamen massiv unter Druck, die Preise für Kreditausfallversicherungen (CDS) waren massiv in die Höhe geschnellt.

Hier die Argumente von Goldman Sachs:

1. Der Banken-Sektor in Portugal sei sehr klein – faktisch also zu unbedeutend

2. Ausländische Banken hätten eine relativ geringe Verflechtung mit dem portugiesischen Finanzsektor

3. Gäbe es genügend Kapitalpuffer (durch die portugiesische Notenbank?), um das Problem in den Griff zu kriegen

Auch die schottische RBS beruhigt und meint, dass zahlreihe Risikoparameter noch nicht angesprungen seien – was das begrenzte Potential der Krise belege. Banco Espirito Santo selbst hat heute betont, dass man genügend Kapitalpuffer habe, um die Verluste einer Tochterfirma aufzufangen.

Na wenn das so ist, ist doch alles wieder gut, oder? Zur Erinnerung: die Eurokrise begann mit Griechenland, also einem kleinen und eigentlich für die Finanzmärkte relativ unbedeutenden Land. Die Grundfrage ist und bleibt: wie soll die Verschuldung von Staaten und Banken der Europeripherie jemals geordnet zurück zu führen sein?

Banco Espirito



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3 Kommentare

  1. „Die Grundfrage ist und bleibt: wie soll die Verschuldung von Staaten und Banken der Europeripherie jemals geordnet zurück zu führen sein?“

    Überhaupt nicht, das ist unmöglich, und alle wissen es. Eine Währungsreform ist überfällig.

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