Die Aktie von Intel ist im nachbörslichen US-Handel eingebrochen, nachdem der Konzernausblick gestern Abend nach US-Börsenschluss erneute Zweifel an der lange versprochenen Trendwende bei dem einst dominierenden Chiphersteller aufkommen ließ. Die Aktie notierte nachbörslich in New York mit -10,8 %. Heute im frühen deutschen Handel auf Tradegate sehen wir -12,2 %.
Intel hat zu kämpfen
Die Umsatz- und Gewinnprognosen von Intel für das erste Quartal blieb laut Bloomberg deutlich hinter den Schätzungen der Wall Street zurück. Während einer Telefonkonferenz mit Analysten hatte das Management Probleme, Bedenken zu zerstreuen. Der Ausblick deutet darauf hin, dass Intel-Chef Pat Gelsinger noch einen weiten Weg vor sich hat, um den Konzern zum früheren Erfolgsniveau zurückzuführen. Das PC-Geschäft des Chip-Herstellers erholt sich zwar. Indessen schwächelt aber die Nachfrage auf dem lukrativen Markt für Chips für Rechenzentren.
Zu kämpfen hat Intel auch mit einer Abkühlung des Geschäfts mit programmierbaren Chips und Komponenten für selbstfahrende Autos. Der Vorstoß in die Chipproduktion für andere Firmen indessen ist noch nicht in Schwung gekommen. Seit dem Jahreswechsel haben Intel-Aktien um 1,4% nachgegeben, während das Sektorbarometer Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index um 7,1% zugelegt hat.
Aussichten enttäuschen
Im ersten Quartal peilt der Konzern aus dem kalifornischen Santa Clara einen Umsatz von 12,2 bis 13,2 Milliarden Dollar an. Von Bloomberg befragte Analysten hatten durchschnittlich mit 14,25 Milliarden Dollar gerechnet. Der um bestimmte Posten bereinigte Gewinn soll 13 Cent pro Aktie betragen. Die Erwartungen lagen hier bei 34 Cent.
Während der Telefonkonferenz räumte Konzernchef Gelsinger ein, das erste Quartal sei nicht so gut gelaufen wie erhofft. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 10 % auf 15,4 Milliarden Dollar, der Gewinn pro Aktie lag bei 1,05 Dollar. Im Rest des Jahres 2024 erwarte er jedoch eine Verbesserung von Quartal zu Quartal. Intels Bemühungen, wieder an die technologische Branchenspitze zu gelangen, seien nach wie vor auf Kurs. Dies sei entscheidend, um die Produkte zu verbessern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Gelsinger versicherte auch, dass der Chiphersteller bei PCs und Rechenzentren keine Umsätze mehr an die Konkurrenz verliere. “Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, um unsere Führungsposition in jeder Kategorie, in der wir vertreten sind, wiederzuerlangen und auszubauen”, so der Intel-Chef.
FMW/Bloomberg
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