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Big Tech als sicherer Hafen Nvidia konkurriert mit Gold als Schutz gegen Inflation – Umfrage

Nvidia konkurriert mit Gold als Schutz gegen Inflation - Umfrage
Goldbarren und Münzen. Grafik: micloggi76-Freepik.com

Die anhaltende Inflation in den USA bereitet den Anlegern an den Finanzmärkten nach wie vor Sorgen, weshalb sie vermehrt nach sicheren Häfen Ausschau halten. Der Inflationsschutz Nummer eins bleibt weiterhin Gold, trotz der hohen Fed-Zinsen und Anleiherenditen. Doch inzwischen konkurriert das Edelmetall mit Big Tech-Werten wie Nvidia und Apple, wie eine neue Umfrage zeigt. Die größten US-Tech-Aktien sind nicht nur eine Wette auf Innovation, sondern auch eine mögliche Absicherung gegen Inflation, so die Meinung einiger Befragter in der jüngsten Bloomberg Markets Live Pulse Umfrage (MLIV).

Gold, seit Jahrzehnten der bevorzugte Zufluchtsort in Krisenzeiten, wird immer noch als die beste Absicherung gegen das Risiko steigender Preise angesehen, so sehen es 46 % der Umfrageteilnehmer. Aber fast ein Drittel gab an, dass die Tech-Riesen, die sogenannten Magnificent Seven, ihre erste Wahl für diese Rolle sind.

Big Tech: Nvidia und Apple konkurrieren mit Gold als Schutz vor Inflation
Was ist der beste Inflationsschutz? – Nvidia und Apple konkurrieren mit Gold, Bitcoin abgeschlagen

Big Tech konkurriert mit Gold

Die Reaktion der Anleger unterstreicht die dominante Rolle, die Unternehmen wie Nvidia, Apple und Meta Platforms auf den US-Finanzmärkten spielen, da sie ihren Einfluss auf große Teile der Wirtschaft ausweiten. Dies hat es ihnen ermöglicht, stetige Gewinne zu erwirtschaften und eine Rally auszulösen, die die Anleger zuversichtlich macht, dass sie auch in Zukunft eine Quelle solider Gewinne sein werden.

Die Inflation in den USA hat sich gegenüber den hohen Werten des Jahres 2022 deutlich abgeschwächt, übertraf jedoch in den ersten drei Monaten des Jahres die Erwartungen der Ökonomen und liegt nach wie vor hartnäckig über dem Zielwert der Fed von 2 %. Daher konnte auch der Preis für Gold trotz der hohen US-Renditen in diesem Jahr deutlich steigen.

Die jüngste Inflationsentwicklung hat dazu geführt, dass der anhaltende Preisdruck im Großen und Ganzen die größte Sorge der Anleger ist. Eine Mehrheit der Befragten – 59 % von 393 – nannte eine wiederauflebende Inflation als das größte Risiko für die Finanzmärkte bis zum Ende des Jahres. Die nächste Messung der Verbraucherpreise ist für diesen Mittwoch vorgesehen und wird voraussichtlich bei 3,4 % liegen. Damit bleibt sie weiterhin deutlich über der 3%-Marke, was eigentlich gegen eine baldige Lockerung der Fed spricht.

Nvidia beispielsweise hat sich mehr als versechsfacht, seit die Inflation im März 2021 erstmals über 2 % stieg. Sogar Apple, das zuletzt Höhen und Tiefen erlebt hat, hat sich in diesem Zeitraum besser entwickelt als der breite Markt und über 50 % zugelegt, während der S&P 500 nur etwa 30% zulegte. Wie andere Wachstumswerte reagieren auch Technologieunternehmen empfindlich auf Veränderungen der Inflation und der Zinssätze, da ihre Bewertungen weitgehend von den künftigen Gewinnen abhängen.

Schutz vor Inflation

Etwa ein Viertel der Befragten nannte eine Rezession in den USA als das größte Risiko für 2024. In diesem Fall würden Anleihen und nicht Aktien einen besseren Schutz bieten, zeigt die Umfrage.

Gold und Aktien steigen trotz hohen Fed-Zinsen und Anleiherenditen
Anleihen schlagen Aktien als Schutzschild gegen Rezession

Die überraschende Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft trotz der restriktiveren Geldpolitik der Fed hat dazu geführt, dass weiterhin Geld in die USA fließt, wo die Anleiherenditen hoch sind und die Unternehmensgewinne weiter wachsen.

Der Zustrom hat zu einem erneuten Anstieg des US-Dollars geführt, der mit überwältigender Mehrheit als die sicherste Währung angesehen wird, um Zeiten der Marktturbulenzen zu überstehen.

Fast drei Viertel der Befragten gaben an, der Dollar sei die beste Zufluchtswährung, während der Schweizer Franken rund 23 % der Stimmen erhielt und der japanische Yen etwa sechsmal weniger. Unter den Befragten aus den USA und Kanada erhielt der Dollar 86% der Stimmen, während sich in Europa 43 % der Teilnehmer für die Schweizer Währung aussprachen.

Der Yen hat seinen Status als Zufluchtsort aufgrund seiner Abwertung gegenüber dem Dollar und wegen der ultralockeren Geldpolitik Japans verloren, wie die Umfrage ergab. Die gähnende Kluft zwischen den Zinsen in Japan und den USA hat den Yen zu Beginn dieses Jahres auf den niedrigsten Stand seit 1990 fallen lassen.

Gold ist in diesem Jahr um fast 15 % gestiegen, wobei die Zentralbank von China eine der größten Nachfragequellen ist. Nach der Beschlagnahmung von Russlands Dollar-Vermögenswerten im Zuge des Krieges in der Ukraine versuchen viele Länder, sich vom Dollar abzuwenden, wovon Gold natürlich profitiert. Nur 13 % der Befragten in der MLIV Pulse-Umfrage gaben an, dass die Suche nach geopolitisch nicht ausgerichteten Vermögenswerten Bitcoin begünstigt hat.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Man hat auch schon gemeint Bitcoin sei das NEUE GOLD. Wer die gehypten Techs, die es in 20Jahren eher nicht mehr gibt, als Goldkonkurrenten ansieht, muss schon sehr krank sein.Passt zur kranken Finanzwirtschaft.

  2. Natürlich sind in einer Welt, in der die FIAT Währungen sterben, Aktien ein Inflationsschutz. Obs nun NVIDIA sein muss ist ne andere Frage… Diese Aktien mit Gold zu vergleichen ist aber Unsinn. Gold und Bitcoind sind Geld.

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