Immobilien

Immobilienpreise fallen mit Rekordtempo – aktuelle staatliche Daten

Die Immobilienpreise in Deutschland fallen weiter. Zuletzt war es der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen vor 23 Jahren.

Einfamilienhaus
Einfamilienhaus. Foto: Wirestock-Freepik.com

Die Immobilienpreise in Deutschland fallen weiter. Wie die jüngsten Daten des privaten Anbieters Europace zeigen, fallen sie auch im Oktober und November weiter. Die staatlichen Statistiker vom Statistischen Bundesamt haben heute Daten zum Ende des dritten Quartals veröffentlicht. Demnach fallen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Vergleich zum zweiten Quartal um 1,4 %. Im Jahresvergleich sind es -10,2 %. Laut Aussage der Statistiker ist dies der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.

Grafik zeigt Entwicklung der deutschen Immobilienpreise seit dem Jahr 2010

Immobilienpreise fallen weiterhin deutlich – Blick in die Details bei Wohnimmobilien

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Immobilienpreise (Wohnimmobilien) im 3. Quartal 2023 sowohl in den ländlichen als auch in den städtischen Regionen im Durchschnitt weiter gesunken. Dabei gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser durchweg stärker zurück als die Preise für Eigentumswohnungen, so die Aussage der Statistiker. Weiter schreiben sie: So fielen beispielsweise in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,4 %, während Eigentumswohnungen 5,6 % günstiger als im Vorjahresquartal waren. Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 fielen die Immobilienpreise in den dünn besiedelten Kreisen für Ein- und Zweifamilienhäuser um 3,0 %, Eigentumswohnungen waren 0,3 % günstiger.

In den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorjahresquartal um 12,7 % zurück, für Eigentumswohnungen musste 9,1 % weniger gezahlt werden. Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 fielen in den Metropolen sowohl die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch für Eigentumswohnungen um 1,6 %.

Das große Bild

Diese TradingView Grafik zeigt die Entwicklung der deutschen Immobilienpreise seit dem Jahr 2006. Seit dem Ende der damaligen Finanzkrise haben sich die Preise für Wohnimmobilien bis heute mehr als verdoppelt, auch nach Berücksichtigung der zuletzt gefallenen Preise. Das zeigt: Der Preisrückgang der letzten 1 1/2 Jahre ist im großen Bild gesehen immer noch ein überschaubarer Rückgang. Gut 10 Jahre lang Zinsen fast bei Null, das sorgte für einen Mega-Push bei Aktien und Immobilien. Da ist immer noch verdammt viel vom vorherigen Auftrieb in den Preisen enthalten.

Grafik zeigt Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien seit dem Jahr 2006



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4 Kommentare

  1. man muss aber erwähnen das Altbestände die weniger gut energetische Substanz haben unter dem Verfall leiden. Neue Bauten sind davon nicht betroffen.

    1. Wenn ich richtig informiert bin, dann fallen alleine unter die schlechte energetische Bewertung „h“ in Deutschland 2,4 Millionen Wohnungen.
      Das wird einiges an Renovierung
      kosten, wenn es tatsächlich soweit kommen sollte.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Es wird oft vergessen, dass in Deutschland eine große Wohnungsnot herrscht. Trotzdem sehe ich im Moment einen recht hohen Leerstand, weil viele Verkaufswillige ihre Wohnung gerade nicht verkauft bekommen, aber auch nicht mehr vermieten. Wenn die Zinsen weiter fallen, dann wird auch das Interesse am Kauf von Wohnungen zurück kommen und in der Folge die Preise steigen.
    Und wer heute noch eine Mietwohnung baut bei der Mietgesetzgebung, der muss verrückt sein.

    1. Tja, die Zinsen fallen gerade etwas, aber die Teuerung wird bleiben. Und somit ist das Zinsargument alleinig anzuführen nicht seriös. Zusätzlich kommen weitere Belastungen durch eine in meinen Augen inkompetenten Regierung dazu. Da bringt 0.7% geringere Zinsen auch nichts. Lohnsteigerungen werden auch nicht alle AN haben. Gibt es hierzu keine soliden Modelle die multiple Faktoren berücksichtigen? Die Nachfrage nach Luxusyachten und Nobelkarosserien ist auch hoch, aber leisten können sich das halt nur wenige. Und somit ist die Nachfrage alleine betrachtet unseriös.

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