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Kein Durchbruch trotz Putin-Besuch in Peking Power of Siberia 2: Verhandlungsstillstand zwischen Russland und China

Ziemlich beste Freunde

China Russland Putin
Foto: SM_Saim - Freepik.com

Trotz des Besuchs von Putin in Peking: Die Verhandlungen über die “Power of Siberia 2” -Pipeline, die Erdgas aus Russland nach China leiten soll, verzögern sich weiter. China, das seine Position als globaler Wirtschaftsführer festigen will, besteht auf Bedingungen, die für Russland schwer zu akzeptieren sind. Insbesondere hat China gefordert, nahezu die stark subventionierten Inlandspreise Russlands zu zahlen. Zudem würde sich China nur verpflichten, einen kleinen Bruchteil der geplanten jährlichen Kapazität der Pipeline von 50 Milliarden Kubikmetern Gas zu kaufen.

China und Russland: Keine Einigung trotz beiderseitiger Vorteile

Diese Forderungen liegen weit unter den Erwartungen Moskaus, das nach dem Rückgang der Gasexporte in die Europäische Union nach neuen Märkten sucht. Die Pattsituation, die durch diese Differenzen entstanden ist, sind offenbar der Grund, warum Alexei Miller, der Geschäftsführer von Gazprom, Präsident Putin nicht bei seinem jüngsten Staatsbesuch in Peking letzten Monat begleitet hat. Dies deutet auf eine mögliche Unstimmigkeit innerhalb der russischen Führung über den Umgang mit den Verhandlungen hin und unterstreicht die Schwierigkeiten, die vor einer Einigung stehen. Trotzdem bleibt Russland optimistisch und erwartet, dass letztendlich ein Abkommen zustande kommt, was durch die fortgesetzten Gespräche zwischen den beiden Ländern unterstrichen wird.

Die strategische Bedeutung der Pipeline für beide Länder ist unbestritten. Für China würde die “Power of Siberia 2” eine Diversifizierung der Energiequellen bedeuten und eine Abhängigkeit von Seewegen reduzieren, die insbesondere im Südchinesischen Meer in geopolitischen Krisenzeiten verwundbar sind. Dort verschärfen sich die Spannungen zwischen China und den Anrainerstaaten, vor allem den Philippinen, zunehmend.

Für Russland wäre die Pipeline ein wichtiger Schritt, um seine Energieexporte zu diversifizieren und die wirtschaftlichen Folgen der internationalen Sanktionen zu mildern.

Trotz der offensichtlichen Vorteile, die eine Einigung mit sich bringen würde, bleibt die Frage der Preisgestaltung ein zentraler Streitpunkt. Russland muss sich in einem Markt behaupten, der immer stärker von chinesischen Interessen geprägt wird. Die Verhandlungen haben sich zu einem Machtkampf entwickelt, in dem China zunehmend die Zügel in die Hand nimmt und seine Vorteile ausspielt.

Putin: Stolperstein in Siberien

Die Verzögerungen bei der “Power of Siberia 2” sind mehr als nur ein wirtschaftlicher Stolperstein; sie sind ein klares geopolitisches Zeichen. Sie legen die komplexen Beziehungen zwischen Russland und China offen, die trotz Rhetorik von “unbegrenzter Freundschaft” klare Grenzen aufweisen. Diese Grenzen werden nicht durch diplomatische Worte, sondern durch die harten Realitäten wirtschaftlicher und geopolitischer Vorteile definiert. Während Russland dringend auf eine Lösung angewiesen ist, nutzt China die Gelegenheit, seine Position zu stärken und die Verhandlungen strategisch zu seinen Gunsten zu dehnen. Putins Vorgehen in der Ukraine und der Versuch, Westeuropa energiepolitisch unter Druck zu setzen, haben sich als Fehlkalkulation erwiesen, die ihn nun in ein weiteres Dilemma mit China stürzt.



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3 Kommentare

  1. Staatspräsident Xi Jinping wird sich darüber bewusst sein, daß er es mit der Russische Föderation mit einer Rohstoffmacht im Zusammenhang mit Erdöl und Erdgas zu tun hat. Staatspräsident Dr. Wladimir Putin hat sich nicht mit Staatspräsident Xi Jinping getroffen, um mit ihm „eine Limo zu trinken“.

  2. Das ist so, wenn man Haus- und Hof-Lieferanten werden will, dann geht es nur über den Preis. Und da wird hart verhandelt. Und irgendwann wird ein Preis gefunden.
    Auch unsere „Freunde“ aus den USA werden bei LNG keine Sonderkonditionen für Deutschland machen. Wenn Russland von China abhängig wäre, dann würde der Preis diktiert.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Der russische Bär steckt mit seinem Maul im ukrainischen Fangeisen und jammert den chinesischen Drachen um Hilfe an. Der Drache wird den Bären 🐻 von hinten verspeisen. Putin ist dead man walking.

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