Die Inflation in Deutschland ist im Januar um 2,9 % im Jahresvergleich gestiegen, so meldet es aktuell das Statistische Bundesamt als Erstmeldung. Im Dezember lag die Jahresveränderungsrate noch bei +3,7 %, und für heute lagen die Erwartungen bei +3,0 %. Die Kernrate (ohne Lebensmittel und Energie) sinkt von +3,5 % auf +3,4 %. Die Verbraucherpreise für Lebensmittel steigen weniger stark an mit +3,8 % im Januar, nach +4,5 % im Dezember. Entscheidend für die Inflation im Januar sind die rückläufigen Energiepreise – hier liegt die Veränderung bei -2,8 % im Jahresvergleich, nach +4,1 % im Dezember.
Weniger stark steigende Inflation – Erläuterungen
Hier die aktuelle Erläuterung der staatlichen Statistiker: „Trotz wegfallender Preisbremsen für Energieprodukte und der auf die Preise für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkenden CO2-Preis-Erhöhung waren die Energiepreise im Januar 2024 um 2,8 % niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln schwächte mit +3,8 % zum Vorjahresmonat weiter ab, er lag jedoch weiterhin deutlich über der allgemeinen Preissteigerungsrate.“
Expertenaussagen
Die Ökonomen der Commerzbank hatten für Januar eigentlich einen Sprung in der Inflation erwartet, wegen zahlreichen staatlichen Abgabenerhöhungen. Aber es kam offenbar anders. Hier ihre aktuellen Kommentare (auszugsweise): Die deutsche Inflationsrate ist im Januar wieder deutlich von 3,7% auf 2,9% gefallen. Ausschlaggebend hierfür war die Entwicklung der Energiepreise, bei denen ein Basiseffekt wegfiel. Zudem hatten die zahlreichen zur Jahreswende wirksam gewordenen staatlichen Maßnahmen einen deutlich geringeren Effekt als von uns unterstellt. Die Kernteuerungsrate ist nur leicht von 3,5% auf 3,4% gefallen, wobei die Teuerungsrate bei Dienstleistungen Anzeichen einer Stabilisierung zeigt.
Die deutsche Inflationsrate ist zu Beginn des Jahres wieder deutlich von 3,7% auf 2,9% gefallen ist. Dies in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Teuerungsrate im Dezember durch einen Basiseffekt bei den Energiepreisen nach oben verzerrt war, der nun wegfiel. Die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise ging hingegen nur geringfügig von 3,5% auf 3,4% zurück.
Mit dem signifikanten Rückgang war die Teuerungsrate deutlich niedriger als wir dies erwartet hatten. Offensichtlich haben die zahlreichen zur Jahreswende wirksam gewordenen staatlichen Maßnahmen (unter anderem höhere Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants, höherer CO2-Preis und Ende der Preisbremsen bei Strom und Gas) den Verbraucherpreisindex weniger stark steigen lassen als wir dies zuvor unterstellt hatten. So sind zum Beispiel die Gaspreise trotz des Endes der Preisbremse in einigen Bundesländern im Vergleich zum Dezember deutlich gefallen.
Wichtiger ist sowieso der unterliegende Preisauftrieb, da er einen Einfluss darauf haben dürfte, wann und wie schnell die EZB ihre Zinsen senken wird. Ein Blick auf die Details zeigt, dass der sich abzeichnende leichte Rückgang der Kernteuerungsrate alleine auf einen geringeren Anstieg der Warenpreise (ohne Energie und Nahrungsmittel) zurückzuführen ist.
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