Vor der heutigen Veröffentlichung der wichtigen US-BIP-Zahlen kletterte der Goldpreis auf den höchsten Stand seit April vergangenen Jahres. Die Gold-Bullen haben das Ruder demnach weiterhin fest in der Hand. Aus technischer Sicht erreicht der Goldpreis allerdings ein markantes Widerstandsniveau im Bereich von 1.950/65 US-Dollar. Zudem zeigt der Relative-Stärke-Index (RSI) mit aktuell über 70 eine überkaufte Lage an.
Gold: Erste Warnsignale und das Fed-Risiko
Erste Warnsignale sendet auch der Terminmarkt. Denn der Optimismus vor allem der spekulativen Anleger scheint derzeit ungebremst. Der Markt ist kurzfristig überkauft und der Optimismus ist groß, diese Kombination spricht nicht gerade für weiter steigende Kurse. Nach der zuletzt dynamischen Rally sollten sich die Bullen langsam aber sicher auf eine Korrektur einstellen.
Am Nachmittag stehen um 14:30 Uhr zeitgleich mehrere wichtige US-Konjunkturdaten auf der Agenda. Dazu gehören die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, die wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe sowie das BIP-Wachstum. Die drei Events dürften Bewegung in den Goldpreis bringen. Sollten Daten tendenziell schwächer als erwartet ausfallen, könnte dies die Hoffnung auf eine mildere Gangart der US-Notenbank Fed weiter anheizen. Starke Auftragseingänge und BIP-Zahlen würden dagegen die Zinssorgen erhöhen, da eine robuste Konjunktur der Fed weiteren Spielraum für Zinserhöhungen gibt.
Noch wirken der schwächere Dollar und die fallenden US-Renditen für Gold unterstützend, doch die Richtung könnte sich mit jeder hawkishen Aussage der Fed umkehren. Ein gute Gelegenheit, um die zuletzt deutlich gestiegenen Märkte einzufangen, bietet sich beim Fed-Zinsentscheid in der kommenden Woche. Ungeachtet dessen wird nach der massiven Rally von 300 Dollar in weniger als drei Monaten die Luft für den Goldpreis immer dünner.
Goldpreis: Eine Korrektur ist überfällig
Die Marktstimmung hat mit einem RSI von über 70 den überkauften Bereich erreicht. Werte über 70 deuten generell eine kurzfristige Übertreibung an. Zudem hat sich zuletzt eine leichte bärische RSI-Divergenz ausgebildet.
Gold-Händler sollten demnach die Widerstandszone bei 1.950/65 US-Dollar im Auge behalten. Hier prallte der Preis für Gold im frühen Handel auch nach unten ab. Es wäre keine große Überraschung, wenn der Goldpreis eine kurzfristige Preiskorrektur vollzieht. Eine erste Unterstützungszone liegt an dem Ausbruchslevel bei 1.919 USD. Rutscht der Preis darunter, rücken die Marken bei 1.900 und 1.879 USD in den Fokus. Oberhalb von 1.965 USD könnte jedoch die runde 2.000-USD-Marke wie ein Magnet wirken.
Gold – Chart von TradingView
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