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Fed hätte sonst weiter stark die Zinsen angehoben Jim Cramer: „Pleite der Silicon Valley Bank Glücksfall“! Videoausblick

Der CNBC-Kommentator Jim Cramer hat es gestern auf den Punkt gebracht mit der Aussage: „Die Pleite der Silicon Valley Bank war ein Glücksfall! Denn sonst hätte die Fed die Zinsen weiter deutlich erhöht und die Wirtschaft wäre gecrasht“. Jim Cramer bringt damit das neue Mantra der Aktienmarkt-Bullen perfekt auf den Punkt: die Bankenkrise nach der Pleite der Silicon Valley Bank zwinge die Fed umzusteuern und absehbar die Zinsen zu senken. Aber wird das wirklich passieren? Unterdessen verstärkt sich die Dominanz der großen Tech-Aktien wie Apple, Nvidia und Microsoft weiter und kaschieren damit, dass der Gesamtmarkt eigentlich schwach ist: nur noch 28% der Nasdaq 100-Aktien handeln über ihrer 200-Tagelinie. Inzwischen sinkt die Bilanzsumme der Fed wieder – mit dem Anstieg der Bilanzsumme aber wurde vor allem die Rally der großen Tech-Werte begründet. Heute im Fokus die US-PCE-Verbraucherpreise..

Hinweise aus Video:

1. Notkredite der Federal Reserve an Banken sind rückläufig!

2. Auf diese hoch gehebelten Immobilienaktien schauen Shortseller

3. Bank of Japan sitzt in der Falle – erschüttert Kurswechsel die Märkte?



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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Bilanzsumme hin oder her, Fakt ist, die Realverzinsung ist weiterhin stark negativ. Sind die Märkte überbewertet?

    Ja. Sind einzelne Aktien zu teuer? Ja! Ist der Immobilienmarkt zu teuer? Ja !

    Ist der Anleihemarkt zu teuer? Ja!

    Aber im Unterschied zu früher ist die Realverzinsung negativ und das stützt die Märkte gewaltig oder anders ausgedrückt, die Renditen sind,gemessen an der Inflation, noch viel, viel zu niedrig. Die Renditen müssten endlich hoch. Hoch und höher!

    Warum sind die Renditen heuer viel niedriger als früher? Erster Fakt, weil die Leitzinsen viel zu niedrig sind, im Gegensatz zu früher und im Verhältnis zur Inflation .

    Ein ganz klassisches Beispiel: Inflation 2000 in den USA knapp 4 Prozent ( also viel niedriger als heute! ) Leitzinsen 6,5 Prozent! Also viel höher als heute. Differenz 350 Basispunkte!

    Oder 1990: Inflation in den USA knapp 5 Prozent ( immer noch niedriger als heute) Leitzinsen 8 Prozent.

    Differenz 400 Basispunkte.

    Was drückt noch die amerikanische Umlaufrendite? Die FED selbst. Bei den oben genannten Beispielen lag die Bilanzsumme der FED bei einem Bruchteil von heute. Das heißt im Klartext, auslaufene Anleihen wurden nicht ersetzt, weil es nichts zu ersetzen gab. Es war ja faktisch nichts drin in der Bilanz, die Bilanz war so gut wie leer.

    Heute dagegen ersetzt die FED auslaufene Anleihen immer durch neue. Und wie macht sie das? Indem sie auf dem Sekundärmarkt aktiv ist. Diese Aktivität drückt aber die amerikanische Umlaufrendite nach unten, weil die FED hier als zusätzlicher Käufer auftritt.
    Was drückt noch die amerikanische Umlaufrendite nach unten? Antwort: Die ausländischen Käufer. Durch die jahrelange Niedrigzinspolitik sind die ausländischen Investoren so ausgedünnt, so ausgehungert nach Rendite, das sie die, im Vergleich zu ihren schmalen Heim- Renditen,dürsten nach amerikanischen Staatsanleihen, also auf dem amerikanischen Sekundärmarkt kräftig zukaufen.
    Zuallererst die Japaner, Vergleiche hierzu die japanische Umlaufrendite von Ende 1989 mit der von heute.
    Aber auch die Europäer. Vergleiche dazu,zum Beispiel die deutsche Umlaufrendite, von 1990,mit der von heute!

    Unterm Strich bleibt eine amerikanische Umlaufrendite die heute nur noch ein Schatten seiner selbst ist.

    Was könnte die FED nun tun, um die amerikanische Umlaufrendite nach oben zu treiben….?

    Zuallererst müssten die Zinsen auf oberhalb der Inflation angehoben werden. Mit großem Abstand. Also mindestens mit dem 2000er Abstand, das waren damals gute 250 Basispunkte Abstand nach oben zur Inflation!

    Im konkreten Fall hieße das 8,5 Prozent Leitzins!

    Das wäre doch schon ein Wort! Dann müsste sie endlich anfangen die Bilanz wieder auf das Vorkrisenniveau zu reduzieren.
    Und damit meine ich das Niveau vor der Finanzkrise! Durch diese Reduktion würden die ausländischen Käufer, die bisher immer die amerikanische Umlaufrendite nach unten gedrückt haben, plötzlich über den Sekundärmarkt mit Anleihen überschwemmt werden, was die Renditen automatisch nach oben drückt.

    Dazu müsste aber die FED ihre Anleihen aktiv am Markt verkaufen. Schon allein der Hinweis: Jetzt verkauft auch die FED, als Lender of last Resort, würde Panik an den Märkten verbreiten und diese Panik würde die Renditen nach oben pushen!

    Aber passiert irgendwas davon? Nein, Nein und nochmals Nein! Es passiert das blanke Gegenteil.

    Deshalb crashen die Märkte auch nicht, im Gegensatz zu früher! Deshalb kommen sie nicht mal ansatzweise unter Druck im Gegensatz zu früher.
    Deshalb können sie sich immer wieder erholen, im Gegensatz zu früher.
    Deshalb kommen die Investoren immer wieder zurück, im Gegensatz zu früher.

    Und so weiter und so fort.

    Das im irrationalen Verhalten der Anleger, Investoren und Spekulanten zu begründen, greift einfach zu kurz.

    Es deckt das Kernproblem nicht auf und das Kernproblem ist die negative Realverzinsung über alle maßgeblichen Währungsräume, ob EZB, FED, Bank of England, Bank of Japan, Schweizerische Notenbank, usw.

    Die negative Realverzinsung ist die größte Stütze für die Aktienmärkte, aber auch für die Immobilienmärkte und nicht zuletzt für die Aktienmärkte.

    Wir haben nämlich eine Allesblase,zusammengeführt aus allen drei Märkten.

    Aber diese Allesblase wird solange nicht platzen wie die Realverzinsung negativ ist. Und die Realverzinsung macht nicht den Anschein positiv zu werden.

    Eine Kryptoblase zum Beispiel, hätte es früher gar nicht gegeben, weil das Zinsniveau dafür viel zu hoch gewesen wäre. Diese Blase wäre schon im Ansatz verbrannt. Hätte sich gar nicht erst entfalten können.

    Tendenziell haben deshalb die Bären schlechte Karten. Sie hoffen ja immer und denken, na nun langsam müsste es ja mal runtergehen, aber es passiert auf lange Sicht doch immer das Gegenteil.
    Deshalb verbrennen die Bären auf lange Sicht ihr Geld, während die Aktienbullen auf lange Sicht gewinnen.

    Erst wenn die Realverzinsung positiv würde und zwar über einen längeren Zeitraum, dann würde sich das Blatt wenden, das Pendel zugunsten der Bären ausschlagen, die Marktkräfte sich zugunsten der Bären verschieben.

    Aber vorher nicht!

  2. @ Dr. Schaarschmidt: Kann gut sein, dass wir insbesondere wegen dem negativen Realzins eine Allesblase haben. Aber die neg. Realzinsen scheinen gewollt zu sein, da sonst alles in einem riesigen Crash zusammenfallen würde mit verheerenden Auswirkungen für alle. Der negative Realzins sorgt für Entschuldung, wenn ich das richtig sehe. Und Schulden gibt es allerorten genug.

  3. Hut ab der zieht seine Besserwisser Masche seit Jahren durch, der Kontraindiktor. Weltklasse :)))

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