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Die Wandlung des Fed-Chefs in den letzten Wochen Powell gegen den Rest der Fed? Marktgeflüster (Video)

Jerome Powell scheint zur geldpolitischen Taube geworden sein und widerspricht mit seinen heutigen Aussagen – die eine Wiederholung seiner Rhetorik bei der letzten Pressekonferenz waren – den Aussagen fast aller anderen Fed-Mitglieder. So hatten heute (und gestern) die Fed-Mitglieder Bostic und Kashkari in Reaktion auf die starken US-Arbeitsmarktaten eine höhere terminal rate (Zinsgipfel) ins Spiel gebracht. Powell aber spricht weiter von „Disinflation“, während etwa Kashkari aus den starken Arbeitsmarktdaten schließt, dass die Zinsen weiter steigen müssen, weil die Geldpolitik offensichtlich nicht ausreichend wirke (um die Nachfrage als Voraussetzung für Inflation zu dämpfen). Nun sind wir so schlau wie zuvor auch. Will Powell sich möglichst bedeckt halten, um nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn etwas schief läuft?

Hinweise aus Video:

1. US-Zinsen: Es drohen 6%-Leitzins – Citi-Stratege rät zum Verkauf

2. Fed: Kashkari will Zinsen weiter anheben nach US-Jobdaten

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15 Kommentare

  1. Spielen die Fed Leute jetzt Good Cop Bad Cop nur in umgekehrter Reihenfolge? Vorher Powell der Böse, jetzt die anderen FED-Mitglieder? Das wäre aber böse für die Börsen…

    1. Temporary Pauell spricht von 2% Inflation und rührt die Suppe an, die zur Inflation geführt hat.
      Ein absolut fähiger Notenbanker für wen?

      1. Die Vermutung über eine bald anstehende Frage zur Verantwortung für die Dinge die Ohren Lauf nehmen drängt sich immer mehr auf! Das sind keine Unkenrufe, sondern ich Frage mich ernsthaft, ob Powell ein Wässerchen zu trinken bekommen hat. Und da sehe ich vordergründig gar nicht die Frage nach den Zinsen für Märkte und Börsen, sondern das Spiel um die lange überfällige Frage der Defizitgrenzen der USA! Nachtigall ick hör dir trapsen! Er weiß sicherlich, das er heute suggestive Blödsinn geredet hat. Das wird seinen Grund haben.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ganz klare Bärenfalle heute. Der Powell hat die Bären heut so richtig rasiert !

  3. Tja, seit mittlerweile 4 Wochen dreht der US Markt fast permanent ins Plus. Jedesmal riesige Intraday Swings mit Schlusskursen
    auf oder am Tageshoch. Wenn jetzt noch Powell umkippt dann gehts auf neue Hochs.
    Die Bewertungen sind zwar der absolute Wahnsinn, aber das scheint wohl nicht mehr zu interessieren

  4. Fed Chef macht es wie Musk, schlechte News liefern, dann selbst billiger kaufen und danach wieder positive Aussagen liefern.
    Der Mann hat 40-50‘Mio Dollar angelegt.

    Die Zockerei mit den Optionen scheint die Fed „absichtlich“? zu übersehen.

    Powell ist der Wolf im Schafspelz.

    Das heisst aber nicht, das nicht ein Jäger den Wolf abschiessen kann.

  5. Und immernoch die ständige schlecht Rederei im Marktgeflüster. Jetzt ist sogar der Powell dovish und dann sucht man sich andere FED Mitglieder die es anders sehen. Ständig short bla bla im Marktgeflüster. Achja übrigens wie läuft eigentlich ihre Short Position auf den Nasdaq, auf den DAX und auf Tesla?

    1. Das ist jetzt aber fies Herr Müller !
      Pessimisten sind die neuen Optimisten !

  6. Beim Mühlespiel nennt man das, in was sich die Finanzpolitik hineinmanövriert hat, wohl eine Zwickmühle.
    Seien wir doch mal realistisch.
    In den USA läuft ein großer Teil der Altersabsicherung über die Finanzmärkte.
    401 -k. Jeder möge sich selber informieren.
    Aber das ganze Konstrukt mit seinen Vor-und Nachteilen und zu gut deutsch kann man nur sagen:
    Wenn zusätzlich zur Infltion die Finanzmärkte signifikant abkacken, dann war es das mit der Altersvorsorge für sehr viele.
    Also auf der einen Seite ist das Leben dramatisch teurer geworden und daher muss die Inflation bekämpft werden.
    Wenn dies aber zu einem Einbruch an den Märkten führt, dann werden moderatere Lebenshaltungskosten durch finanzielle Einbußen in der Altersfinanzierung marginalisiert und das Problem ist nur verlagert.
    Was also braucht der amerikanische Markt:
    Geringe Arbeitslosigkeit, stabile Finanzmärkte, softlanding der Wirtschaft und keine hohe Inflation.
    Und das ist Powells Dilemma.
    Er kann die Märkte nicht nach unten schießen.
    Er kann aber auch die Inflation nicht weiter laufen lassen.
    Und so das ständige hin und her zwischen dovish und hawkisch.
    Wird imho auf Dauer nicht gelingen und an irgendeiner Front wird es zu einem crash kommen.
    Aber bis dahin: „dont fight the FED? Wohl eher nicht.
    Dont fight the market.
    Ich denke nicht, dass man dieser Tage langfristig investieren sollte.
    Das Ende ist zur Zeit sowas von offen.
    Kurze Trends mitnehmen und warten ob das dicke Ende kommt, oder auch nicht.
    Man wird nicht an einem Tag an der Börse reich, aber man kann kurzfristig viel Geld verlieren.
    Ich habe zwar eine Voerstellung von dem was möglicherweise kommt, aber das heute zu handeln ist Blödsinn.
    Die Zeiten dass die Finazmärkte 6 – 12 Monate einpreisen sind obsolet.
    Die wissen selber nicht was kommen könnte.
    Sieht man doch daran wie schnell sich die Meinung über zukünftige Szenarien ändert.
    Also immer schön mit dem Markt gehen und den stop nicht vergessen.
    Besser ein kleiner Gewinn, als ein großer Verlust.

    just my two cents.

    1. @Markus – vielleicht sollte Biden es so wie Blüm machen: Einfach Plakate mit dem Slogan „Die Renten sind sicher“ an die Wände kleben. Aber Spaß beiseite: Für mich beinhaltet die seit gut einem Jahr ansteigende Inflation folgende Botschaft: Der Bogen wurde überspannt, die Zeit der Abrechnung (der faulen Kredite) ist gekommen – entweder über Inflation oder über eine Wertberichtigung (Abwertung) der Anleihen (und Vermögenswerte). Die Boomer-Generation mit ihren Renten wird ja noch so was von geschoren werden…mMn vollkommen unausweichlich…

  7. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Eines dürfen wir nicht vergessen: Paul Volcker konnte sich hohe Zinsen leisten! Powell nicht! 1980 waren die USA noch nicht so hoch verschuldet.

    Auf der Seite us debtclock.org können Sie die historischen Schulden der USA- bis in’s Jahr 1980 verfolgen.

    Der Nachteil der neuen Schuldenpolitik ist Inflation! Die USA und alle anderen- hoffen nun darauf ,das die Globalisierung ihnen die Arbeit abnimmt.
    Sie hoffen darauf, das die Firmen sich bald wieder gegenseitig unterbieten …bisher sieht’s nicht danach aus, wie es neulich der Nestle Chef deutlich machte.
    Und seien wir ehrlich: Würden die USA die Inflation richtig messen, wäre die auch dort schon bei 15 Prozent, wie überall.
    Powell hat wahrscheinlich politischen Druck gekriegt und ist nun eingeknickt. Herr Fugmann erwähnte völlig zurecht den Brief der Senatoren….
    Dabei wird’s aber nicht geblieben sein…PS: Der Besuch Habecks in Washington war ein völliger Reinfall.

    Boden macht dort weiter, wo Trump aufgehört hat: America first!

  8. Welche Regierungspartei in den USA möchte denn schon einen Crash oder sehr starke Korrekturen vor den Wahlen in 2024? Da wird sicherlich Einfluss genommen. Es bleibt allerdings ein Ritt auf der Rasierklinge. Habe mich vor der Rede gestern positioniert auf „EURUSD Long“, „Nasdaq Long“ und vor einigen Tagen spekuliere ich auf die Erholung von „NG“. Der Aufwärtsdruck im EURUSD hält noch etwas an, habe nach dem Rücksetzer nochmals neu eingekauft bei 1.07 und plane neu den Ausstieg bei 1.075 ein (gestern war ich noch etwas optimistischer bei 1.078, aber die Dynamik lässt nach).

  9. Tatsächlich irrt Paul sich nicht sondern versucht dieses mal mit der FED vor der Kurve zu sein. Wenn Sie verstehen wollen wieso Paul sich so verhält wie er es tut, dann müssen Sie sich den vor 2 Tagen erschienenen SLOOS Bericht anschauen
    ( hier eine gute, kurze Zusammenfassung des Berichts mit einer Grafik die Bände spricht! https://www.calculatedriskblog.com/2023/02/fed-survey-banks-reported-tighter.html )

    Wir sehen ab Q4 2022 einen Credit Crunch wie seit 2007/2008 nicht mehr! Das ist ein verheerendes Signal für die Realwirtschaft.

    Zudem muss man verstehen, anders als die breite Masse es annimmt, dass die Notenbanken keine Notenpresse im eigentlichen Sinne haben, weder real noch digital. Sie schaffen und kontrollieren die Liquidität im System; die Infusion der Liquidität in die freien Märkte geschieht aber über die „normalen“ Banken, das wiederum passiert über Kredite, die Kreditvergabe ist letztendlich das was Geld erschafft. Deshalb ist es auch so, dass bei aller Macht der Notenbanken, große Angst davor herrscht, dass sowohl seitens der Kreditgeber (also Banken) als auch Kreditnehmer (Firmen, Privathaushalte) Vertrauen in die Zukunft verloren geht. Denn dann sind die Instrumente der FED wirkungslos.

    Sollten die von mir erwähnten Population Controll Adjustments, die für die guten Arbeitsmarktdaten von Januar gesorgt haben, bei den nächsten Arbeitsmarktdaten wegfallen, wird – so denke ich- sich bemerkbar machen, dass die Realwirtschafts in großen Schwierigkeiten ist. Deshalb fängt die FED jetzt schon an umzusteuern um ein Hard Landing zu verhindern.

    Dass die Realwirtschaft vor großen Problemen steht sieht man auch den extrem hohen Aktien-Insiderverkäufen. Ich denke mit Ihrer Shortposition werden Sie dennoch für einige Wochen und Monate Schmerzen erleiden, langfristig wird es sich wohl auszahlen.

  10. Edit: Die Grafik in dem Artikel bezieht sich nur auf den Hausmarkt.

    Hier ein link (auch im Artikel) auf die gesamte Survey: https://www.federalreserve.gov/data/documents/sloos-202301-charts.pdf

    Hier gibt es die Grafen für die verschiedenen Bereiche wie
    Commercial and Industrial Loans
    Commercial Real Estate Loans
    Residential Mortgage Loans
    Consumer Loans

    Gegenüber gestellt sind jeweils die Tightening Standards, also Konditionen, und der Demand, also Bedarf.
    Tightening Standards gehen rasant hoch, Demand rasant runter

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