Der März ist häufig ein Trendwende-Monat. Besonders häufig finden sich im März Tiefs oder Hochs, denen eine scharfe Trendumkehr folgt: im März 2000 ein Allzeithoch, dann eine Baisse, die im März 2003 ihren Tiefpunkt fand. Im März 2009 wiederum war der Tiefpunkt der Finanzkrise erreicht, 2011 fiel der Dax auf ein markantes Zwischentief, dem eine Rally folgte, die wiederum im März 2012 ein Zwischenhoch bildete – um dann heftige 17% nach unten zu korrigieren.
Dass auch der März 2014 ein markanter Wendepunkt werden kann, ist nicht wirklich absurd. Denn es kommen gleich drei Belastungsfaktoren ins Spiel:
1. Das absehbare Ende der Fed-Liquiditätsgeschenke – im 4.Quartal 2014 dürfte die Fed ihr Anleihekaufprogramm eingestellt haben. Das Ende des Hoffnungsmythos ist absehbar: nämlich der Glaube, dass die Märkte ihre extrem angeschwollenen Preise auch dann halten können, wenn die Ursache der Schwellung entfällt
2. Das Ende des Hoffnungsmythos China. Der Glaube an unbegrenztes Wachstum im Reich der Mitte wird abgelöst durch die immer offenbarer werdende Realität einer bereits angeknacksten Kreditblase
3. Die neue geopolitische Unsicherheit mit dem Ukraine-Konflikt, die sich zu einer Frontstellung zwischen den Westen und den großen, wirtschaftlich aber im Abschwung befindlichen Schwellenländern ausweiten dürfte
Ein entscheidendes Risikobarometer, das eine Trendwende ankündigen könnte, ist der Yen. Fundamental völlig ungerechtfertigt, gilt der Yen als Fluchtwährung schlechthin – weil Japaner bei Unsicherheit und Krise ihre Auslandsinvestments zurückholen und in Yen repatriieren.
Gleichzeitig bringt die Bank of Japan die ultralaxe Geldpolitik der anderen großen Notenbanken auf eine unerreichte Spitze: Ihr Scheitern könnte das Scheitern der ultralaxen Geldpolitik aller großen Notenbanken einläuten. Und die Charts von Nikkei und Yen (beide von Saxo Bank übernommen) deuten daraufhin, dass dies unmittelbar bevorstehen könnte:
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Sehr geehrter Herr Fugmann,
ich finde Ihre Art, den bevorstehenden Umschwung an den Märkten zu antizipieren, sehr beeindruckend!!!
Sie tragen diesseits stets substantiiert vor. Und trotzdem wird es (noch) nicht all zu gut ankommen. Wer möchte sich schon damit abfinden müssen, dass eine gute Party zu Ende ist …
Im Moment sehe ich noch ein wenig das „Problem“ der Notenbanken. Zweifelsfrei manipulieren sie die Märkte. Wie lange noch? Es ist wie ein Casino, dass mit unlauteren Methoden arbeitet. Mario Draghi, geboren in Rom – natürlich wird er noch Kontakte zu Goldman Sachs pflegen …
Aber heute ist erst einmal der Tag der Taube … Geht Ihnen dieses Gegaffe gen FED und EZB auch so auf den Sack!?
Herzliche Grüße