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Lufthansa-Aktie dreht trotz Kapitalerhöhung kräftig ins Plus – starkes Zeichen!

Zwei Flugzeuge der Lufthansa

Die Lufthansa-Aktie notiert heute mit 5,5 Prozent im Plus. Dabei notierte sie heute früh vorbörslich mit einem Minus von 4,8 Prozent. Was für ein Comeback, und was für ein starkes Zeichen. Denn die Lufthansa meldete, dass man eine Kapitalerhöhung über 2,1 Milliarden Euro durchführt. Bilderbuchmäßig reagierte die Aktie (wie bei Kapitalerhöhungen üblich) heute früh zunächst auch negativ. Denn durch die Ausgabe neuer Aktien wird der Altbestand verwässert. Der Unternehmensgewinn muss zukünftig durch eine größere Anzahl von Aktien geteilt werden, was jede einzelne Aktie weniger werthaltig macht. So ein Szenario preisen Börsianer in der Regel immer sofort in Aktienkursen ein, wenn Kapitalerhöhungen bekanntgegeben werden, so auch heute früh noch vor dem offiziellen Handelsstart.

Lufthansa-Aktie dreht überraschend ins Plus

Aber dann. Bis 10 Uhr dauerte es heute früh, bis die Lufthansa-Aktie den vorbörslichen Verlust ausgeholt hatte, und ab 15 Uhr schaffte sie es dann deutlich im Plus zu notieren. Bei 2,1 Milliarden Euro Kapitalerhöhung, die wie ein Brocken einschlägt, ist es eine echte Leistung für die Aktie, noch am selben Tag ein deutliches Plus hinzulegen. Es gibt dafür nur eine Erklärung, nämlich die Begründung der Lufthansa, weshalb man diese neuen Gelder aufnimmt. Man will sich nämlich aus der Umklammerung des deutschen Staates lösen. Denn vor allem dank der massiven Staatshilfe konnte die Lufthansa die Coronakrise überstehen. Je schneller man den Staat wieder los wird, desto freier kann man wieder agieren – so einfach ist das.

Markt honoriert Start der Loslösung vom Staat

Konkret will die Lufthansa den Nettoerlös der Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der Stillen Einlage I des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des deutschen Staates in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verwenden. Man beabsichtigt außerdem die Stille Einlage II in Höhe von 1 Milliarde Euro bis Ende 2021 vollständig zurückzuzahlen und den nicht in Anspruch genommenen Teil der Stillen Einlage I ebenfalls bis Ende 2021 zu kündigen.

Der WSF hält derzeit 15,94 Prozent am Grundkapital der Lufthansa und hat sich verpflichtet frühestens sechs Monate nach Abschluss der Kapitalerhöhung mit der Veräußerung seiner Kapitalbeteiligung an der Gesellschaft zu beginnen, falls der WSF an der Kapitalerhöhung teilnimmt. In diesem Fall muss die Veräußerung spätestens 24 Monate nach Abschluss der Kapitalerhöhung abgeschlossen sein, vorausgesetzt, die Gesellschaft zahlt die Stillen Einlagen I und II wie geplant zurück.

Die Lufthansa wird den deutschen Staat also nicht sofort von Bord bekommen, aber man geht schon mal einen großen Schritt in die richtige Richtung. Offenbar ist der aktuelle Kursanstieg in der Lufthansa-Aktie die Honorierung dafür, dass man sich mit großen Schritten bemüht den deutschen Staats wieder loszuwerden. Denn nichts ist für ein privatwirtschaftlich tätiges Unternehmen schlimmer als eine große Beteiligung durch eine Regierung, die zumindest gefühlt das Geschäft lähmt oder behindert. Dass die Aktie heute ins Plus dreht, darf man getrost als wirklich positives Zeichen für die Aktie werten.

Chart zeigt Lufthansa-Aktie im Verlauf des heutigen Handelstags
TradingView Chart zeigt den heutigen Handelsverlauf der Lufthansa-Aktie.



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