Allgemein

Internationale Energie-Agentur: USA werden Ölmarkt dominieren!

Die Internationale Energie-Agentur (Tochterorganisation der OECD) hat heute ihren "World Energy Outlook 2017" veröffentlicht. Darin trifft sie einige interessante Aussagen. Vier Kernthesen hat man aufgelistet. Erstens sei man sicher...

FMW-Redaktion

Die Internationale Energie-Agentur (Tochterorganisation der OECD) hat heute ihren „World Energy Outlook 2017“ veröffentlicht. Darin trifft sie einige interessante Aussagen. Mehrere Kernthesen hat man aufgelistet. Erstens sei man sicher, dass die USA in Zukunft der unangefochtene Produzent für Öl und Gas sein werden. Erneuerbare Energien würden stark zulegen dank fallender Kosten. Und Chinas neue ökonomische Ausrichtung werde für ein saubereres Wachstum sorgen.

Solarenergie werde in den nächsten 25 Jahren drastisch zunehmen, vor allem angetrieben durch China und Indien. In der EU werde die Windkraft ab 2030 der größte Stromlieferant sein. Der weltweite Energiebedarf werde bis zum Jahr 2040 um 30% steigen – das sei aber nur halb so viel, als würde man bis dahin keine Effizienzsteigerungen durchführen. Der Kohle-Boom sei vorbei.

Die USA werden laut IEA „für mehrere Jahrzehnte“ der unangefochtene Anführer in der Produktion für Öl und Gas sein – dies werde für Aufruhr in der internationalen Marktdynamik sorgen. Die Fracking-Revolution für die Förderung von Öl und Gas in den USA gehe weiter – die Produzenten seien dort in der Lage neue Resourcen kosteneffizient anzuzapfen. In der Mitte der 2020er-Jahre werden die USA laut IEA der weltgrößte Gas-Exporteur sein, und ein Netto-Exporteur von Öl am Ende des Jahrzehnts. 2025 werden die USA genau so viel Öl produzieren wie Saudi-Arabien zu seinen besten Zeiten. Die Förderung von Gas werde das Top-Niveau übertreffen, welches einst von der Sowjetunion erzielt wurde, so die IEA.

Die globale Öl-Nachfrage werde bis 2040 weiter steigen. Effizientere Verbrennungsmotoren und mehr E-Autos würden den Benzinverbrauch bei Autos senken, auch wenn die Anzahl der Autos sich bis 2040 weltweit verdoppeln werde auf 2 Milliarden. Sektoren wie Petrochemie, LkW, Flugverkehr und Schiffe würden aber dafür sorgen, dass die gesamte Ölnachfrage bis 2040 auf 105 Millionen Barrels am Tag steigen werde.

Aus den weiteren Aussagen der IEA geht hervor, dass die drastisch zunehmende Förderung und daraus resultierend dominierende Rolle der USA den weltweiten Energiemarkt kräftig durcheinander bringen wird. Die „alten“ OPEC-Staaten am Golf dürften wenig erfreut sein. Die Fracker können dank ihres technologischen Fortschritts ihre Gewinnschwelle immer weiter senken. Die Golfstaaten brauchen aber höhere Preise, da ihre Staatshaushalte alle auf Öl gebaut sind. Das ist ihr Problem – das kriegen sie anscheinend nicht so schnell gelöst!


Fracking-Bohrstelle im Betriebszustand mit Zuleitungen. Foto: Joshua Doubek / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Nur auf 105Mio Barrel pro Tag, interessant währe zu wissen wo man 2030 steht, bei aktuellen 97 am Tag und 3-4% weltwirtschaftswachstum müssten das doch mindestens 120 sein, ich sehe in Kürze wieder Preise höher als 100$Barrel, kann mir aktuell nicht vorstellen wie bei geringeren Investitionen so viel mehr darstellbar sein soll

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage