Was geschieht in der Bankenkrise am Wochenende? Niemand weiß nichts genaues. Und genau diese Angst könnte aktuell eine Fluchtbewegung ins Gold weiter verstärken. Auch wenn Silicon Valley Bank, First Republic Bank und Credit Suisse massiv gestützt werden: Die Angst hängt im Markt, auch heute. Die Aktie der First Republic Bank fällt heute im US-Handel um 23 %, die der Credit Suisse um 6 % – auch europäische Bankaktien fallen heute. Und das, wo doch gerade erst heute Nacht die größten US-Banken 30 Milliarden Dollar Einlagen in die First Republic Bank gepumpt haben. Der Goldpreis läuft weiter hoch – der gute alte Gradmesser für die Angst der Kapitalmärkte funktioniert.
Goldpreis steigt – Risk Off Trade läuft
Risk Off heißt dieser Trade. Man flieht aus riskanten Anlageklassen hin zur Sicherheit. Der folgende TradingView Chart kurz und einfach erklärt (Verlauf seit letzter Woche Donnerstag): Der Goldpreis (blau) steigt von 1.815 Dollar aktuell 1.963 Dollar, ein enormer Anstieg in so kurzer Zeit! Alleine seit gestern Abend ist es ein Anstieg von 42 Dollar! Die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen (orange) fällt von 5,05 % auf 3,96 % – das bedeutet großen Kaufdruck – Kurse rauf, Rendite runter. Investoren fliehen also auch in Anleihen! In türkis sehen wir als Zugabe im Chart den Aktienkurs der First Republic Bank – trotz Rettung sehen wir keine Kurseuphorie nach oben.
Expertenkommentar
Die Experten der Commerzbank schreiben heute, dass der Goldmarkt – wenig überraschend – Profiteur der Marktturbulenzen sei. Die weitere Entwicklung hänge vor allem von den Erwartungen bezüglich der künftigen Politik der US-Notenbank ab (Zinsentscheidung nächste Woche Mittwoch). Sollte sich die Lage am Markt bis dahin beruhigt haben und die Fed zugleich weiteren Handlungsbedarf bei der Bekämpfung der Inflation herausstellen, dürfte der Goldpreis laut der Commerzbank einen Teil der jüngsten Gewinne wieder abgeben.
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Soviel dazu: Wenn die Zinsen steigen, dann ist das schlecht für den Goldpreis