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Deutsche Discounter profitieren von gestiegenen Lebenshaltungskosten Inflation in Großbritannien: Aldi und Lidl mit neuen Rekorden

Inflation Aldi Lidl Großbritannien

In Großbritannien zeigt sich ein Trend, der zuletzt auch in Deutschland zu beobachten ist: aufgrund der hohen Inflation profitieren Discounter wie Aldi und Lidl, weil sich die Konumenten nicht mehr die hochpreisigeren Supermärkte leisten können. Letztere kommen durch den Siegeszug von Aldi und Lidl immer mehr unter Druck – ihre Margen sinken, weil sie preislich konkurrenzfähig zu Aldi und Lidl bleiben müssen.

Aldi und Lidl profitieren von Inflation in Großbritannien – Marktanteil steigt

Die Inflation für britische Lebensmittel ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen- Konsumenten kaufen angesichts steigendenr Preise vor allem bei Discount-Supermärkten ein oder greifen bei Eigenmarkenware zu.

Die Preis-Inflation bei Lebensmitteln in Großbritannien erreichte in den vier Wochen bis zum 19. Februar 17,1% gegenüber 16,7% im Januar – und damit den höchsten Stand seit Beginn der Datenerfassung durch Kantar im Jahr 2008. Der Preisanstieg bedeutet, dass der durchschnittliche Jahreseinkauf um 811 Pfund (976 Dollar) steigen dürfte in diesem Jahr .

Die Discounter gewinnen in diesem Umfeld an Boden, weil die Kunden versuchen, Geld zu sparen. Der Marktanteil von Aldi stieg auf einen Rekordwert von 9,4%, wobei der Umsatz im Berichtszeitraum um 26,7% zunahm. Der Umsatz von Lidl stieg um 25,4%, womit der Marktanteil von Lidl auf 7,1 % stieg.

Zusammen haben Aldi und Lidl jetzt einen Marktanteil von 16,5%, gegenüber 14,1% im Vorjahr, bevor sich die Lebenshaltungskostenkrise verschärfte.

Zwei Drittel der Haushalte gaben an, dass sie sich mehr Sorgen über die Lebensmittel- und Getränkepreise machen als über die Streiks im öffentlichen Sektor, die das ganze Land erschüttern, oder sogar über den Klimawandel. Ein Viertel der Haushalte gab an, dass sie mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, so die Untersuchung von Kantar.

„Der Kampf um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die Verbraucher geht in diesem hart umkämpften Sektor weiter, zumal die traditionellen Einzelhändler versuchen, ihren Marktanteil vor den Discountern zu schützen“, so Fraser McKevitt, Leiter des Bereichs Einzelhandel und Verbraucherforschung bei Kantar. „Eigenmarken sind ein offensichtlicher Schwerpunkt, und die Kunden haben sie seit Februar letzten Jahres konsequent den Markenprodukten vorgezogen“.

Gemüse rationiert

Die Daten stammen aus einer Zeit, in der einige Supermärkte angesichts der Knappheit von Obst und Gemüse, darunter Tomaten, Gurken und Paprika, Beschränkungen eingeführt haben. „Wir werden die Auswirkungen dieser Verknappung auf die Verkäufe in den kommenden Wochen genau verfolgen“, so McKevitt.

Britische Lebensmittelhändler treffen sich mit der Regierung wegen der Gemüseknappheit – eine der Ursachen dafür ist, dass britische Bauern unter den extrem gestiegenen (Energie-)Kosten leiden und daher weniger produzierten. Zudem gingen die Gemüse-Importe aus Ländern wie Spanien zurück aufgrund des dort ausserordentlich kalten Wetters.

Ein Zeichen für die Belastung der Verbraucher aufgrund der hohen Inflation in Großbritannien ist, dass einige Paare den Valentinstag zu Hause feierten. In den sieben Tagen bis zum 14. Februar stiegen die Steakverkäufe in den Supermärkten im Vergleich zur Vorwoche um ein Viertel, während sich der Absatz von Sekt verdoppelte. Laut Kantar wurden zusätzlich fünf Millionen Pfund für Pralinenschachteln ausgegeben.

FMW/Bloomberg

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