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Ölpreis rutscht aktuell spürbar ab – die Gründe

Der Ölpreis verliert heute von 74 auf knapp über 70 Dollar. Risk Off ist angesagt, dazu kommen Konjunktursorgen, und mehr OPEC-Öl.

Öltanker
Foto: sharpiloandrey-Freepik.com

Der Ölpreis ist heute im Sinkflug. Noch heute früh um 10 Uhr notierte WTI-Öl bei 74 Dollar, vor wenigen Minuten waren es nur noch 70,43 Dollar. Einerseits korreliert dieser deutliche Rückgang mit der Schwäche, die heute Nachmittag am US-Aktienmarkt eingesetzt hat. Man darf vermuten: Computerprogramme (ALGOS) großer Profi-Investoren, die fallende Aktienkurse sehen, setzten auch auf einen fallenden Ölpreis. Das nennt man dann Risk Off. Der Chart zeigt den Verlauf im WTI-Öl in den letzten vier Wochen.

Chart zeigt Kursverlauf im WTI-Ölpreis seit Anfang August

Sieht man eine schlechtere Konjunkturlage aufziehen, würde das auch weniger Nachfrage nach Öl bedeuten, so kann dann auch der Ölpreis schnell fallen. Dieses Szenario wird heute seit 16 Uhr untermauert durch den in den USA vermeldeten ISM-Index, der eine schwächere US-Konjunktur andeutet (hier dazu mehr Details). Bisherige Ängste, dass der Konflikt in Nahost zwischen Israel und dem Iran eskalieren könnte, haben sich (bis jetzt) nicht bewahrheitet, so entfällt fürs Erste dieser Grund für einen steigenden Ölpreis.

Bloomberg ordnet die Lage am Ölmarkt aktuell wie folgt ein: Der Ölpreis gab seine Gewinne aus dem Jahr 2024 wieder ab, da Sorgen über die Nachfrage in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt die gestiegenen geopolitischen Risiken überschatten. Diese Entwicklung ist auf die Besorgnis über Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten werden nach Angaben von an den Gesprächen beteiligten Delegierten die täglichen Fördermengen innerhalb weniger Wochen um 180.000 Barrel erhöhen, da sie die Produktion schrittweise wieder aufnehmen. Gleichzeitig verstärkt die anhaltende Schwäche in China, dem größten Ölimporteur der Welt, die Sorgen um die US-Wirtschaft erneut.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Nachdem Israel Hamas-Politbürovertreter Ismail Haniyya, der im Gegensatz zu Hamas-Vertreter Yahya Sinwar den 07.10.23 nicht zu verantworten hatte, auf iranischem Hoheitsgebiet angriff, kündigte der Iran Vergeltung an, auch um nicht mit göttlichem Zorn im Zusammenhang mit dem Koran konfrontiert zu werden. Das sich dies zur Zeit nicht auf den Ölpreis auswirkt, ist eine gefährliche Entspannung. Aber vielleicht nutzen ja Erdölanbieter noch das Finanzprodukt Rohstoffsicherungsgeschäft/Hedgefonds.

  2. ja die algos….machen aus nullzins-spielgeld (ich mag immer noch besonders die 200er beim dkt!) noch mehr heiße luft, die für den normalmenschen inflation bedeutet und null mehrwert in der echten welt hat.

    aber zum thema: trotz libyen-krise und nahost-(demnächst)eskalation geht der ölpreis als primärer weltkonjunturparameter tendenziell seit monaten in den keller – jeder darf sich nun eigene gedanken zur ursache machen. insb. china im akzellerierten absturz wird noch interessant für die algos und deren ignoranzlevel ggü. der realwirtschaft. c. und dessen wiedererwachen war übrigens einer der hauptfaktoren der mainstream-financial-media- getöses als bedingung für den aufschwung nach corona – finde den fehler.

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