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Kerninflation bleibt hartnäckig Schnabel sagt, „EZB-Straffungen haben bislang wenig bewirkt“

Die Inflation in der Eurozone hat sich im Januar zwar den dritten Monat in Folge abgeschwächt, befindet sich aber mit aktuell 8,5 % weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Zudem bleibt die Kerninflation hartnäckig. Dementsprechend hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde letzte Woche auf ihrer Pressekonferenz klargemacht, dass die Zentralbank ihren Kampf gegen die hohe Inflation fortsetzen wird. Seit dem 8. Februar 2023 gilt für den Euroraum ein durch die EZB festgelegter Leitzins von 3 Prozent. Laut Christine Lagarde sollen die Zinsen auf der nächsten Sitzung im März um weitere 50 Basispunkte angehoben werden. Geht es nach Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, reichen die bisherigen Zinsschritte nicht aus, da sie bislang wenig Wirkung gezeigt haben. Angesichts des großen Gaps zwischen der Teuerungsrate von 8,5 Prozent und einem Zinssatz von 3,0 Prozent hat die EZB sicherlich noch Nachholbedarf.

Schnabel: Zinserhöhungen zeigen wenig Wirkung

Dazu berichtet Bloomberg: Die Straffung der Geldpolitk, mit der die Europäische Zentralbank die Inflation einzudämmen sucht, hat laut Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel bislang wenig Wirkung gezeigt. Die Teuerung bei den Verbraucherpreisen habe immer noch Schwung und die Kerninflation sei außerordentlich hoch, sagte Schnabel am Dienstag in einem Webcast. Die jüngste Verlangsamung der Gesamt-Inflation sei indessen gar nicht auf die Politik der EZB zurückzuführen.“Man kann nicht sagen, dass die Geldpolitik einen solchen Einfluss hat, dass wir darauf hoffen können, dass die Inflation mittelfristig unser 2%-Ziel erreicht”, sagte Schnabel. “Wir werden uns genau ansehen, was auf den Arbeitsmärkten passiert, was mit Investments passiert, wie sich die Wirtschaft insgesamt entwickelt.”

Zinsen: Inflation lässt nach, aber immer noch auf Rekordniveau

Vergangene Woche hatte die EZB die Zinsen um einen halben Prozentpunkt angehoben und für die nächste Sitzung im März einen weiteren Schritt desselben Umfangs signalisiert. Angesichts der hartnäckigen Kerninflation gehen einige der Falken im EZB-Rat davon aus, dass die Zinserhöhungen in den kommenden Monaten fortgesetzt werden müssen.“Wir müssen uns die Frage stellen, wie lange wir im restriktiven Bereich bleiben müssen”, sagte Schnabel. “Das wird davon abhängen, ob wir robuste Belege dafür haben, dass die Inflation, und insbesondere die Kerninflation, wieder zu unserem 2%-Ziel konvergiert und sich dort stabilisiert.”

FMW/Bloomberg

Schnabel sagt, "EZB-Straffungen haben bislang wenig bewirkt"
Isabel Schnabel, executive board member of the European Central Bank (ECB), speaks at the ECB and its Watchers conference in Frankfurt, Germany, on Thursday, March 17, 2022. The European Central Bank warned that euro-zone inflation could reach 7.1% this year under a severe scenario that seeks to capture the consequences of a worsening backdrop from Russia’s war in Ukraine.


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5 Kommentare

  1. Naja, irgendwann wird das verfügbare Einkommen der Masse sich der verfügbaren Waren (in Menge und Preis) angepasst haben. Ist nur die Frage welche Waren dann noch ausreichend und bezahlbar zur Verfügung stehen, und welche Waren knapp bleiben/werden.
    Kritisch wird es, wenn zumindest knapp gewordene Waren (besonders Lebensmittel) zwischen den Menschen konkurrieren, die ihren täglichen Bedarf an Lebensmittel per festem Geldbetrag zugewiesen bekommen, und denen, die nach dem verlassen des Einkaufladen gar nicht wissen was die Kartoffeln gekostet haben.
    Und nun aber noch schnell in ihrem Elektrok-Zweitwagen die Kinderfrau abholen müssen, weil heute Abend ….
    Wir werden sehen, wie sich das Jahr entwickelt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Helmut, für viele Menschen sind wir bereits an diesem Punkt.

    LG aus GC

    1. Hallo Mirko.
      Bei den Ideologen, egal welche Richtung sie vertreten, ist es immer das Selbe: Sie versprechen den Himmel auf Erden und liefern die Hölle. Der Weg dahin geht von himmlischen Versprechungen, über Mangel, Lügen, Schlange stehen, und Gewalt, direkt in die Hölle. Im Moment befinden sich die Ideologen in Deutschland im Stadium der Lügen, in dem Übergang zum Mangel.
      Die ganze Welt macht es anders mit der Beschaffung von ausreichend Energie, und alle sehen und merken in Deutschland das es so nicht funktioniert. Doch die Ideologen belügen die Menschen weiter, was automatisch in das Stadium von Mangel und dann Schlange stehen führt.
      Nun bereitet sich die Bundeswehr sich auf den Einsatz im Inland vor, weil die zu erwartenden Gewaltausschreitungen wohl mit der Polizei nicht mehr zu bewältigen sein werden.
      Die Bundeswehr darf laut Grundgesetz (Art. 87a Abs. 4 GG in Verbindung mit Art. 91 Abs. 2 GG) zum Schutz von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung nichtstaatlicher Gegner eingesetzt werden, wenn diese organisiert und militärisch bewaffnet sind. Allerdings gilt das nur, wenn die freiheitlich demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes gefährdet ist, das bedrohte Land die Gefahr nicht selbst bekämpfen kann oder die Kräfte von Polizei und Bundespolizei nicht ausreichen.
      Die Politiker, die wissen wo diese grünen Ideologien hinführen, bereiten die Bundeswehr darauf vor.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Von Frau Schnabel hat man bis vor kurzem noch ganz andere Töne gehört. Das Timing der EZBist wohl schlecht.

    1. Damals sprach sie noch wie ihr der Schnabel gewachsen war…🤣

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