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Offizielle Meldungen von beiden Seiten Iran und Saudi-Arabien normalisieren ihre Beziehungen

Iran und Saudi-Arabien wollen ihre Beziehung normalisieren. Hier dazu aktuelle Aussagen von beiden Seiten.

Ist das langfristig ein entspannender Faktor für den Ölpreis? Iran und Saudi-Arabien haben sich darauf geeinigt, ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen, wie staatliche iranische Nachrichtenagenturen laut Bloomberg berichten. Damit dürften sich die Spannungen zwischen den beiden geopolitischen Rivalen am Persischen Golf verringern.

Die Vereinbarung, die unter anderem die Wiedereröffnung von Botschaften innerhalb von zwei Monaten vorsieht, wurde nach tagelangen Verhandlungen zwischen dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Shamkhani, und seinem Amtskollegen aus Saudi-Arabien in China unterzeichnet, so berichtet es aktuell die Nachrichtenagentur des Iran.

„Die Klärung von Missverständnissen und der Blick in die Zukunft der Beziehungen zwischen Teheran und Riad werden sicherlich die regionale Sicherheit und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern am Persischen Golf verbessern“, zitierte IRNA Shamkhani. Die beiden Länder haben sich zumindest in den letzten zwei Jahren erst im Stillen und dann auch öffentlich angenähert. Dies ist Teil einer breiteren regionalen Neuausrichtung, in deren Verlauf mehrere alte Feinde neue Beziehungen aufgenommen oder neu geknüpft haben.

Saudi-Arabien brach seine Beziehungen 2016 ab, nachdem seine Botschaft in Teheran gestürmt worden war. Die beiden Länder führen seit über einem Jahr Gespräche um die Spannungen abzubauen, die sich in Angriffen auf die Ölinfrastruktur entluden und die Kriege in Syrien und Jemen anheizten. Die Gespräche waren im Dezember ins Stocken geraten, nachdem Teheran Riad beschuldigt hatte, Proteste, die die Islamische Republik Iran erschütterten, über Satellitenfernsehkanäle zu unterstützen (AP berichtete).

Die Saudi Press Agency hat aktuell ebenfalls eine Mitteilung veröffentlicht. Hier der wichtigste Teil auf Deutsch übersetzt: Die saudische und die iranische Seite brachten ihre Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber der Republik Irak und dem Sultanat Oman für die Ausrichtung der Dialogrunden zum Ausdruck, die in den Jahren 2021-2022 zwischen beiden Seiten stattgefunden haben. Beide Seiten sprachen auch der Führung und der Regierung der Volksrepublik China ihre Anerkennung und ihren Dank dafür aus, dass sie die Gespräche ausgerichtet und unterstützt und sich für deren Erfolg eingesetzt hat.

Die drei Länder geben bekannt, dass zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und der Islamischen Republik Iran eine Vereinbarung getroffen wurde, die die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen ihnen und die Wiedereröffnung ihrer Botschaften und Vertretungen innerhalb eines Zeitraums von höchstens zwei Monaten vorsieht und in der sie die Achtung der Souveränität der Staaten und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Staaten bekräftigen. Sie vereinbarten ferner, dass die Außenminister beider Länder zusammenkommen, um diese Vereinbarung umzusetzen, die Rückkehr ihrer Botschafter zu veranlassen und Mittel zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen zu erörtern. Sie kamen auch überein, das unterzeichnete Abkommen über die Sicherheitskooperation und das unterzeichnete Allgemeine Abkommen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Investitionen, Technologie, Wissenschaft, Kultur, Sport und Jugend umzusetzen. Die drei Länder bekundeten ihren Willen, alle Anstrengungen zu unternehmen, um den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit zu stärken.

FMW/Bloomberg/Saudi Press Agency

Wandbild von Ruhollah Khomeini im Iran
Wandbild von Ruhollah Khomeini im Iran. Photographer: Ali Mohammadi/Bloomberg


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3 Kommentare

  1. Die Ölvorkommen im Jemen müssen Gegenstand der Souveränität und territorialen Integrität des Jemen bleiben.

  2. Oh, da haben sich die Strategen der USA wohl zu sehr auf die Ukraine konzentriert.
    Der Willen zur Zusammenarbeit innerhalb der BRICS ist wohl für Saudi-Arabien und den Irak stärker, als historische Gegensätze.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Ich meinte natürlich Iran.

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