FMW-Redaktion
Es geht immer weiter mit den Rekorden am Arbeitsmarkt. So auch heute. Das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB), die Forschungstochter der Bundesagentur für Arbeit, hat heute ihr aktuelles „Arbeitsmarktbarometer“ für März veröffentlicht. Es ist aktuell auf dem höchsten Stand seit man es im Jahr 2011 angefangen hatte zu berechnen. Das Barometer besteht immer aus zwei Teilen. Da wäre zunächst die Beschäftigungsseite.
Neue Stellen
Die Entwicklung bei neuen Stellen schlägt laut IAB langsam an seine maximale Obergrenze, die man sich selbst zurecht gebastelt hat. Zitat IAB:
Außerordentlich hoch steht mit 108,1 Punkten die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Das sind 0,4 Punkte mehr als im Februar. Der Indikator liegt damit schon beachtlich nahe am maximal erreichbaren Wert von 110 Punkten. „2018 wird aller Voraussicht nach ein Rekordjahr am Arbeitsmarkt“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Arbeitsmarkt profitiert vor allem von der Entwicklung auf der Arbeitslosen-Seite
Am Wichtigsten für den derzeitigen Erfolg am Arbeitsmarkt scheint aber offenbar zu sein, dass mangels Arbeitskräfteangebot die Arbeitgeber offenbar immer mehr davor zurückschrecken Mitarbeiter zu entlassen. Entlässt man jemanden, weil man eh Stellen abbauen will, findet derjenige momentan zügig woanders eine neue Stelle. Will dieser erste Arbeitgeber später aber wieder neue Mitarbeiter einstellen, findet er keine mehr. Daher hält man derzeit viel eher am Personal fest, und die Arbeitslosigkeit steigt nicht. Zitat IAB:
Auch die Komponente für die Vorhersage der Arbeitslosigkeitsentwicklung legte um 0,4 Punkte zu und steht nun bei 102,7 Punkten. Der wichtigste Faktor dafür sei die immer weiter abnehmende Zahl an Entlassungen: „Der Abbau der Arbeitslosigkeit läuft vor allem bei den Arbeitslosengeld-II-Empfängern über deutlich fallende Zugangszahlen“, erklärt Weber. Neben dem sinkenden Entlassungsrisiko spiele dabei eine Rolle, dass Arbeitslose vor dem Wechsel in die Grundsicherung eher wieder in Beschäftigung kämen. Dennoch sagt Weber: „Vollbeschäftigung ist mittelfristig denkbar, aber dafür müssten noch mehr Arbeitslose von dem Rekordangebot an offenen Stellen profitieren können.“ Qualifizierung sowie intensive Betreuung und Vermittlung seien von entscheidender Bedeutung, um das zu erreichen, so Weber.
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