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Kaufempfehlung revidiert JPMorgan verliert Börsenoptimismus zu China: Risiko Handelskrieg

JPMorgan verliert Börsenoptimismus zu China: Risiko Handelskrieg
Die chinesische Flagge vor einem Geschäftsgebäude in Shenzhen, China. Foto: Bloomberg

Chinas Wirtschaftsdynamik verliert weiter an Schwung. Eine schwache Inlandsnachfrage und die anhaltende Immobilienkrise bremsen die wirtschaftliche Dynamik des Landes aus. Angesichts der schwächelnden Wirtschaft in China ist das jährliche Wachstumsziel in Gefahr. Neueste Daten zeigen, dass sich das Wachstum zuletzt wieder verlangsamt hat, was auch an der Zurückhaltung der Regierung von Präsident Xi Jinping liegt, auf größere Stimulierungsmaßnahmen zu verzichten. Ein Grund, warum die US-Großbank JPMorgan ihre Kaufempfehlung für chinesische Aktien revidiert, obwohl das Forward PE-Ratio (das geschätzte KGV) satte 40 % unter dem der USA liegt.

China-Aktien: JPMorgen revidiert Kaufempfehlung

Laut einem Bericht von Bloomberg hat JPMorgan die Kaufempfehlung für chinesische Aktien zurückgezogen. Dabei verwies die Wall-Street-Bank auf erhöhte Volatilität mit Blick auf die bevorstehenden US-Wahlen, den Gegenwind für die Konjunktur, die Risiken des Handelskriegs und die laue Unterstützung durch die Politik in Peking.

China wurde in der Allokation der Bank für Schwellenländer von “übergewichten” auf “neutral” herabgestuft. Das Risiko eines weiteren Handelskriegs zwischen Washington und Peking könnte die Börse belasten. Chinas Bemühungen, sich aus dem wirtschaftlichen Abschwung zu befreien, seien indessen weiterhin “enttäuschend”, hieß es im Bericht der Strategen um Pedro Martins.

“Die Auswirkungen eines möglichen ‘Zollkriegs 2.0’ (mit Zollerhöhungen von 20% auf 60%) könnten schwerwiegender sein als die des ersten Zollkriegs”, hieß es weiter. “Wir gehen davon aus, dass Chinas langfristiges Wachstum aufgrund von Verlagerungen der Lieferkette, der Ausweitung der Konflikte zwischen den USA und China und anhaltender innenpolitischer Probleme strukturell rückläufig sein wird.”

In den letzten Wochen hatten bereits ehemalige China-Bullen wie UBS Global Wealth Management und Nomura ihre Erwartungen an den chinesische Aktien heruntergestuft. Ökonomen gehen zunehmend davon aus, dass China sein Wachstumsziel von rund 5% in diesem Jahr verfehlen wird. Viele Aktien-Analysten empfehlen ihren Kunden inzwischen, sich anderweitig umzusehen.

China-Aktien: JPMorgan zieht Kaufempfehlung zurück - Wirtschaft schwächelt
China verfehlt Wachstumsziel im Jahr 2024 | Wachstum hat angesichts anhaltender Immobilienkrise und straffer Haushaltspolitik nachgelassen

Aktienmarkt: JPMorgan senkt Prognosen

In einer separaten Analyse eines Teams um JPMorgans Asien-Chefstrategin Wendy Liu senkte die Bank ihr Basisziel für den MSCI China Index für Ende 2024 von 66 auf 60 Punkte. Für das Börsenbarometer CSI300 wurde es von 3.900 auf 3.500 Zähler herabgesetzt. Am Mittwoch hatten die Indizes bei 55,7 beziehungsweise 3.252 Punkten geschlossen. Die Strategen sehen für chinesische Aktien also noch etwas Luft nach oben. Unter dem Strich sind S&P 500-Aktien sind im Vergleich zu China-Aktien dreimal so teuer. Dies zeigt das viele Risiken inzwischen in den Kursen eingepreist sein dürften.

Xi Jinping hat indessen einen Plan, um die schwächelnde Wirtschaft seines Landes zu sanieren und die durch die Immobilienkrise verursachten Schmerzen auszugleichen. Das Ziel ist es, die Wertschöpfungskette zu verbessern. Weg mit der schmutzigen, billigen Produktion, hin zu neuen Industrien wie Solar- und Elektrofahrzeugen. Das Problem ist jedoch, dass die chinesischen Verbraucher keine Ausgaben tätigen. Außerdem sieht sich Peking mit einem angespannten handels- und geopolitischen Umfeld mit den USA und Europa konfrontiert.

FMW/Bloomberg



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