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OPEC: Vermutlich keine Fördermengen-Reduzierung

FMW-Redaktion

Noch tagt die OPEC, und die konkrete Aussage, ob die Öl-Fördermenge reduziert wird oder nicht, wird ab 16 Uhr erwartet. Aber man kann erahnen, dass es keine Reduzierung geben wird. Das schließen Beobachter zum einen daraus, dass der saudische Öl-Minister al-Naimi heute in seiner traditionellen saudischen Tracht erschienen ist und nicht mit Anzug und Krawatte – damit soll wohl mehr saudisches Selbstbewusstsein gegenüber den anderen OPEC-Mitgliedern präsentiert werden, die ja größtenteils eine Reduzierung der Fördermenge haben wollen. Zum anderen betonte er erneut die Berichte über eine saudische Fördermengen-Kürzung seien substanzlos. Man fühle sich nicht zu einer Reduzierung verpflichtet. Und wenn er das schon für Saudi-Arabien selbst behauptet, wie soll er dann ein paar Stunden später rechtfertigen, dass Saudi-Arabien als Teil der OPEC-Gruppe doch reduziert?

Andererseits sagte er aber auch Saudi-Arabien sei bereit mit jedermann (er meint vor allem außerhalb der OPEC) zu kooperieren um den Markt wieder in Einklang zu bringen. Damit meint er, dass Länder wie Russland, Mexiko aber auch das OPEC-Mitglied Iran auch bereit sein müssten die Fördermenge gleichzeitig zu kürzen bzw. gering zu halten, damit es nicht dazu kommt, dass die einen kürzen und die anderen erhöhen, und per Saldo die Fördermenge gleich bleibt. Die Tendenz bei den Saudis läuft klar gegen eine Fördermengen-Kürzung.

Der iranische Öl-Minister Zanganeh legte vor Beginn der Sitzung auch noch kurz nach und betonte er erwarte heute gar nichts. Der Iran werde nach der Aufhebung der Sanktionen (Anfang 2016?) seine Fördermenge drastisch erhöhen. Man werde keine Kürzungen akzeptieren, bevor die eigene Menge nicht um 1 Mio Barrel pro Tag angehoben wurde.

Ganz genau werden wir es dann von der PK erfahren, die vermutlich um 16 Uhr beginnen wird. Im Augenblick wirkt es nicht so, als würde die entscheidende Info früher durchgesteckt werden, aber man weiß ja nie. Knicken die Saudis doch ein gegenüber Venezuela und Co, oder knicken Sie ein gegenüber ihrem eigenen Haushaltsloch? Der Ölpreis (WTI) jedenfalls pendelt seit gestern Nachmittag um die 41,50 Dollar herum.



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