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Lohn-Preis-Spirale? Tariflöhne +6,2 % – neue Forderungen 7-15 %

Die Tariflöhne sind 6,2 % im Jahresvergleich gestiegen, und die neuen Forderungen sind noch höher. Sehen wir eine Lohn-Preis-Spirale?

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Foto: Wirestock-Freepik.com

Wird die Inflation in der Eurozone oder auch nur auf Deutschland bezogen (aktuell 2,2 %) weiter sinken, wird die Preissteigerung für die Verbraucher also niedriger ausfallen? Das kann auch davon abhängen, ob die Unternehmen den internen Kostendruck mit voller Kraft auf ihre Endkundenpreise umwälzen werden, was man als Lohn-Preis-Spirale bezeichnet, was die Inflation letztlich anheizen könnte. Denn der Lohndruck für die Unternehmen ist derzeit immens, was aktuelle Daten zeigen!

Tariflöhne mit deutlichen Anstiegen

Mit 6,2 Prozent konnten die Tariflöhne im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr kräftig zulegen, so sagt es aktuell die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Zu diesem erheblichen Lohnwachstum trugen sowohl dauerhafte Tarifanhebungen als auch hohe abgabenfreie Inflationsausgleichsprämien bei, schreibt die Bundesbank. Die jüngsten Tarifabschlüsse weisen demnach auf ein weiterhin hohes Lohnwachstum hin: Das auf zwölf Monate umgerechnete Lohnplus beträgt zwischen 3,0 Prozent in der Zeitarbeit und bis zu 10,6 Prozent in der Logistik und Spedition.

Aktuell bewegen sich die Lohnforderungen der Gewerkschaften zwischen 7 Prozent und 15 Prozent für 12 Monate Laufzeit und damit weiterhin auf hohem Niveau. Zwar sei die Inflation seit dem Hochpunkt 2022 erheblich zurückgegangen, die angesammelten Reallohnverluste der vergangenen drei Jahre seien den Gewerkschaften aber weiterhin bewusst, so sagt es die Bundesbank aktuell.

Gewiss, Tariflöhne sind nicht gleichbedeutend mit allen gezahlten Löhnen. Und massiv steigende Löhne müssen mehrmals nacheinander „einschlagen“, bis eine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt, die dann letztlich auch die Inflation weiter anfacht? Und Löhne sind eben auch nur eine von mehreren Komponenten, die man beim Blick auf die Inflation im Auge haben muss. Dennoch können diese stark steigenden Löhne ein Faktor sein, der die Inflation daran hindert dauerhaft moderat „nur“ um Niveaus bei 2 % zu steigen. Die EZB hat auch schon betont, dass man die Lohnsteigerungen im Blick hat.



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1 Kommentar

  1. kleine korrektur: richtig muss es preis-lohn-spirale heißen. auch wenn big money das immer anders rum zu framen versucht. löhne steigen erst nach den inflationären preisanstiegen und nicht andersrum.

    deswegen blutet der lohnbeziehende mittelstand inkl. ihren rentenansprüchen ja langfristristig aus. inzwischen leider schon eher mittelfristig was in einer rezession münden wird.

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