Gold/Silber

Goldpreis zeigt sich robust – warum er weiter steigen könnte

Beispielbild für einen Barren Gold

Der Goldpreis zeigt sich aktuell robust. Dabei hätte er ab Freitag Abend und auch gestern deutlich abrutschen können. Freitag Mittag notierte Gold bei 1.726 Dollar, gestern Mittag bei 1.735 Dollar, und jetzt bei 1.738 Dollar. Schauen wir kurz zurück auf Freitag Abend. Da kam endlich die „harte Antwort“ von Donald Trump gegen Chinas neues Sicherheitsgesetz für Hongkong. Pustekuchen. Lediglich den Sonderstatus von Hongkong werde man aufheben. Aber Trump erwähnte keine sonstigen Sanktionen gegen China, geschweige denn eine Kündigung des Phase 1 Handelsdeals.

Letzte Woche besprachen wir diese anstehende PK von Donald Trump als Tradingchane. Wer an eine Eskalation zwischen China und den USA glaubte, hätte Long im Gold gehen können. Tja, die Eskalation blieb erstmal (!) aus, und der Goldpreis stürzte aber auch nicht ab. Erstaunlich. Denn die Aktienmärkte laufen seitdem gut nach oben! Der Risikoappetit der Anleger steigt also, was Gold als den Sicheren Hafen Nummer 1 eigentlich schwächen sollte (Risk On Trade).

Gründe für möglicherweise weiter steigenden Goldpreis

Dann aber antwortete China mit dem Abbruch von Käufen amerikanischer Agarprodukte. Man kauft wohl offenbar mehr in Brasilien ein. Markus Fugmann hat dieses Thema heute früh besprochen (dazu hier das Video). Das Risiko besteht, dass der Handelskrieg doch weiter eskaliert. Außerdem könnten die landesweiten Ausschreitungen in den USA die Zahl der Coronavirus-Infizierten weiter anfachen, weil bei den Protesten so viele Menschen sehr eng zusammenstehen, und fast niemand davon mit Mundschutz! Daran denkt momentan wohl noch niemand. Steigen die Zahlen in ein paar Tagen deutlich an, könnte das für zusätzliche Verunsicherung sorgen, und dem Goldpreis weiter Auftrieb geben!

Und man übersehe bitte nicht: Der US-Dollar (gut sichtbar in Form des Währungskorbs „Dollar Index“) befindet sich seit Tagen im Abwärtstrend, was ein stützendes Element für den Goldpreis darstellt. Seit Anfang letzter Woche hat sich der Dollar-Index deutlich abgeschwächt von 99,92 auf jetzt 97,79 Indexpunkte. Und man vergesse abseits ganz aktueller Faktoren bitte auch nicht, dass es im Zuge der Gelddruck-Orgien der Notenbanken einen stetigen Drang der Privatanleger hin zu Gold gibt. Dies sieht man bei den stetigen Zuwächsen im weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares (mehr Details dazu hier).

Analystenmeinungen

Ipek Ozkardeskaya von Swissquote sagt zum Gold aktuell, dass das Edelmetall nahe der Marke von 1.725 Dollar eine Unterstützung habe,
auch wenn die Käufer aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich eines erneuten risikoreichen Ausverkaufs trotz wenig vielversprechender Nachrichten von der US-amerikanischen und chinesischen Front in der Nähe der 1.750 Dollar-Marke an Appetit verlieren. Milan Cutkovic, Marktanalyst bei AxiTrader, sagt aktuell zur Gesamtlage: US-Präsident Trump kündigte am vergangenen Freitag neue Sanktionen gegen China an, diese fielen jedoch weniger drastisch aus als befürchtet. Die Anleger bleiben daher ganz auf die Wiedereröffnung der Wirtschaft fokussiert. Es dürfte mit der Zeit aber schwieriger werden, den Konflikt zwischen den beiden Supermächten zu ignorieren. Die Spannungen sollten vor der Präsidentschaftswahl im November zunehmen, beide Länder bleiben auf Kollisionskurs. Bislang zeigte sich die Regierung in Peking zwar eher zurückhaltend und reagierte nur begrenzt auf Trumps Drohungen. Dies könnte sich aber bald ändern. Das Handelsabkommen steht weiter auf sehr wackeligen Beinen, so Milan Cutkovic.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

75,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.