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Mexiko: Neue Regierung für weitere Strafzölle gegen China?

Mexiko denkt über Strafzölle gegen China nach. Denn das Handelsungleichgewicht der beiden Länder ist gigantisch.

Containerschiff
Grafik: Tawatchai07 - Freepik.com

Angesichts eines wachsenden Handelsdefizits mit China denkt die designierte neue Regierung von Mexiko über die Einführung höherer Strafzölle. Finanzminister Rogelio Ramírez de la O weist auf die fehlende Reziprozität im Handel mit China hin und betont die Notwendigkeit, die heimische Produktion zu stärken. Die künftige Präsidentin Claudia Sheinbaum könnte auch die Investitionspolitik ändern, um die Abhängigkeit von chinesischen Importen zu reduzieren.

Ungleichgeweicht im Handel mit China

Mexikos Finanzminister Rogelio Ramírez de la O äußerte Bedenken über die unausgeglichene Handelsbilanz mit China. Mexiko importiert jährlich Waren im Wert von 119 Milliarden US-Dollar aus China, exportiert jedoch nur Waren im Wert von 11 Milliarden US-Dollar dorthin. Diese Unausgeglichenheit hat Mexiko dazu veranlasst, die Einführung höherer Strafzölle auf chinesische Produkte zu erwägen. Ziel ist es, die heimische Industrie zu schützen und die Abhängigkeit von chinesischen Importen zu verringern. Trotz erheblicher chinesischer Investitionen könnte die neue Regierung von Präsidentin Claudia Sheinbaum eine striktere Investitionspolitik einführen.

Mexikos Finanzminister Rogelio Ramírez de la O betont die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Handelsbeziehungen mit China. Die neue Regierung könnte eine härtere Linie gegenüber chinesischen Investitionen verfolgen. Präsidentin Claudia Sheinbaum, eine prominente Politikerin der linksgerichteten Partei Morena, wurde im Juni zur ersten Präsidentin Mexikos gewählt und wird ihr Amt offiziell im Oktober antreten. Ihre Regierungsagenda umfasst unter anderem eine stärkere Kontrolle ausländischer Investitionen und die Förderung der nationalen Industrie, um die wirtschaftliche Unabhängigkeit Mexikos zu stärken.

Strafzölle schon im April

Mexiko hat China als größter Handelspartner mit den USA abgelöst. Im Jahr 2023 belief sich der Handelsvolumen zwischen den USA und Mexiko auf 798 Milliarden Dollar. Ein wichtiger Grund, warum Mexiko chinesische Unternehmen anzieht, ist, dass es ihnen ermöglicht, ihre Produkte zollfrei in die Vereinigten Staaten zu versenden. Damit umgehen in der Praxis die chinesischen Unternehmen die Zölle, die sie eigentlich an die USA entrichten müssten.

Erst im April hatte die mexikanische Regierung beschlossen, Zölle von 5 bis 50 % auf 544 Produkte in einer Reihe von Kategorien zu erheben, darunter Stahl, Aluminium, Textilien, Holz, Schuhe, Kunststoffe, Chemikalien, Papier und Pappe, Keramik, Glas, Elektroartikel, Transportmaterialien, Musikinstrumente und Möbel. Diese Entscheidung wurde auf Druck der USA getroffen und traf in erster Linie Importe aus China.



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