Kryptowährungen und Aktienmärkte fallen heute im Zuge der Evergrande-Krise. Markus Koch spricht aktuell von einem Domino-Effekt, der die Wall Street belastet. Geht der chinesische Immobilienentwickler in die Knie und sendet damit weitere Schockwellen in die westlichen Finanzmärkte aus? Der folgende Chart für den VDax zeigt: Die Angst am Aktienmarkt ist da! Nicht nur, dass Dax und Dow Jones aktuell mit -2,8 Prozent und -1,9 Prozent tief rot notieren. Auch die Kryptowährungen sind massiv im Minus. Der Bitcoin verliert heute 7,8 Prozent. Aber auch andere Kryptowährungen wie Ether verlieren massiv mit -8,9 Prozent, Cardano verliert 7,7 Prozent.
Stock rout deepens on China. Fear index VDax jumps by >20% amid Evergrande worries. pic.twitter.com/Lz9JufIIgh
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) September 20, 2021
Nicht nur Aktienmärkte, auch Gold und Kryptos sind betroffen
Eigentlich müsste man denken: Evergrande ist ein Problem der Aktienmärkte, also reicht es auch wenn Dax, Dow, Nasdaq und Co in den Keller rauschen? Nein, dem ist nicht so. Wo man denken würde, dass Bitcoin und Co inzwischen als Fluchthäfen in Krisenzeiten fungieren, erfüllen sie diese Funktion überhaupt nicht. Auch der „total sichere Hafen“ Gold springt nicht an mit Kursen unter 1.760 Dollar. Nur der US-Dollar als globale Leitwährung ist im Auftrieb (hier dazu unser aktueller Bericht).
Schon im Frühjahr konnte man sehen: Gibt es Angst an den Aktienmärkten, sind Gold und Kryptowährungen ebenso negativ betroffen. Der Leitspruch des sicheren Hafens zählt derzeit nicht. Denn wenn Aktienkurse stark fallen, machen gerade Profi-Investoren zum Beispiel im Bitcoin oder bei Gold Kasse um schnell an Liquidität auf den Börsenkonten zu kommen. Denn oft ist man gehebelt unterwegs am Aktienmarkt, also auf Kredit. Bei großen Kursverlusten werden die Konten rasant schnell geleert, und die Broker drohen ihren Kunden mit Margin Calls, also mit Warnungen doch bitte schnell Geld nachzuschießen, damit Positionen nicht zwangsweise geschlossen werden müssen.
Blick auf Kryptowährungen
Der Rückgang bei Kryptowährungen kommt derzeit auch zustande, da die Unsicherheit über die mögliche Regulierung von Stablecoins zunimmt. Der Financial Stability Oversight Council im US-Finanzministerium könnte sie als systemisch riskant einstufen (berichtete die New York Times am Wochenende), was sie und ihre Betreiber einer strengen Regulierung unterwerfen könnte. Die Arbeitsgruppe für Finanzmärkte unter US-Präsident Joe Biden arbeitet an einem Bericht über Stablecoins, und die US-Notenbank Fed wird voraussichtlich noch in diesem Monat einen Bericht über digitale Währungen der Zentralbanken herausgeben, der sich mit den Risiken von Stablecoins befassen könnte.
Der Experte Naeem Aslam von Avatrade spricht angesichts der massiven Verluste in Kryptowährungen davon, und das massive Aufwärtssignal bei Bitcoin und Ethereum, auf das sich die Händler konzentriert hatten (das goldene Kreuz), seinen Glanz verloren zu haben scheint. Es sei wahrscheinlich, dass der Bitcoin-Kurs jetzt tatsächlich die frühe 40.000 Dollar-Marke berühren könnte, da der Kurs seinen Aufwärtsschwung nicht halten konnte. Die Situation sei auch bei Ethereum nicht anders, und es sei sehr wahrscheinlich, dass man heute einen weiteren Ausverkauf bei Ethereum sehen werde, da die Bullen den Preis nicht unter Kontrolle haben. Dennoch sollten Anleger seiner Meinung nach im Hinterkopf behalten, dass diese beiden Kryptowährungen zu einem niedrigeren Preis die beste Gelegenheit sein könnten, ein paar Schnäppchen zu machen, da es immer noch viele Anzeichen dafür gebe, dass große Family Offices und institutionelle Händler immer noch Bitcoin kaufen.
Der TradingView Chart zeigt seit dem 13. September fallenden Dax und Bitcoin gegen den steigenden US-Dollar.
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Ich kann mich nur darüber wundern, dass Aktienanleger überhaupt über Gold verfügen und dort „Kasse machen“ können. Wo doch Gold gegenüber Aktien total verschmäht wurde und dementsprechend schwach performt hat.
Ja das ist ein Trugschluss oder eine Folge des Scheiss Margin. Da die meisten Investierten halt über mehrere Assteklassen
Investiert sind, reisst es die komplett ins Loch und die Zwangsliquidierungen treffen dann andere Assets.
Futures und Optionen sollte man verbieten ausser da wo Sie wirklich Sinn machen als verbindliche Warentermingeschäfte mit echtem Settelment, ansonsten sind das sowieso immer nur Spielbälle….
Ist das jetzt Lehman 2.0 a la China? Platzt jetzt die Alles-Blase in einem gigantischen Dominoeffekt? Kommt jetzt die Steigerungsform von Stagflation: Stagflation – Rezflation – Depriflation? Fragen über Fragen…