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Über eine explosive Ausgangslage - Warnsignale Inflation: Die Ideologie der Fed und der Glaube der Märkte! Videoausblick

Es braut sich eine explosive Mischung zusammen: die Fed vertritt die Ideologie, dass sie unbedingt und mit allen Mitteln eine Wiederholung der 1970er-Jahre verhindern müsse, als man zu früh die Zinsen senkte und dann die Inflation später wieder nach oben schoß. Die Märkte aber sagen: das glauben wir nicht: die Gefahr, dass die Inflation wieder steigt, besteht doch gar nicht! Also wetten die Märkte gegen die Fed – und verkennen dabei, dass die Fed bei ihrer Ideologie bleiben wird, selbst wenn die Anzeichen immer stärker werden, dass die Teuerung wirklich zurück geht. Es besteht also ein „mismatch“ zwischen den Märkten und der US-Notenbank: die Märkte erkennen nicht, wie ernst es Powell und Co meinen, und die US-Notenbank läßt sich noch nicht durch Fakten zur (fallenden) Inflation beeindrucken. Dieser Widerspruch wird einen Knall auslösen!

Hinweise aus Video:

1. Preisobergrenze für Öl Russland: Schwieriger als gedacht

2. Dax weiter auf dem Vormarsch – Wie weit kann er noch steigen?

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40 Kommentare

  1. jedes Mal wenn ich diesen Spruch „die Märkte erkennen nicht“ gegenüber meinen Investitionsentscheidungen verwendet habe, wurde es sehr teuer für mich.
    Lustig z.B. retrospektiv auch das Video von Dirk Müller am 29.09.2022, tagesgenau dem absoluten Tiefstpunkt vom Dax (12.000 Punkten), wo er meinte, einfache Börsenmathematik würde belegen, daß der Dax von hier aus 20% fallen MUSS. Statt dessen ist er 25% gestiegen.
    Es ist denke ich nochmal an der Zeit diesen absoluten Griff ins Klo ausreichend zu honorieren:
    https://www.youtube.com/watch?v=sAz1bHgPBCA

    1. @PK, grundsätzlich sehr richtiger Einwand!
      Aber: die Märkte wollten das ganze Jahr 2022 nicht wahr haben, dass die Fed ernst macht – und das war dann auch sehr teuer :)

      1. ich neige persönlich auch zur Ansicht, daß die FED ihrem bisherigen Stil treu bleiben könnte, immer „behind the curve“ zu sein und dadurch Zyklen eher zu verstärken. Was diesmal bedeuten würde, daß sie zu spät mit den Zinserhöhungen aufhören könnten und so eine Zeit lang die Zinsen zu hoch sind. Der Häusermarkt ist bereits am kollabieren. Ich denke viele sehen die Probleme und gehen daher von einem rationalen Verhalten der FED aus, ja, vielleicht eine Fehlannahme. Aber letztendlich, also langfristig, wird die FED irgendwann wieder in das bequeme Muster des QE zurück fallen. Daß sie das QT wie geplant weiter durch zieht glaube eh keiner mehr, das gibt der Anleihenmarkt ja auch gar nicht her. Und vielleicht sehen die Märkte auch einfach weit genug in die Zukunft und nehmen deshalb die aktuellen Verbalinterventionen der FED gegen den Markt nicht mehr ernst. Wer also hier eine zu hohe Cashquote fährt, könnte vergeblich auf den großen Einbruch in 2023 warten und dann, wie z.B. unser Müller Dirk, ziemlich blöd aus der Wäsche schauen.

    2. @Pk

      Herrlich! Man sollte prominente Griffe ins Klo dokumentieren.
      Auch die von Marc Friedrich(Bitcoin, Wald, Whisky), Markus Krall(Banken, Euro)…und…und…

      1. 5% Zins sind eher „normal“ und für die Märkte sicher besser als 1%, was sich ohne Ideologie historisch belegen lässt – siehe Edward Chancler „The Prize of Time, The history of interest.“

    3. @PK herrlich : )
      Bestätigt meine Theorie, dass viel wissen und rechnen nicht automatisch zum Erfolg führt. Dafür aber sehr oft zum Gegenteil weil man es ja viel besser weiss als „die dummen Märkte“.

      1. @Jochen

        Wissen und Rechnen führt bei Juristen, Ärzten, Architekten, Ingenieuren zum Erfolg.
        Etwas Dummheit(=Intuition) benötigen sie natürlich auch.
        Nicht so Börsianer. Die brauchen fast nur Dummheit(=Intuition), um erfolgreich zu sein.
        Wie sonst sollten sie die dummen Märkte verstehen?
        Von wissenden und rechnenden Börsenanalysten sollte man sich fernhalten.

    4. @PK. Ich lach mich auch immer über die sogenannten Super-Analysten kaputt. Nur recht langfristige Prognosen sind auf der Basis von Zahlen, Daten und Fakten einigermassen zuverlässig – vorausgesetzt es passiert nichts gravierend Unvorhergesehenes, wie Kriege, Naturkatastrophen, usw.. Versuche haben gezeigt, das „Nicht-Experten von der Strasse“ genauso erfolgreich / nicht erfolgreich sein können. Hier im Forum meinen manche Leute, dass Herr Fugmann dazu in der Lage wäre genaue Vorhersagen zu machen. Die glauben wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann oder Osterhasen. Ich finde es gut, dass Herr Fugmann inzwischen mehr von Wahrscheinlichkeiten redet, als den Eindruck zu erwecken, dass er es genau wüsste. Manchmal kam das für mich im letzten Quartal 2022 etwas anders rüber. Der Jochen hier im Forum hält sich übrigens für den Superhecht mit seinem Aufwärtstrend seit Oktober 2022, vergisst aber das grosse Player wie Apple, Tesla, Amazon usw. im selben Zeitraum erfolgreich geshortet werden konnten. Es gibt nicht den einen Weg zum Erfolg, sondern es sind derer vieler. Nutzen wir die Vorträge von Herrn Fugmann um den eigenen Blick zu schärfen und um unseren eigenen Weg zu finden. Eine andere Erwartung habe ich nicht.

    5. geil, wenn man alte Videos und Kommentare anschaut…da wird manchmal ein Mist erzählt der dann komplett anders ausgeht…herrlich…leider ist mir das hier auf dem Portal auch schon mal passiert…von daher schmeiße ich mal keinen Stein…für Amüsement sorgt es im Nachgang aber dennoch…

  2. Wieso ist die Einschätzung der Fed, die Inflation könne wieder steigen, eine Ideologie?
    Die Inflationshistorie zeigt doch, dass diese Einschätzung nicht ganz unrealistisch ist.

    1. @Columbo, richtig, aber es war ein Sonderfaktor mit der Revolution im Iran damals. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass sich ein ähnliches Muster wie in den 1970er-Jahren wiederholt – aber das als Grundannahme zu nehmen wie die Fed es tut, halte ich persönlich eher für Ideologie!

      1. @Hr. Fugmann: Die Situation ist heute in vielerlei Hinsicht eine andere.

        Zu den wichtigsten hier relevanten Unterschieden zähle ich die folgenden:

        – extrem hohe Verschuldung im öffentlichen und privaten Sektor, gerade auch in den USA

        – daraus resultierend sind die Möglichkeiten der FED bei der Inflationsbekämpfung heute deutlich geringer, was das Risiko von „geldpolitischen Unfällen“ erhöht.

        – die psychologischen Einschätzungen an den Kapitalmärkten sind heute ganz andere. Es fehlt u.a. der Glaube an die Allmacht der FED, die im Notfall stets die Rettung herbeiführen wird.

        – es sind heute wesentlich größere Mengen an Geld im Umlauf, was dynamische Übertreibungen befördert (Meme-Stocks etc.)

        Diese Faktoren erhöhen den notwendigen Aufwand bei der Inflationsbekämpfung in erheblichem Umfang.

        Wenn nun also wegen einer wieder aufflammenden Inflation ein zweiter Anlauf zur Inflationsbekämpfung notwendig werden sollte, dann könnten die geldpolitischen Möglichkeiten der FED (u.a. hohe Zinsen über einen vergleichsweise langen Zeitraum) in der Tat nicht mehr ausreichend sein.

        Meine These lautet: Im Gegensatz zu damals kann sich die FED in der derzeitigen Situation bei der Inflationsbekämpfung keinen zweiten Anlauf mehr leisten.

        Ich denke nicht, dass man bei der FED in ideologischer Weise einen Anstieg der Inflation nach dem Ende des Zinsanhebungszyklus erwartet. Man kann ihn aber auch nicht gänzlich ausschließen.

        Damit ist diese Haltung für mich eine Vorsichtsmaßnahme zur Vermeidung des Kontrollverlustes und eben keine Ideologie.

        Einig sind wir uns aber darin, dass diese Haltung der FED von den Kapitalmärkten derzeit vermutlich falsch eingeschätzt wird.

        1. @Schoenig, wieder sehr kluger Kommentar!

  3. Dirk Müller lag schon 2009 total daneben.

    Aber Herr Fugmann lag schon zu Beginn 2022 von der Tenden her richtig. Mir
    hat es sehr geholfen. Ich meine auch dieses Mal hat er recht.

    1. Wenn ich ein ganzes Jahr Finanz-Tsunami voraussage und es fällt dann mal für drei Monate dann liege ich freilich irgendwann mal richtig.
      So falsch lag aber Dirk Müller nicht (zwangsläufig) und so richtig liegt Fugmann nicht, es sei denn man ist ein „Jünger“ des einen oder des anderen Guru, dann hat eine objektive Bewertung ohnehin keinen Sinn.
      Binnen zwei Monaten wurde fast das ganze Jahr 2022 wett gemacht (Tenor Fugmann in dieser Zeit: Anstiege zum Abladen nutzen…)
      Ergo: NIEMAND hat eine Ahnung, man kann nur raten anhand der täglichen Renditen und des €/$-Paars, wohin die Reise sehr sehr kurzfristig (a jour, a la minute) geht in einem Daytrading-Markt. Wer hätte z.B. gedacht dass die Gaspreise heute dort stehen wo sie eben stehen – was wurde uns nicht für ein Weltuntergang vorhergesagt.
      Wie schon ein paarmal gesagt der Unterhaltungswert der FMW macht den Reiz. Bei zu großem Alarmismus hilft abschalten, ansonsten schafft es Fugmann, die ewiggleichen Botschaften doch recht originell zu verpacken – immerhin!

      1. Ja, im Endeffekt kann man nur raten, aber irgendwie müssen die Seiten der Analysten doch jeden Tag voll werden ?

  4. Lieber Herr Fugmann,
    woher wissen Sie dass dies die Ideologie, das Mantra der Notenbank ist?
    Es gibt maximal eine Wahrscheinlichkeit dass die FED so denkt, aber immer wieder nehmen Sie unbelegte Annahmen, zB dass die FED nicht will dass die Märkte steigen, als gesetzt und bauen darauf Ihre Hypothesen auf. Das ist meiner Meinung ein falscher Ansatz als Anleger und hochgefährlich bzw. sehr teuer wie man seit Monaten sehen kann.

    Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich !

    1. @Jochen: Sie schreiben:

      „aber immer wieder nehmen Sie unbelegte Annahmen, zB dass die FED nicht will dass die Märkte steigen“

      Unbestätigte Annahmen? Die Fed hat das nicht zuletzt im letzten FOMC-Protkoll klar gemacht: „unwarrent easing of financial conditions“ – das betrifft Aktienmärkte und auch Anleihemärkte + Kreditvergabe. Klarer geht es nicht. Jedesmal, wenn die Aktienmärkte ein saftige Rally absolviert hatten, schritt Powell mit ultrahawkishen Kommentaren ein – so in Jackson Hole und so auch bei der letzten PK nach der Dezember-Sitzung!
      Kashkari hat das nach der Rede von Powell in Jackson Hole (August) auf den Punkt gebracht: ich bin sehr zufreiden, dass die Aktienmärkte fallen, hat er damals nach der negativen Reaktion der Aktienmärkte gesagt!
      Was also ist daran eine „unbestätigte Annahme“??

      1. Nun könnte man auch sagen – bei der jetzigen Rally schreitet niemand mehr ein.
        Obwohl es ja sogar nach den CPI Grund genug gäbe zu sagen, „mäßigt euch“.
        „Jedesmal“ ist also schon mal nicht richtig, „manchmal“ wäre passend.
        Zudem sind es nur Einzeläußerungen. Die FED als Ganzes hat noch nie gegen eine Rally interveniert.
        Wie schon gesagt liegt mein Verdacht nahe dass die Rally gerne gesehen wird, z.B. auch von Brainard.
        Sie hat ja auch ins Bild der Vorwahlen gepasst.
        Ich denke man sollte wesentlich differenzierter herangehen und nicht einseitig selbst ein Mantra herunterbeten.
        In diesem Falle ginge es um jene Leser die Aussagen aus FMW für bare Münze nehmen.
        Nur meins.

      2. Grundsätzlich besteht die Fed nur aus wenigen, nur temporär mächtigen Spielern, die Märkte aber aus sehr, sehr vielen. Deshalb ist in der Summe die „Wirtschaftsintelligenz“ sehr eindeutig in den Marktspielern verteilt, leider nicht konzentriert. Wenn sich die Märkte also einig wären, könnte die Fed langfristig nichts dagegen ausrichten. Leider sind sich die Märkte weder einig noch sind sie kurzfristig vernünftig (Letzeres muß sich über die Zeit herausbilden), so dass hier immer wieder zu Einbrüchen kommt. Die Fed hätte die „hawkischen“ Kommentare nicht nötig, würde sie die Geldpolitik wirklich beeinflussen können. Sie hat lediglich eine Meinung dazu. Das ist ihr auch selbst bewusst. Darum ist das Wort Ideologie gar nicht falsch.

        1. Die Märkte wetten hier nicht nur gegen die FED sondern auch gegen die Politik.

          Und man erinnere sich doch bitte daran, welchen Auftrag die FED von politischer Seite bekommen hat.

          Der Auftrag lautet die Preisstabilität zu wahren bzw. die Inflation im Zaun zu halten und vermutlich auch damit einhergehend den Dollar als mehr oder weniger stabile Weltleitwährung zu erhalten.

          Der Markt muss an der Stelle gut aufpassen, was er sich so wünscht und unterschätzt dort seinen Gegner der nicht nur in der FED sitzt.

          Verliert die FED die Glaubwürdigkeit, dann wären Wetten gegen den Dollar Tür und Tor geöffnet und der Schaden für die USA wäre durch einen möglichen Verlust der Weltleitwährung viel Größer, als eine Rezession mit einer Marktkorrektur mit einer Anpassung der Bewertungen.

          Eine Rezession kann man politisch auch anders, als mit günstigen Zinsen bekämpfen.

          Eine Inflation kann man aber nicht anders als mit hohen Zinsen bekämpfen (Es sei denn, man heißt Erdogan ;-)

      3. Jedesmal ? Eine weitere unbestätigte Annahme ? oder schreitet er momentan ein ?

        1. ach Jochen, lassen wir es bleiben, Sie wollen es nicht verstehen, dann nur zu..
          Nur noch einer :) – die Verbal-Intervention von Daly und Bostic am Montag nach den US-Arbeitsmarktdaten mit den niedriger als erwartet ausgefallenen Stundenlöhnen – und bums, die Märkte fielen nach den Aussagen..

  5. Herr Bernecker sagt wir werden das beste Börsenjahr seit 10 Jahren sehen, 17777 im Dax und Dow wahrscheinlich 40.000 🤷‍♂️

    Begründung, mehr Inflation, mehr Umsatz, mehr Gewinn!

    Das heisst aber meiner Meinung nicht das wir vor 17777 im Dax nicht 11000 im März sehen könnten. 😁

    1. Glückwunsch, es sind lauter absolutistische Zukunftskenner unterwegs!
      Die gute alte Tugend des -auch sich selbst- Hinterfragens gibt es nicht mehr.
      Aber wie es im heutigen FMW-Video richtig heißt, der Glaube erklärt die Welt…

      1. 100% Zustimmung : )

      2. @Macwoiferl: Ja, natürlich absolute Kenner der Zukunft. Eine Vorbereitung auf den Weltuntergang macht ja auch gar keinen Sinn.

      3. Der Herr Bernecker hat den Kurs anhand des erwarteten KGV errechnet ohne Ideologie, einfach Mathematik.
        Zumindest hat er einen Plan, ohne Garantie 🤷‍♂️

  6. im Endeffekt ist dieser geniale Anstieg doch eigentlich super…viele werden jetzt nach 2 Wochen 2023 schon ihre Jahresrendite erwirtschaftet haben und der Druck ist raus….also ich finde das eigentlich gar nicht so schlecht…jetzt kann man rausgehen und abwarten was passiert…

  7. Stinkstiefel - Kritiker

    @Macwoiferl, binnen 2 Monaten wurde fast das ganze 2022 wettgemacht ? ? der wichtige S&P immerhin 20%Verlust und der Nadaq noch mehr. Die meisten Fonds sämtlicher Kategoien mit Verlusten von 10bis 25% .Was für ein Sch… erzählen da die Permabullen und sie werden nicht müde dem Superfugi ans Bein zu pinkeln.

  8. Also ich bin seit gestern short, Startpunkt im Dax bei 15’100 Punkten. Bin gespannt ob und wie weit es runter geht in „den Märkten“.

    1. @Permanix
      …mein Short wurde heut bei 15120 getriggert. Ziel vorerst ca. 14250, SL vorerst 15400.

  9. Kühlt euer Mütchen am WE mit diesem Artikel, Lesezeit etwa 30 min:

    https://politischeoekonomie.com/die-wahrheit-ueber-inflation/

    Die wichtigsten Kernaussagen:

    „Inflation ist ein Machtkampf darum, wer die Preise am schnellsten erhöhen kann.“

    „Inflation strukturiert die soziale Ordnung um.“ !!!

    „Wenn das Großkapital systematisch von der Inflation profitiert, bedeutet dies, dass diese großen Unternehmen die Preise schneller erhöhen als alle anderen. Mit anderen Worten, es sind die Oligopole, die die Inflation vorantreiben.“

    „Die Geldmenge sagt wenig bis nichts über die reale Inflation aus.“

    Darüber hinaus weist der Autor darauf hin, daß es innerhalb der Wirtschaft eine
    sogenannte ‚Volatilität der Inflation‘ für einzelne Zweige gibt. Mich z.B. interssieren
    Öl- und Gaspreis nur peripher, dafür andere Preise um so mehr.

    Für mich interessante Ansätze zum Nachdenken.

  10. Recht lustig die Kommentare zu lesen. Die inhaltliche Hoheit in den Videos hat Herr Fugmann. Wenn er der Meinung ist, dass es ideologisch ist, dann ist das seine Meinung und man kann sie annehmen oder nicht. Vielleicht liegt „die Wahrheit“ ja auch dazwischen. Niemand wird gezwungen die Videos anzuschauen aber jeder kann sich seine eigene Meinung aus verschiedenen Quellen bilden. Daher vielen Dank an Herrn Fugmann für die Arbeit und Inhalte. Wie immer sehe ich manche Sachen auch unterschiedlich aber wär ja langweilig wenn alle der gleichen Meinung wären oder? :)

  11. Wo wir gerade schon bei der Headline Inflation und Ideologie sind, möchte ich einmal anmerken, dass der Terminus „Ideologie“ seit etwa einem Jahr tatsächlich extrem inflationär verwendet wird. Nur allzu gerne im Verbund mit den Begriffen „Glaube, Religion, Sekte, Jünger“. Und das nicht nur von Lesern und Kommentatoren speziell aus der k(r)ampferprobten AfD-Ecke, sondern leider zusehends öfter auch von Autoren und Artikelschreibern, die doch weitmöglichst der der Objektivität und Neutralität verpflichtet sein sollten.

    Die Intention dahinter scheint mir der Wunsch zu sein, die eigenen Ansichten, Weltanschauungen und Wertvorstellungen als objektive, überprüfbare, vernunftgeleitete, fast schon naturwissenschaftliche Fakten anzupreisen. Mit anderen Worten, der eigenen subjektiven Meinung einen dicken objektiven Anstrich zu verleihen; wobei dieser Versuch immer nur eine dünne, durchscheinende Lasur sein kann.
    Ideologie wird immer mehr als herablassender Kampfbegriff missbraucht, um andere Ansichten zu diskreditieren und die eigenen als überlegene, einzige „Wahrheit“ in ein strahlendes Licht zu rücken.

    Sozialwissenschaften oder Ökonomie können niemals ideologiefrei sein, bestenfalls gelingt dies noch den Naturwissenschaften. Und selbst mithilfe derer versuchen ahnungslose Ignoranten wiederholt, ihre eigenen – fast immer rein politisch motivierten – Gedankenkonstrukte als Fakten und vernunftgeleitete Wahrheiten zu verkaufen. Am besten sichtbar wurde dies mehrfach bei dem lächerlichen Versuch, den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik derart abartig als „Beweis“ zu verbiegen, dass damit der ultimative, weil physikalische, Nachweis der Unmöglichkeit der Treibhauswirkung von Klimagasen erbracht werden sollte.

    Was Ökonomie betrifft, kann diese schon per se nur ideologischen Prämissen folgen. Nach Hans Albert etwa gilt: Da die Volkswirtschaftslehre sich u. a. mit der Frage beschäftigt, wie die gesellschaftliche Arbeit möglichst optimal organisiert, gesteuert oder beeinflusst werden kann, muss der einzelne Wissenschaftler auch einen Standpunkt zur Frage haben, was gut für die Gesellschaft ist. Das ist, bedingt durch unterschiedliche Partialinteressen, zwangsläufig immer eine ideologische Position.
    https://books.google.ch/books?id=ks9aBKF62HkC&printsec=frontcover&dq=%C3%96konomische+Theorie+als+politische+Ideologie&hl=fr&sa=X&ei=LjrLUueJFMK2hQfQqoCoCA#v=onepage&q=%C3%96konomische%20Theorie%20als%20politische%20Ideologie&f=false

    Politik indessen ist ohnehin der Inbegriff von Ideologie im ursprünglichen neutralen, wertungsfreien Sinn. Hier ein paar Zeilen aus Wikipedia, die im Prinzip alles dazu auf den Punkt bringen:
    Politik ist immer mit Ideologie verbunden, eine unideologische, rein technokratische Politik ist realitätsfremd. Politische Programme basieren auf bestimmten Wertesystemen. Die grundlegenden politischen Ideologien sind Liberalismus (Betonung der Freiheit auf Grundlage der Marktwirtschaft), Sozialismus (Betonung der Gleichheit) und Konservatismus (Betonung von gesellschaftlichen Traditionen).

    Der Vorwurf einer durch Ideologie bestimmten Argumentation findet sich häufig im politischen Diskurs. Damit wird unterstellt, dass ein Standpunkt deswegen nicht stichhaltig sei, weil er auf einer politischen Ideologie basiere. Der eigene Standpunkt wird demgegenüber implizit oder explizit so dargestellt, dass er auf einer nüchternen Analyse der Wahrheit, dem gesunden Menschenverstand oder auf einer nicht in Frage zu stellenden Ethik beruhen würde. Dies könnte indes die jeweilige Gegenseite in vielen Fällen mit dem gleichen Recht für sich in Anspruch nehmen.

    Auch wenn es in der derzeitigen Ära rechtspopulistischer Politiker dem Zeitgeist zuwider läuft, würde ich persönlich im Hinblick auf Erkenntnisgewinn dafür plädieren, den übertriebenen Einsatz von Kampfbegriffen und Argumentationskeulen wieder zu reduzieren und die Begrifflichkeiten dosiert, allgemeingültig, möglichst wertungsfrei und in ihrer ursprünglichen Bedeutung zu verwenden. Die o.g. verschärfende Eskalierung durch argumentative Verknüpfung mit Religion und Glauben ist im Hinblick auf Objektivität sicherlich kontraproduktiv.

    „Ideologie“ etwa beschreibt nicht viel mehr als die individuelle oder kollektive Weltanschauung, ein sozialisiertes und internalisiertes Schema der Wertvorstellungen von Einzelnen oder Gruppen, ein System sozialer Normen zur Legitimierung und Bewertung eigener und fremder Handlungsmotive. Somit handelt oder argumentiert praktisch jeder Mensch ideologisch, spätestens dann, wenn er prinzipiell neutrale Daten zu bewerten und in einen größeren Kontext zu stellen versucht. Dieser Kontext kann politischer, ökonomischer, soziologischer Natur sein und eigenen, fremden, sozialen oder wirtschaftlichen Zwecken dienen; etwa in Form von „wissenschaftlichen“ Gutachten, Umfragen oder journalistischen Artikeln.

  12. War hier nicht vor einiger Zeit auch von einer Rezflation die Rede? Wie auch immer – ich bleibe dabei: Die Alles-Blase wurde angestochen – O’zapft Is! Die Mega-Bären-Party kann steigen! 😁 Der Inflations-Chart sieht ja nun auch wirklich wie ein böser Stachel aus…

    1. @Lausi Es sieht gar nicht danach aus🤷🏼‍♂️
      Haben Sie auch das Datum parat 😅

  13. Ab wann ist eigentlich eine Bärenmarktrally keine Bärenmarktrally mehr? Der CAC40 steht recht nah an seinem Höchststand und hat in den letzten Monaten eine komplette 25 % Rally hingelegt ohne große Zwischenstopps. Wenn der in der nächsten Woche weitere 5 % zulegt, dann sind wir auf neuen Hochs und ich würde sagen, dass man dann die Bärenmarktrally beerdigen kann…eventuell auch ein Vorgriff wohin es die anderen Indizes noch treiben wird…

  14. @Ranzentier
    EU-Stocks auch…
    Man beobachtet den VIX, VDAX und EUVIX, alle im brandgefährlichen Bereich. Habe heute die Gewinne mitgenommen. Seitenlinie.

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