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JPMorgan: Europäische Aktien vor Phase der Underperformance

Die Analysten von JPMorgan sehen für europäische Aktien erst einmal eine Phase der Underperformance gegenüber US-Aktien voraus.

Nach Ansicht der Strategen von JPMorgan ist es noch zu früh, um europäische Aktien gegenüber US-Papieren zu bevorzugen. „Wir glauben, dass eine weitere Phase der Underperformance bevorsteht“, so schreiben es aktuell die Strategen um Mislav Matejka laut Bloomberg in einer Notiz, und behielten ihre Untergewichtung für Aktien der Eurozone bei.

Die Strategen erwarten eine weitere Schwäche in der Eurozone und verweisen auf einen sich verschlechternden „wachstumspolitischen Trade-off“ in der zweiten Jahreshälfte „aufgrund der wahrscheinlichen fortgesetzten Straffung der Europäischen Zentralbank auf der einen Seite, und der Geldmenge M1, die auf weitere Enttäuschungen bei der Wirtschaftstätigkeit auf der anderen Seite hinweist.“

Europäische Aktien im Vergleich zu US-Aktien

Nachdem europäische Aktien (aus dem Euroraum) zwischen Oktober und April eine Outperformance von 36 % in Dollar erzielt hatten, gingen sie relativ gesehen um mehr als ein Drittel zurück, was hauptsächlich auf die Stärke der US-Aktienmärkte zurückzuführen war, die durch den Hype um künstliche Intelligenz und den Anstieg der Megacaps beflügelt wurden. Im Juli erholten sie sich dann wieder, unterstützt durch den schwachen Dollar.

Die Strategen von JPMorgan stuften europäische Aktien im Mai nach ihrem starken Anstieg auf Untergewichtung ab, wobei sie sie gegenüber US-Pendants übergewichtet hatten, was sich als richtig erwies. Ihre Einschätzung, dass das erste Quartal der Höhepunkt des Marktes im Jahr 2023 sein würde, bewahrheitete sich jedoch nicht, da die Aktienkurse in der ersten Jahreshälfte wieder anzogen.

Nach Ansicht von Matejka und seinem Team könnte die nächste Abwärtsbewegung durch niedrigere Anleiherenditen und enttäuschende Gewinne ausgelöst werden. Sie sehen Gewinnherabstufungen voraus, da sich Wirtschaftsumfragen wie der Einkaufsmanagerindex im Schrumpfungsbereich befinden, selbst wenn sich einige Wirtschaftsdaten verbessern.

Die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft und die Enttäuschung über die Konjunkturprogramme werden Europa wahrscheinlich weiter belasten, so die Strategen. In der Tat geben europäische Aktien heute nach, wobei die Hersteller von Luxusgütern einen Rückschlag hinnehmen mussten, nachdem eine weitere Runde schwacher Daten die Sorgen um die Erholung in China schürt.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. …Notiz an mich selbst…gleich mal europäische Aktien Übergewichten oder wie Herr Voss das immer so schön schreibt…wenn das JPMorgan am 17.07. das so schreibt, dann wird das so sein…

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