Devisen

Kurz und krass: Neues aus Erdoganistan – und der sinkende Stern der CSU im Land der Bayern..

Es rappelt an allen Fronten der türkischen Kapitalmärkte - aber nicht nur Erdogan ist unter Druck, sondern auch die himmlische CSU in Bayern..

Beruhigung an den Märkten nach der Intevention der türkischen Notenbank? Nicht wirklich. Zwar hält sich die türkische Lira zum Dollar unter der Marke von 7, die heute Nacht gebrochen worden ist und von vielen Analysten als entscheidend für den türkischen Banken-Sektor gesehen wird, weil über dieser Marke der Kapitalpuffer der türkischen Banken massiv abschmilzt. Die türkische Zentralbank hat daher heute versucht, den Banken-Sektor zu stützen – sich aber gegen eine Anhebung der Zinsen entschieden. Auf Dauer wird das nicht reichen, um den Fall der Lira zu stoppen..

Das wird sichtbar etwa an den Credit Default Swaps (CDS), also den Versicherungen gegen einen Zahlungsausfall von türkischen Staatsanleihen. Die Preise auf 5-jährige CDS steigen auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise:

Und der Abverkauf türkischer Staatsanleihen geht weiter – die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen der Türkei steigen erstmals auf 21%:

Der türkische Aktienmarkt ist nun auf Dollar-Basis so billig wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr:

Der türkische Banken-Index fällt heute mehr als -8%:

Auch jenseits der Türkei hinterlassen die Ereignisse Spuren – so fallen die Aktien der Reisekonzerne Tui und Thomas Cook, die Pauschalreisen in die Türkei anbieten, deutlich. Dabei ist es doch jetzt so richtig schön günstig, in die Türkei zu reisen..


Im Gleichschritt Richtung Abgrund?
Von Ex13 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25069506

Schuld an alldem ist natürlich nicht die autoritäre Politik Erdogans – der türkische Präsident hatte maßgeblich die Kreditvergabe angeheizt in der Türkei, vor allem Dollar-Kredite (51% aller Kredite) wurden von türkischen Firmen und Konsumenten massiv genutzt – mehr als die Hälfte dieser Kredite werden im nächsten Jahr fällig. Heute hat die Regierung angekündigt, negative Kommentare zur türkischen Wirtschaft in sozialen Netzwerken strafrechtlich zu untersuchen..sicher alles böse Propaganda aus dem Ausland!

A propos autoritäre Politik: auch in Bayern herrscht Unruhe. So zeigt eine heute veröffentlichte Forsa-Umfrage, dass die CSU auf 37% absackt, die Grünen erreichen mit 17% einen neuen Höchstwert, die AfD kommt auf 13%, die SPD auf 12%. Auf die Frage, was das größte Problem Bayerns sei, liegt an Nummer eins die CSU selbst mit 34%, gefolgt vom Thema Flüchtlinge mit 28%. Na da muß der Herr Söder aber noch viele Kreuze anbringen lassen in bayerischen Amtsstuben, damit das wieder besser wird und der himmlische Beistand der ewig regierenden CSU wieder zuteil werden kann..



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1 Kommentar

  1. „Erdoganistan“

    Welcher Trottel aus der Redaktion erfindet eingentlich solche dümmlichen Wörter?

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