Gold/Silber

Mehrere Daten bremsen Gold aus Goldpreis verliert 120 Dollar in 2 Wochen – Blick auf Ereigniskette

Der Goldpreis verliert 120 Dollar in 2 Wochen. US-Dollar und Anleiherenditen steigen. Hier ein Blick auf die Ereigniskette der letzten Tage.

Gold

Der Goldpreis hat in den letzten Tagen ordentlich eingebüßt. Der wieder erstarkte US-Dollar spielt dabei natürlich eine Rolle. Aber warum ist der Dollar wieder dabei zu steigen? Man schaue dazu auf eine Kette von Ereignissen, die gegen Gold drücken. Noch am 2. Februar sah man Kurse über 1.955 Dollar, heute sehen wir 1.834 Dollar. Gut 120 Dollar verliert Gold also in knapp zwei Wochen. Im TradingView Chart sehen wir den Kursverlauf seit Ende Januar in blau, dazu in orange den in negativer Korrelation steigenden US-Dollar.

Goldpreis-Verlauf seit Ende Januar

Goldpreis sackt seit Tagen ab – Blick auf die Ereigniskette

Am 2. Februar entschied die EZB ihre Zinsen um 50 Basispunkte anzuheben. Und noch wichtiger: Man hielt den Druck aufrecht, die Zinsen weiter kräftig anheben zu wollen im Kampf gegen die Inflation in der Eurozone. Auch von Seiten der Federal Reserve schien die Aufwärtsdruck bei den Zinsen anzuhalten. Dies war ein Signal für das zinslose Gold, Schwäche zu zeigen, und der Goldpreis rutschte von 1.955 Dollar auf 1.913 Dollar.

Am 3. Februar wurden die US-Arbeitsmarktdaten für Januar gemeldet. Sie schockierten die Märkte regelrecht mit 517.000 neuen Stellen, bei Erwartungen von nur 185.000. Damit stieg die Erwartung des Marktes sprunghaft an, dass die Federal Reserve mehr Druck hat mit noch höheren Zinsen dem Inflationsdruck entgegenzuwirken. Der Goldpreis fiel dann weiter auf 1.864 Dollar.

Dann wurde es ein paar Tage lang etwas ruhiger rund um das Thema Gold, auch wenn die Tendenz abwärts gerichtet war. Gestern sahen wir dann die US-Inflation für Januar, die mit 6,4 % weniger stark rückläufig war als erwartet (6,2 %). Erneut war dies ein Indiz für das Szenario des weiteren Zinserhöhungsdrucks auf die Fed. Der Goldpreis fiel seit gestern Mittag von 1.860 Dollar auf aktuell 1.834 Dollar.

Heutige Daten aus den USA scheinen noch mehr gegen Gold zu drücken

Heute wurden die US-Einzelhandelsumsätze vermeldet, die mit +3,0 % im Januar im Monatsvergleich sehr stark ausfielen (1,8 % Erwartung). Das ist nochmal ein Indiz für das beschriebene Szenario. Entsprechend haben US-Dollar und US-Anleiherenditen Aufwind, und das zinslose Gold leidet. Der Goldpreis könnte in den nächsten Tagen aufgrund dieses Szenarios womöglich noch weiter absacken. Denn der Markt erwartet von der Fed Aufwärtssignale bei den Zinsen, was Zinsanlagen im Dollar-Raum attraktiver macht. Man sieht (siehe Tweet): Die Renditen für US-Staatsschulden rennen nach oben, auch dank der heutigen US-Einzelhandelsumsätze. Dies lässt das zinslose Gold in Relation dazu weniger attraktiv wirken.



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8 Kommentare

  1. Ja, nichts neues.
    Das erleben ich schon seit 3 Jahren seitdem ich das strenger verfolge. Ständig wird von steigenden Goldwerten gesprochen sogar von Großbanken wie Morgan Stanley z.B. die noch im Herbst 20 den Glodpreis bis Ende des Jahres bei 2300 sahen. Andere „nur“ bis 2000. Darauffolgend wurde jedesmal das Ziel euphorisch nach oben gehoben sobals das Gold mal 30 $ am Tag zulegte. Und am nächsten Tag nochmals. Schon wurde eine Wende gesehen. Aber man konnte fast darauf wetten das der Goldpreis nach weiteren kleinen Anstiegen dann wieder fiel und sogar noch weiter. Und so geht das in einer Tour. Erst letztes Jahr im Februar „sah“ wieder ein Analyst den Goldpreis auf 2300 bis 2400 steigen. Denkste. Genau das Gegenteil trat ein. Und ständig wird zur Unterstützung der These an den Chartbildern mit Strichen und Unterstützungslinien herumgemalt.
    Ich frage mich was die sehen oder sehen wollen, bzw. hoffen das es eintreten werde.
    Ganz abgesehen davon das mich der Goldpreis in Dollar weniger interessiert wie der in Euro. Und da sieht es noch egalisierter, noch mauer aus.
    Gut, momentan wird mal davon gesprochen der Goldpreis könnte weiter unter Druck geraten. Demzufolge – nach meinen bisherigen Erfahrungen – müsste er wieder steigen ?

    Und bittschön : Arbeitsmarkdaten mit 517.000 neue Stellen. Vollzeit oder Teilzeit ? Ich denke so eine Unterscheidung wäre wichtig.Oder gehen die Börsianer großzügig mit solchen Daten um ?

    1. Gold ist eine Versicherung und für den Durchschnittsverdiener nicht als Spekulationsobjekt geeignet. Das FIAT-Moneysystem strebt seinem Ende zu weswegen sich die Regierungen auch keine Gedanken mehr machen über Schulden. Wenn dann der finanzielle Zusammenbruch kommt, ist man gut beraten etwas Gold und Silber versteckt zu halten. Nach einer wie auch immer gearteten Geldentwertung, ob durch massive Inflation oder Rücksetzung aller Konten auf Null, sollte dem Dümmsten klar sein, dass Gold und Silber dann immer noch einen Eigenwert besitzen mit dem Zahlungen in jeder Krise möglich sind. Also nicht gebannt auf fallende Kurse starren sondern eher die Gelegenheit zum Kauf nutzen!

  2. Für mich ist wichtig, dass meine Altersversorgung in Gold keinem Drittparteienrisiko unterliegt, anonym erworben werden konnte, und nicht in Deutschland oder Spanien gelagert ist.
    Ganz abgesehen davon ist Gold alleine von Anfang 2019 bis heute aktuell (in Euro) immer noch um 50 % steuerfrei gestiegen.
    Was wird denn von Gold erwartet?
    Es ist nicht dafür da, alle Anlageklassen zu schlagen, sondern dem Besitzer eine sichere Geldanlage zu gewährleisten, die bisher tausende Jahre alles überlebt hat.
    Selbst an dem Goldverbot in den USA haben die Goldbesitzer 1933 legal innerhalb von wenigen Tagen ein Schweinegeld verdient, wenn sie ihr Gold nicht in den USA gelagert hatten.
    Oder es im Garten vergraben hatten.
    Die es abgegeben haben, bekamen den aktuelle Kurs in Dollar ausgezahlt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Immer schön einen Punkt raussuchen der zum eigenen Narrativ passt. Gold ist in den letzten 11 Jahren nominal genau um 0 gestiegen. Da ist ja das Girokonto interessanter gewesen.
      So ist das halt mit gebrauchswertlosem Altmetall. Blinkt schön und wird seit 5000 Jahren völlig sinnfrei von einem Keller in den anderen geschoben. Ach ja und das Zeug das irgendwelche Leute zur „Krisensicherung“ verbuddelt haben finden dann in ein paar tausend Jahren andere beim Garten umgraben und freuen sich wie Nachbars Lumpie.

      1. Ich habe im August 2018 noch 1 Unze Maple Leaf für 1.079 € bei pro aurum gekauft.
        tja, hätte ich gewusst, daß …

      2. Hallo thinkSelf,
        man kann auch schreiben, dass sich Gold seit 1970 im Preis etwa verfünfunfünzigfacht hat,
        seit 2000 etwa versechsfacht.
        Ja, und zwischendurch ist es auch mal um 30 oder mehr Prozent abgeschmiert.
        Wir haben unser Haus nun verkauft und ziehen mit nun 70 in einen Bungalow in eine Seniorenwohnanlage in Strandnähe, wo wir alle notwendigen Dinge nach Bedarf dazubuchen können.
        Dafür werden unsere Renten wohl nicht ausreichen um die Kosten zu decken. Aber dafür ist es dann doch beruhigend, dass wir einige Kilos aus der Seite haben.
        Wenn meine liebe Frau und ich so alt werden wie unsere Vorfahren, dann bleiben uns noch etwa 15 Jahre.
        Gold wird sicherlich nicht glücklicher machen, aber so einige Kilos beruhigen doch sehr.

        Viele Grüße aus Andalusien
        Helmut

        1. Eine Unze Gold kostete vor 23 Jahren ca. 250 Euro.
          Es keineswegs ausgemacht, dass diese in ein paar Jahren nicht wieder zu diesem Wert zurückkehrt. Gerade dem Gold ist diese Volatilität und Unsicherheit zu eigen.
          Daher ist es als alleinige Altersvorsorge völlig ungeeignet.
          Dass es niemals wertlos wird, ist dann eher ein schwacher Trost.

  3. Pingback: Aktuelles vom 16.02.2023 | das-bewegt-die-welt.de

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