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Russland verkauft mehr Öl per Tanker als je zuvor

Russland verschifft aktuell so viel Rohöl auf den Weltmarkt wie noch nie zuvor. Hier dazu aktuelle Daten und Grafiken.

Öl-Tanker auf hoher See

Wie war das noch? Russland wird hart von Sanktionen getroffen, und Russland will seine Ölfördermenge um 500.000 Barrels pro Tag senken? Gut, aber dies steht nicht im Widerspruch zu den folgenden Daten. Denn auch bei einer bestehenden Preisobergrenze kann ja weiter viel Menge verkauft werden. Die russischen Verschiffungen von Rohöl per Tanker auf den Weltmarkt steigen jüngst sprunghaft an, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die vom Kreml angedrohte Fördermengenkürzung Auswirkungen auf die auf dem internationalen Markt verfügbaren Mengen hat. Laut den von Bloomberg zusammengestellten Tankerdaten stiegen die Lieferungen Russlands in den sieben Tagen bis zum 31. März um 1 Million Barrel pro Tag auf einen neuen Höchststand von 4,13 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. Der weniger schwankungsanfällige Vier-Wochen-Durchschnitt stieg auf den höchsten Stand seit Juni 2022.

Russland will die Fördermenge bis Juni um 500.000 Barrel pro Tag zu senken, um auf die Preisobergrenze der G7 für Rohölverkäufe des Landes zu reagieren. Am Sonntag verlängerte Russland die Dauer der Kürzung bis zum Ende des Jahres als Teil einer umfassenderen Maßnahme der Erzeugergemeinschaft OPEC+. Die Exportzahlen deuten nicht darauf hin, dass die ursprüngliche Kürzung umgesetzt wurde, was die Frage aufwirft, ob es in den kommenden Monaten zu einer echten Kürzung kommen wird. Wartungsarbeiten in Russlands eigenen Raffinerien und die Umleitung einiger Rohölmengen, die zuvor über Pipelines nach Europa geleitet wurden, zu den russischen Häfen, könnten die Auswirkungen einer Produktionskürzung untergraben haben.

Unabhängig davon wird die Preisobergrenze für Moskaus Rohölverkäufe nach Übersee weiterhin bei 60 Dollar pro Barrel liegen, wobei davon ausgegangen wird, dass der Mechanismus seine Aufgabe erfüllt, den Fluss russischen Rohöls aufrechtzuerhalten, während er den Zugang des Kremls zu Petrodollars beeinträchtigt. Nach Angaben von Bloomberg verlässt sich Russland immer noch auf westliche Versicherer, um mehr als die Hälfte der Tankerflotte zu versichern, die sein Öl exportiert, was darauf hindeutet, dass ein großer Teil der Verkäufe unterhalb der Obergrenze erfolgt.

In der ersten Grafik sehen wir den jüngsten sprunghaften Anstieg der Lieferungen von Rohöl aus Russland per Tankschiff. In der zweiten Grafik sehen wir für die letzten drei Wochen die gestiegene Anzahl der Tankerverschiffungen je Abfuhrhafen in Russland, gestiegen von 30 auf jetzt 38 Schiffe in einer Woche.

Mehr Lieferungen von Rohöl aus Russland per Tanker

Anzahl der Schiffe die Öl aus Russland verschiffen

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Ich denke, bei dem Ölverkauf pendelt sich jetzt bei Russland alles ein. Hunderte von Tanker aus dem Stand koordiniert „auf die Reise zu schicken“ wird nicht so einfach sein. Einen Tanker beladen dauert schon etwa einen Tag.
    Und der Preis, der bei der Versichrung der Tanker angegeben wird, muss ja nicht der tatsächliche gezahlte Preis sein.
    Zumal ja auch der Dollar nicht mehr benötigt wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Das sind eben in der realen Welt lebende Politiker, die Schaden vom Volk abwenden möchten.

    Japan beendet Öl-Embargo gegen Russland

    https://youtu.be/SYBlUcZTcGs

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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