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Baukredite auf 2-Jahreshoch, Bauzinsen auf 2-Jahrestief Immobilienmarkt im Aufwind: „Der Aufschwung ist da“

Der Immobilienmarkt ist klar im Aufwind. Bauzinsen auf Zweijahrestief, Baukredite auf Zweijahreshoch - aktuelle Daten zeigen den Aufschwung.

Wohnblock mit Balkonen
Foto: grandwarszawski-Freepik.com

Der Immobilienmarkt in Deutschland befindet ich im Aufwind, wenn man sich auf den Sektor der Wohnimmobilien konzentriert! Die Immobilienpreise sind lauf Europace Hauspreisindex nun seit sieben Monaten am Stück dabei zu steigen. Der GREIX-Index untermauert diesen Aufwärtstrend. Auch andere Faktoren zeigten jüngst den Aufwind. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken zeigte erst letzte Woche, dass das Volumen vergebener Baukredite bis Juni drei Quartale in Folge spürbar zugelegt hat. Aktuell zeigen weitere Daten den Aufschwung der Branche! Baukredite auf Zweijahreshoch, Bauzinsen auf Zweijahrestief – eine klare Korrelation!

Immobilienmarkt im Aufwind – deutliche Zunahme der Baukredite

Frische Daten für den Monat Juli zeigen den Aufschwung am Immobilienmarkt beim Blick auf die Aktivität der neu vergebenen Kredite: Das Volumen der neu vergebenen Baukredite lag im Juli 2024 bei 19,5 Milliarden Euro, und damit nicht nur deutlich über dem Vormonatswert von 16,3 Milliarden Euro, sondern auch auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren, so zeigt es die heutige Analyse der Barkow Consulting. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt das Wachstum 26 %. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Neugeschäft mit 112 Milliarden Euro um 18 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die von vielen Marktteilnehmern und auch im Bank Lending Survey der Bundesbank bereits für das erste Quartal prognostizierte deutliche Belebung des Baufinanzierungsmarktes scheint damit endgültig in den Statistiken der Notenbanken angekommen zu sein, so die Einordnung von Barkow. Steigende Mieten und ein zuletzt wieder rückläufiges Zinsniveau scheinen den Immobilienmarkt belebt zu haben. Aktuell messt man bei Barkow 10-jährige Bauzinsen wieder mit unter 3,5% nach Höchstständen von 4,2% im vierten Quartal 2023. Mit anderen Worten, so formuliert es Barkow aktuell: „Der Aufschwung ist da!“

Grafik zeigt Entwicklung der Baukredite am deutschen Immobilienmarkt

Bauzinsen auf Zweijahrestief

Barkow spricht bei den Bauzinsen von 3,5 %. Wir haben uns heute auch beim Anbieter Interhyp das aktuelle Zinsniveau angeschaut. Für eine zehnjährige Sollzinsbindung sehen wir dort aktuell 3,36 % Bauzinsen, ein Zweijahrestief! Ende Juli waren es 3,74 %. Im Herbst 2023 waren es im absoluten Hoch 4,23 %. Seitdem sind die Bauzinsen also bereits um 0,87 Prozentpunkte gesunken! Die Grafik zeigt die Entwicklung der letzten zehn Jahre: Vom Tief bei 1 % bis Anfang 2022 ist der deutsche Immobilienmarkt zwar noch weit entfernt. Aber bei Bauzinsen, die um 0,87 Prozentpunkte vom Top aus gesunken sind, greifen jetzt zunehmend mehr Häuslebauer wieder zu. Die Erholung setzt also schneller ein, als man denken würde.

Ob allerdings auch gewerbliche Projektentwickler, die große Wohnblöcke mit Mietwohnungen hochziehen, jetzt bereits wieder aktiver werden, darf bezweifelt werden. Viele Anbieter sind die letzten zwei Jahren pleite gegangen, der Schock in der Branche sitzt immer noch tief! Man darf vermuten, dass gewerbliche Bauherren erst noch abwarten und schauen, dass die Bauzinsen deutlich tiefer sinken, damit überhaupt wieder akzeptable Renditen bei Projekten erzielt werden können. Da muss die EZB also noch kräftig nachlegen mit einem stärker sinkenden Leitzins (eine erste Senkung gab es am 6. Juni). Sonst machen neue Engagements am Immobilienmarkt wohl noch keinen Sinn? Da denkt der private Bauherr sicher anders. Man will seinen privaten Hausbau ja nicht jahrelang hinauszögern, irgendwann will man einfach mal anfangen zu bauen, um seinen großen Traum zu verwirklichen. Da reichen die aktuell gesunkenen Bauzinsen machen Bauherren schon aus?

Grafik zeigt Entwicklung der deutschen Bauzinsen in den letzten zehn Jahren



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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    und wo soll das viele Bauland sein? Schleswig-Holstein ist fast dicht gebaut. Kein Platz mehr für Landwirtschaft. Aber egal, Kartoffel etc. gibt es beim Discounter des Vertrauens oder soll nach dem Russland-Gas wieder eine neue Abhängigkeit geschaffen werden. Alternative verdichtete Bauweise? Dann schauen sie gerne mal in SH bspw. in Kiel vorbei. Mit dem PKW nur noch gegen Mitternacht machbar. Dito für andere Städte in SH.

    Wohnblöcke und Mietwohnungen? Dann die Bitte an die Redaktion, dieses einmal am Beispiel HH-Steilshoop hinsichtlich Wohnqualität, Sicherheit, soz. Probleme etc. zu überprüfen. Danke.

    Fazit: Es ist m.E. nicht die Frage, ob noch mehr gebaut werden kann (aus welchen Gründen auch immer), sondern wie viele Einwohner auf einer bestimmten Fläche vertretbar sind.

  2. Arbeitslosigkeit steigt und der Aufschwung ist da. Klar, viel Spaß.

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