Aktien

Royal Bank of Scotland warnt: Verkaufen Sie alles!

FMW-Redaktion

Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat seinen Kunden empfohlen, alles zu verkaufen – bis auf qualitativ hochwertige Anleihen. In einer Mitteilung des Kreditteams der RBS heißt es:

“Sell everything except high quality bonds. This is about return of capital, not return on capital. In a crowded hall, exit doors are small.”

Die RBS rechnet also mit Panik am Markt, wobei dann alle durch eine schmale Tür hinaus wollen. Wir stehen vor einem “cataclysmic year” mit einer Deflationskrise, die die Aktienmärkte um 20% einbrechen lassen wird und den Ölpreis bis auf 16 Dollar bringen könne, so die RBS. Die Finnazmärkte erlebten derzeit einen giftigen Cocktail: der globale Handel gehe zurück, die Kreditvergabe werde geringer – und das werde sich stark in den Bilanzen und Gewinnen der Unternehmen bemerkbar machen. So sagt Andrew Roberts, Chef des Bereichs „credit“ bei RBS:

“China has set off a major correction and it is going to snowball. Equities and credit have become very dangerous, and we have hardly even begun to retrace the ‚Goldlocks love-in‘ of the last two years“.

Besonders negativ sieht Roberts den Markt in London, das anfällig für einen Negativschock sei:

“London is vulnerable to a negative shock. All these people who are ‘long’ oil and mining companies thinking that the dividends are safe are going to discover that they’re not at all safe.”.

Öl (Brent) werde bis 16 Dollar fallen nach Bruch des Schlüssellevels 34,40, die Bärenflagge und Fibonacci deuteten auf diese Preisniveau.

Gewinner dieser Krise seien vor allem deutsche Staatsanleihen, die Rendite der Bundesanleihe (also der 10-jährige Anleihe Deutschlands) werde bis 0,16% fallen. Auch US-Staatsanleihen würden sich hervorragend entwicklen – und viele Hedgefons killen, die gegen die US-Anleihen wetten, so die RBS weiter.

Die RBS hatte bereits im November gewarnt, dass sich der Zustand der Weltwirtschaft dramatisch verschlechtere – seitdem aber hätten sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die US-Wirtschaft werde daher nur um 0,5% wachsen, die Fed spiele durch Zinsanhebungen mit dem Feuer und werde den Sturm noch weiter anfachen. Es sei mehr als erstaunlich, dass die Fed angesichts des unter 50 notierenden ISM Index (Gewerbe) die Zinsen anheben wolle.

Das Epizentrum der Krise aber sei China. Das Land stehe vor einer gigantischen Kapitalflucht und müsse daher seine Währung dramatisch abwerten. Da würden auch weitere Lockerungen der Geldpolitik nicht weiter helfen:

“We are deeply sceptical of the consensus that the authorities can ‘buy time’ by their heavy intervention in cutting reserve ratio requirements (RRR), rate cuts and easing in fiscal policy.”

Mit dieser Warnung steht die RBS jedoch nicht alleine auf weiter Flur: erst Ende letzter Woche hatte die UBS gewarnt, dass sie eine „signifikante Änderung“ ihrer bisherigen Sicht auf die Weltmärkte vornehmen müsse. Die UBS hatte daher ihre Einschätzung für Aktien von „übergewichten“ auf „neutral“ gesenkt. Dass Aktien nicht auf „verkaufen“ gestellt würden, sei nur ihrer Erwartung zu verdanken, dass der Kreditzyklus noch nicht seinen „Peak“ erreicht habe.



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