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Schweizer Notenbank macht Druck Schweizer Franken vor Anstieg? Stärkere Zinsanhebung voraus!

Steht der Schweizer Franken vor einer Aufwertung? Die Scheizerische Nationalbank könnte die Zinsen am 23. März um 75 Basispunkte anheben.

Der Schweizer Franken könnte gegenüber dem Euro aufwerten. Dies ist ein mögliches Szenario. Zwar wird die EZB am 16. März die Zinsen für die Eurozone anheben, und danach noch weiter. Aber wenn auch die Schweiz nun kräftiger als erwartet die Zinsen raufsetzt, macht das womöglich Anlagen in Schweizer Franken wieder attraktiver in Relation zum Euro.

Schweizer Franken vor Auftrieb? Relativ hohe Inflation und Zinserhöhungsdruck in der Schweiz

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat laut Präsident Thomas Jordan noch nicht genug getan, um die Inflation in der Schweiz wieder auf ihr Zielniveau zu bringen, so Bloomberg. “Die Geldpolitik der SNB ist immer noch zu locker, um die Inflation mittelfristig wieder auf Preisstabilität zurückzuführen”, sagte Jordan an der Universität Zürich. “Wir können nicht ausschließen, dass wir die Geldpolitik weiter straffen müssen.” Jordans Rede war sein erster öffentlicher Auftritt, nachdem am Montag eine überraschende Beschleunigung der Schweizer Inflation bekannt wurde.

Während die Schweiz immer noch das niedrigste Inflation aller Industrieländer aufweist, nähert sie sich nun dem Höchstwert von 3,5 %, der zuletzt im August 2022 verzeichnet wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kerninflation darauf hindeutet, dass sich der Preisdruck auf breiter Front verfestigt. FMW: Für den Schweizer Franken bedeutet das: Je mehr Aufwärtsdruck bei den Zinsen, desto eher könnte er ansteigen – nur stellt sich die Frage, ob die Masse der Devisenhändler die eigenständige Euro-Stärke gleich hoch gewichtet, weil die EZB ihre Zinsen auch so stark anhebt – dann käme EURCHF nicht vom Fleck.

Entwicklung von Inflation und Kerninflation in der Schweiz

Sogar 75 Basispunkte Zinsanhebung möglich

“Die SNB muss handeln, um mittelfristig wieder Preisstabilität zu erreichen”, sagte der SNB-Chef. “Der ausgetrocknete Schweizer Arbeitsmarkt kann dazu führen, dass Zweit- und Drittrundeneffekte leichter auftreten.” Im Rahmen des im Juni eingeleiteten Straffungszyklus hat die SNB ihren Leitzins bereits um 175 Basispunkte angehoben; die nächste vierteljährliche Entscheidung steht in zwei Wochen an. Der Median einer Bloomberg-Umfrage geht von einer weiteren Anhebung um einen halben Punkt am 23. März aus, doch einige Ökonomen erwarten nun, dass die Verantwortlichen unter der Leitung von Jordan auf den erneuten Inflationsdruck mit einer Anhebung um 75 Basispunkte reagieren werden.

Eine Erhöhung der Kreditkosten sei allerdings nicht die einzige Option, so der Zentralbankchef: “Wir können die Zinsen erhöhen, aber auch Devisen verkaufen – und wir haben in der Vergangenheit Devisen verkauft.”

Blick auf Chart

FMW: Mit dem Verkauf von Devisen und damit dem Kauf des Franken würde die heimische Währung aufgewertet. Folglich könnte man Importe aus dem Ausland in Euro oder Dollar günstiger in die Schweiz holen, was die Importinflation senken würde. Noch hat der Devisenmarkt nicht wirklich auf die Aussagen von Thomas Jordan reagiert. Euro vs Schweizer Franken zeigt mit aktuell 0,9936 keine wirkliche Reaktion. Eine LONG-Chance im Schweizer Franken für Devisenhändler, in dem man kräftig steigende Schweizer Zinsen annimmt, und eine freudige Marktreaktion ab dem 23. März? Im TradingView Chart, der 12 Monate zurückreicht, sehen wir in orange, wie der Leitzins von -0,75 % auf +1,00 % gestiegen ist. Er wird in Kürze um 0,50 Prozentpunkte oder sogar 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Leitzins in der Schweiz im Vergleich zu Euro gegen Schweizer Franken

FMW/Bloomberg

SNB-Chef Thomas Jordan
SNB-Chef Thomas Jordan. Photographer: Stefan Wermuth/Bloomberg


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