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Rubel-Crash – Russische Zentralbank verdoppelt Leitzins auf 20 Prozent

Der Kreml in Moskau

Der russische Rubel crasht heute morgen: Nachdem am Wochenende einzelne russische Banken aus dem Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wurden, notiert US-Dollar vs Rubel mit einer starken Aufwertung – der Rubel wertet also ab. Je nach Broker oder Informationssystem sieht man aktuell große Kursunterschiede. Mal notiert USDRUB bei knapp über 100, andere Plattformen wie Investing.com zeigen aktuell Kurse von 90. Man sah heute früh schon Kurse von 119,50 (am Freitag noch bei 83). Die Kurse spielten im Augenblick verrückt. Dies ist verständlich nach der weiteren Eskalation am Wochenende.

Jetzt agiert die russische Zentralbank. Sie hat den Leitzins vor wenigen Minuten von 9,5 Prozent (Erhöhung am 11. Februar) auf jetzt 20 Prozent angehoben. Dazu sagt die Zentralbank in ihrer aktuellen Mitteilung, dass sich die äußeren Bedingungen für die russische Wirtschaft drastisch verändert haben. Die Erhöhung des Leitzinses werde einen Anstieg der Einlagenzinsen auf ein Niveau gewährleisten, das erforderlich sei, um die gestiegenen Abwertungs- und Inflationsrisiken zu kompensieren. Dies sei notwendig um die Finanz- und Preisstabilität zu unterstützen und die Ersparnisse der Bürger vor Abwertung zu schützen.

Faktisch will damit die russische Zentralbank Anlagen in Rubel attraktiver machen und die Flucht aus der Währung stoppen. Das aber wird nicht gelingen: selbst wenn der Zinssatz bei 100% läge: was nützt das, wenn die Währung, in der diese 100% Zinsen geboten werden, vollends kollabiert? Russland und sein Rubel sind jetzt Paria an den Finanzmärkten – niemand wird das Risiko eingehen, in eine solche Währung zu investieren oder dorthin umzuschichten!

Weitere Leitzinsentscheidungen würden laut Zentralbank unter Berücksichtigung der Risiken, die sich aus den außen- und binnenwirtschaftlichen Bedingungen und der Reaktion der Finanzmärkte ergeben, sowie der tatsächlichen und erwarteten Inflationsentwicklung im Verhältnis zum Zielwert und der wirtschaftlichen Entwicklung im Prognosezeitraum getroffen. Eine Erklärung des Gouverneurs der russischen Zentralbank im Anschluss an die Sitzung des Direktoriums wird am 28. Februar 2022 um 16:00 Uhr Moskauer Zeit abgegeben.

Auch hat die russische Zentralbank heute früh den Brokern verboten Wertpapierverkaufsaufträge von Ausländern anzunehmen!

Quelle der Nachricht zur Zinserhöhung: Pressedienst der russischen Zentralbank



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