Gold/Silber

Gold auf der Kippe! Goldpreis: Absturz unter 1.700 Dollar – es droht weiteres Ungemach, wenn…

Goldpreis: Absturz unter 1.700 Dollar – es droht weiteres Ungemach, wenn

Der Goldpreis setzt seine Talfahrt fort und rutscht dabei zeitweise unter die Marke von 1.700 Dollar. Die Aussicht auf kräftige Zinsanhebungen sowie ein starker US-Dollar bringen Gold unter Druck. Infolgedessen hat sich der laufende Abwärtstrend im August nochmal beschleunigt. Es droht sogar ein starkes Verkaufssignal, sollte der Goldpreis die massive Unterstützung bei 1.682 Dollar durchbrechen.

Die Gold-Bullen haben es derzeit nicht einfach, trotz hoher Inflation fällt das Edelmetall von Tief zu Tief. Im August hat der Goldpreis den fünften Monat in Folge ein Minus eingefahren. Im gestrigen Handel fiel er schließlich auf ein Sechswochentief bei 1.689 USD und damit nahe an eine richtungsweisende Unterstützung. Zuletzt fiel die Notierung am 21. Juli unter die Marke von 1.700 Dollar. Es geht aktuell um viel – setzt sich die Abwärtsdynamik fort oder kommt die erhoffte Erholung?

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Dollar-Stärke und weitere Zinsanhebungen sorgen für Gegenwind

Den Rückgang des Goldpreises kann man vor allem mit dem starken US-Dollar begründen. Der Dollarindex kletterte zuletzt auf den höchsten Stand seit 2002. Allerdings deuten einige Indikatoren darauf hin, dass der Dollar eine Pause einlegen könnte. Einerseits hat der Kurs im Wochenchart einen markanten Widerstandsbereich aus 2002 erreicht. Andererseits liegen die Werte im Relative-Stärke-Index (RSI) schon deutlich im überverkauften Bereich. Der letzte Anstiegsimpuls zeigt zudem eine deutliche Divergenz an, die auf eine nachlassende Dynamik hindeutet.

Ein starker US-Dollar führt dazu, dass sich das Edelmetall für Interessenten außerhalb des Dollar-Raums wechselkursbedingt verteuert. Dementsprechend kam es in den vergangenen Monaten zu einer nachlassenden Nachfrage. Am Goldmarkt rechnet man aktuell mit weiteren Zinserhöhungen der EZB und der Fed. Es ist sehr wahrscheinlich, dass beide Notenbanken im September eine große Zinsanhebung von 75 Basispunkten verkünden.

Außerdem haben sich zuletzt die Stimmen der Währungshüter gemehrt, dass die restriktive Geldpolitik auch im Falle einer Rezession fortgesetzt wird. Investoren machen wegen der steigenden Zinsen daher einen Bogen um Edelmetalle als Wertanlage. Seit dem 10. August steht der Goldpreis wieder unter Druck und ist in dieser Zeit um mehr als 100 Dollar gefallen. Am heutigen Nachmittag steht der US-Arbeitsmarktbericht (NonFarm Payrolls) auf dem Terminplan, dieser dürfte die Volatilität im Gold erneut erhöhen (14:30 Uhr).

Goldpreis erreicht eine richtungsweisende Unterstützung

Goldpreis setzte seine Sinkflug zuletzt fort, als er die wichtige Unterstützung bei 1.721 Dollar aufgegeben hat. Aktuell sehen wir ein Ringen der Bullen und Bären um die runde Marke von 1.700 USD. Aufgrund der starken Abwärtsdynmaik kann es zu einem Test des Vierfachtiefs bei 1.682 USD kommen. Im gestrigen Handel fiel der Preis für Gold bereits auf ein Tief bei 1.689 USD. An dem Vierfachtief könnten die Bullen das Ruder nochmal herumreißen und eine Erholung einleiten. Mögliche Anlaufpunkte sind die Marken bei 1.721, 1.739 und später 1.755 USD. Um eine Trendwende einzuleiten, bedarf es jedoch mehr. Dafür müsste der Goldpreis die letzten lokelen Hochs bei 1.807 USD überwinden.

Unterhalb der markanten Unterstützung bei 1.682/80 USD müssen sich Anleger auf einen Rückgang bis 1.640 USD einstellen.

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12 Kommentare

  1. Noch immer liegt Gold in Euro, mit etwa 7% in diesem Jahr, und über 11 % in den letzten 12 Monaten, knapp über der Inflation.
    Ich wäre nicht überrascht, wenn Gold aber auch bis zu zweistellig noch in diesem Jahr ins Minus rutscht, wenn sich langsam aber sicher das Desaster in der deutschen Industrie, durch die Aktienkurse frisst.
    Mal sehen was passiert.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Das wird sich auch nicht ändern, indem du das halbstündlich wiederholst. Doch der goldene Optimismus scheint zu bröseln…

    2. @Helmut

      „…Ich wäre nicht überrascht, wenn Gold aber auch bis zu zweistellig noch in diesem Jahr ins Minus rutscht…“

      Soviel zum Inflationsschutz…

      1. Hallo Columbo,
        es muss ja auch sein, denn sonst würde ja selbst der letzte kleine Sparer merken, dass er mit dem Gerede über den immer fallenden Goldpreis, der auch nicht die Inflation ausgleicht, sondern nur Verluste einfährt, verarscht wurde, während er für seine Betriebsrente und Direktversicherungen auch noch Steuern und ggf. Krankenkassenbeiträge zahlen muss.
        Und wenn morgen der Goldpreis 20 % abschmiert, dann hat er sich seit 2000 immer noch steuerfrei etwa verfünfacht.
        Während der DAX sich mit Steuern in dieser Zeit noch nicht einmal verdoppelt hat, und in den letzten 12 Monate die 20 % Kursverluste schon hinter sich hat. Eine Geldvernichtungsmaschine.
        Aber ich denke, da kommt noch richtig was, wenn das durchschlägt, was jetzt noch schöngeredet wird, oder per Vogel-Stauß nicht gesehen werden will, dann fällt auch Gold.
        Es wird spannend werden.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. @Helmut

          „…dann fällt auch Gold…“

          Schon wieder…endlich geben Sie es zu…kein Inflationsschutz also. Alles klar.
          Habe mal nachgesehen: Beliebte Rolexuhren (die „Submariner“ bspw., aber auch einige andere) schlagen als Inflationsschutz Gold bei weitem.
          Ich würde mal bei Rolex anfragen, ob sie Gold gegen ein paar Uhren tauschen.
          Ich sag‘s Ihnen aber gleich, Rolex macht es nicht. Sie kommen höchstens auf eine jahrelange Warteliste.
          Damit Gold schützt, braucht es schon eine Hyperinflation. Aber dann schützt selbst die leere Brieftasche aus echtem Leder schon vor Inflation😂.

  2. Okay, jetzt habe ich genug zum Goldpreis gelesen. Ich glaube, jetzt ist eine gute Zeit in Gold zu investieren? Oder soll ich lieber warten?

    1. Hallo Kyra,

      in Gold zu sein ist immer gut. Wenn Sie also generell investieren, und nicht nur sparen, dann ist ein Goldanteil immer zu empfehlen.
      Also auch jetzt.

      Wieviel hängt von Ihren persönlichen Gesamtumständen ab und wie Sie die Lage einschätzen.

      Investieren ja, wenn sie noch nichts haben. Weiter ansammeln, bis zu der von Ihnen anvisierten Menge, ist auch sinnvoll.

      Dagegen: alles auf einmal kaufen ist nie sinnvoll, sondern einfach Glücksspiel.

      Und unter kurzfristigeren spekulativen Gesichtspunkten würde ich jetzt auch nichts kaufen, weil wir gerade ein deutlich erhöhtes Crash-Risiko haben. In so einem Fall bekommt man auch Gold noch mal billiger.

      1. @Felix

        „…Wieviel hängt von Ihren persönlichen Gesamtumständen ab und wie Sie die Lage einschätzen…“

        Wenn man schon die Frage nach einem Goldinvestment beantworten will, dann gehört in meinen Augen die Angabe der Menge im Verhältnis zum Vermögen dazu.
        Mit einer allgemeinen Binsenantwort ist einem potentiellen Goldinvestor nicht geholfen.
        Meines Wissens empfiehlt die überwiegende Mehrheit der Profis 5-10% des Vermögens in Gold anzulegen.
        Markus Krall 20%, @Helmut 100%.

  3. Ich verstehe die ewigen Goldbasher immer weniger.Gold in Euro ist immer noch an der 200Tageslinie und seit Anfang 2022 ca.11% im Plus.Welche Anlageklasse kann das schon vorweisen ? Der geliebte MSCI World ist gerade 20% im Minus.Ein durchschnittlicher Arzt im Rentenalter mit 2Mio Anlagen hätte mit Gold jetzt 2,2 Mio und beim MSCI 1,6 Mio. Ich würde Grossmutters Sparstrumpf wegen
    620 000 Vermögensverlust einklagen.Der gewiefte Helmut ist halt doch schlauer, statt ihn immer zu kritisieren könntet ihr ihm einmal gratulieren oder ihn MINDESTENS in Ruhe lassen.Columbo, sie können sich trösten, fast sämtliche Profis mit allen möglichen Fonds und Produkten sind seit Anfang 2022 zwischen 5% und 25 % im Minus. Darunter findet man auch die weltgrössten Fonds wie der Norwegische Staatsfonds und die SNB.Sogar Cathy Wood ist leicht im Minus ? ? Columbo, ist es Galgenhumor wenn man mit diesen Tatsachen sich über den Andalusien King lustig machen kann?
    P.S Für Unerfahrene, die es noch nicht wissen, Gold verliert häufig in Krisen als letzter Anker für die Deckung von Margin Calls wenn die ganze andere Scheisse zusammenbricht.

    1. @ColumboTröster

      Ich sage ja nicht, man soll kein Gold halten. In angemessener Menge ist es ok. Beispielsweise wenn man eine Hyperinflation und/oder Währungsreformen erwartet.
      Die klassischen 5-10% oder für Pessimisten auch die Krall`schen 20%. Warum nicht?
      Darüber ist es in meinen Augen hochgefährlich. Goldanlagen haben schon mal Vermögen beinahe vernichtet. Sie können es wieder tun.

  4. Ich empfehle nicht 100 % des Erspartes in Gold anzulegen, sondern wir sind praktisch von der Versechsfachung des Goldpreises überrannt worden. Nun haben wir ja auch ausreichendes Einkommen durch unsere Renten, und wohnen in einer bezahlten Immobilie.
    Nur, was sollte ich nun machen?
    In die Schweiz fahren, einige Hunderttausende verkaufen und dann….
    Ja, was dann dafür kaufen?
    Von Aktien habe ich keine Ahnung, und Immobilien?

    Ich kann so ganz entspannt zuschauen, wie sich alles entwickelt. Und wenn der Goldpreis wirklich mal abschmiert, dann wird es sicherlich nicht mehr sein, als wenn ich für die Kursgewinne Kapitalertragssteuer hätte zahlen müssen.
    Und dann hat sich der Kurs immer noch etwa verfünffacht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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