FMW-Redaktion
Der mehrheitlich in norwegischem Staatsbesitz befindliche Öl- und Gaskonzern Statoil hat heute einen Quartalsgewinn bekannt gegeben, der mit 3,7 Milliarden norwegischen Kronen 59% niedriger ausfällt als im Vorjahresquartal. Erwartet wurden ca. 5 Milliarden Kronen. Dies ist der bereinigte Gewinn nach Sondereffekten, real war es ein Verlust von 2,8 Milliarden Kronen. Der Umsatz ging um gut 1/4 zurück auf 112 Milliarden Kronen.
Wie aus dem heutigen Quartalsbericht hervorgeht, will Statoil anstehende Investitionen wg. dem niedrigen Ölpreis weiter in die Zukunft verschieben. Soll sollen z.B. zwei Ölfelder statt 2017 erst 2018 hochgefahren werden. Erstaunlicherweise hat Statoil im 3. Quartal 2015 mit 1,91 Mio Barrel pro Tag Fördermenge 80.000 Barrel pro Tag mehr gefördert als im 3. Quartal 2014. Also trägt auch Norwegen zur globalen Überkapazität bei und macht sich wie die Fracking-Industrie in den USA den Ölpreis selbst kaputt.
Wie wir vorhin schon berichteten, haben die Probleme bei Statoil eine direkte Auswirkung auf den norwegischen Staatsfonds, der weniger bis gar keine Netto-Einnahmen mehr aus dem Verkauf von Öl und Gas erzielen wird. Dort fängt der Staat jetzt an die Reserven anzuzapfen, die eigentlich ein dauerhafter stetig wachsender Sparstrumpf der Nation werden sollten, die fast nur vom Öl und Gas in der Nordsee abhängig ist.
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