In China zeichnet sich die nächste Unternehmenspleite ab: das im Straßen- und Brückenbau tätige Unternehmen Huatong Road & Bridge Group Co. mit Sitz in der nördlichen Provinz Shanxi wird nach eigenen Angaben die Auszahlung von 400 Millionen Yuan (ca. 65 Millionen US-Dollar) einer am 23.Jui fälligen Anleihe nicht leisten können. Die Ankündigung heute kommt nicht unbedingt überraschend, da der CEO der Firma, Wang Guorui, laut chinesischen Medienberichten in der letzten Woche wegen des Verdachts von „Verletzung von Gesetzen“ von seinem Posten in der lokalen Verwaltung von Shanxi entfernt wurde – in China ein untrügliches Zeichen, dass auch das hinter Wang Guorui stehende Unternehmen in schwieriges Fahrwasser geraten wird. Es ist zu vermuten (aber nicht bestätigt), dass Huatong Road & Bridge Group Co. daraufhin keinen Zugang mehr zu Krediten von Banken hatte und so praktisch in die Insolvenz getrieben wird.
Anders als bei der ersten Pleite in China, dem Unternehmen Shanghai Chaori Solar Energy Science & Technology Co., kann Huatong Road & Bridge Group Co. nicht nur die fälligen Zinszahlungen, sondern auch die zur Ausschüttung vorgesehen Summe nicht bedienen. Die Anleihen von Huatong Road & Bridge Group Co. sind an der größten Anleihen-Börse in China notiert, die als Interbankenmarkt strukturiert ist. Huatong Road & Bridge hat ca. eine Milliarde Dollar Schulden, konnte aber im ersten Quartal 2014 nach eigenen Angaben noch einen Gewinn von 10 Millionen Dollar ausweisen.
Kommt es tatsächlich zur vollständigen Pleite des Unternehmens, dürfte dies schwere Folgewirkungen für den Unternehmensanleihemarkt in China haben: Die Firmen im Reich der Mitte sind laut Ratingagentur S&P mit 14,2 Billionen Dollar verschuldet – mehr als eine Billionen mehr als US-Firmen, deren Geschäftsvolumen aber nach wie vor deutlich höher ist als jenes bei den Firmen Chinas.
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