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Rheinmetall-Quartalszahlen glänzen, aber Erwartung verfehlt

Rheinmetall kann mit seinen guten Quartalszahlen hohe Erwartungen nicht erreichen. Hier der Blick in die Detaildaten.

Rheinmetall Logo
Rheinmetall Logo. Foto: Ben Kilb/Bloomberg

Rheinmetall hat seine Quartalszahlen veröffentlicht. Geht die Aktien-Rally weiter, kann man mit tollen Zahlen und vor allem einem guten Ausblick auf ein weiterhin brummendes Geschäft überzeugen? Kurz vorab: Man erzielt deutliche Steigerungen, die erreichen aber nicht die hohen Markterwartungen, weswegen die Aktie aktuell vorbörslich 2,2 % im Minus notiert.

Rheinmetall mit deutlichen Steigerungen

Der Umsatz steigt im Jahresvergleich um 16 % von 1,36 auf 1,58 Milliarden Euro. Die Markterwartungen lagen aber bei 1,70 Milliarden Euro! Der Auftragseingang (Nomination) steigt im Jahresvergleich um 27 % von 3,1 auf 3,93 Milliarden Euro. Dieser Wert umfasst den klassischen Auftragseingang wie auch das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie aus neuen Kundenvereinbarungen. Der Backlog (Auftragsbestand) konnte im Vergleich zum Vorjahr um rund 43 % gesteigert werden von 28,2 Milliarden Euro auf 40,2 Milliarden Euro.

Der Gewinn (Operatives Ergebnis) steigt im Jahresvergleich um 60 % von 83 auf 134 Millionen Euro – die Markterwartungen lagen aber bei 143 Millionen Euro! Dies liegt laut Aussage von Rheinmetall insbesondere an dem hohen Ergebnisbeitrag der im vergangenen Jahr in Spanien akquirierten Rheinmetall Expal Munitions. Die operative Ergebnismarge des Konzerns verbesserte sich im ersten Quartal 2024 deutlich um 2,3%-Punkte auf 8,5% (Vorjahr: 6,1 %).

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten reduzierte sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,21 Euro auf 1,13 Euro, da das auf die Aktionäre von Rheinmetall entfallende Ergebnis nach Steuern hinter dem Vorjahr zurückgeblieben ist.

Unternehmensaussagen

Wie erwartet, treibt der Ukraine-Krieg die Nachrüstung in Europa massiv an, was dem Unternehmen hilft. Hier dazu die Headline-Aussage: „Die Düsseldorfer Rheinmetall AG schließt das erste Quartal des Geschäfts­jahres 2024 mit anhaltendem Umsatzwachstum und deutlich steigenden Erträgen ab. Die positive Geschäftsentwicklung wird weiterhin maßgeblich vom Geschäft mit den Streitkräften in Deutschland und mit den Partnerstaaten ebenso wie von den Aktivitäten zur Unterstützung der Ukraine getragen. Geprägt von der unverändert dynamischen Marktsituation und der anhaltend großen Nachfrage im militärischen Geschäft verzeichnet der Konzern ein zweistelliges Umsatzwachstum. Besonders die starke Position Rheinmetalls im Munitionsgeschäft schlägt sich in einer deutlichen Ergebnissteigerung nieder.“

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unter­nehmens­entwicklung: „Wir sind auf gutem Kurs, um unsere ehrgeizigen Jahresziele für nachhaltiges profitables Wachstum zu realisieren. Rheinmetall wird jetzt und auch zukünftig gebraucht, wenn es darum geht, den dramatisch gestiegenen Bedarf vieler Nationen an militärischer Ausrüstung zu decken. Großvolumige Rahmenverträge geben uns ein gutes Auftragspolster und sichern die Auslastung über einen langen Zeitraum. Auch künftig rechnen wir mit Beauftragungen aus weiteren bedeutenden Projekten der Bundeswehr und der NATO-Partner.“

Ausblick

Rheinmetall bestätigt in seinem aktuellen Quartalsbericht seine Jahresprognose. Der Jahresumsatz soll im Geschäftsjahr 2024 auf ein Niveau von rund 10 Milliarden Euro steigen nach 7,2 Milliarden Euro in 2023. Ausgehend von dieser Umsatzprognose rechnet Rheinmetall für den Konzern im laufenden Geschäftsjahr 2024 – unter Einrechnung der Holding-Kosten – mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von rund 14% bis 15% (Rendite Geschäftsjahr 2023: 12,8%).



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