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Wohnungsmieten in Berlin +27 % in 3 Monaten – die Gründe

27 % Anstieg in 3 Monaten - die Wohnungsmieten in Berlin steigen in unglaublich schnellem Tempo an. Hier dazu aktuelle Details uns Kommentare.

Wohnungen mit Balkons

Die Immobilienpreise in Deutschland fallen zwar, aber die Wohnungsmieten zeigen weitere Anstiege beziehungsweise eine enorme Robustheit. Warum? Nun, Häuslebauer, die sich ihr Häuschen dank explodierender Bauzinsen doch nicht leisten können, „verbleiben“ erstmal als Nachfrager im Markt für Mietwohnungen. Dazu kommen noch die zahlreichen Ukraine-Flüchtlinge als zusätzliche Nachfrager. Aber da gibt es noch andere Faktoren. Aktuell kommt die Meldung, dass die Wohnungsmieten in Berlin in nur drei Monaten um 27 % gestiegen sind. Dieser enorme Anstieg gerade in der Hauptstadt hat nämlich auch noch andere Gründe.

Berlin mit 27 % Anstieg der Wohnungsmieten binnen 3 Monaten

Die Dynamik auf dem Mietmarkt hat in vielen Städten wieder spürbar zugenommen – doch nirgends steigen die Mieten derzeit so rapide wie in Berlin, so besagt es eine aktuelle Analyse des Portals immowelt. Seit November haben sich die Wohnungsmieten (Angebotspreise bei Neuvermietung) um 27 Prozent erhöht, und zwar von 9,86 Euro pro Quadratmeter auf aktuell 12,55 Euro. immowelt hat hierzu Angebotsmieten von Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) in den 14 größten deutschen Städten untersucht.

Zu wenig Neubau in Berlin

Die Lage auf dem Berliner Mietmarkt spitzt sich weiter zu: Die hohe Nachfrage nach Wohnraum kann laut immowelt nicht bedient werden, unter anderem weil zu wenig neu gebaut wird. In der Folge können Vermieter immer höhere Wohnungsmieten durchsetzen. Im November 2022 lag die Hauptstadt im Preisranking noch im Mittelfeld aller Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Im Dezember wurde dann erstmals nach einem Anstieg von 11 Prozent die Marke von 10 Euro pro Quadratmeter geknackt. Im Januar kletterte das Niveau auf 11,85 Euro (+8 Prozent). Im Februar dann um weitere 6 Prozent auf 12,55 Euro. Mit einem rasanten Anstieg von insgesamt 27 Prozent seit November belegt Berlin laut immowelt bei Wohnungsmieten nun Platz 2 im Preisranking der 14 größten deutschen Städte. Lediglich in München müssen Mieter derzeit mit 17,39 Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietungen noch mehr zahlen – dort lag das Niveau im November aber bereits bei 16,68 Euro, und hat sich somit um 4 Prozent verteuert.

Dramatische Verteuerung

Die Verteuerung der Wohnungsmieten in Berlin um 27 % in 3 Monaten ist dramatisch, so sagt es der Experte Felix Kusch von immmowelt. „Für eine europäische Hauptstadt ist Berlin zwar nach wie vor günstig, aber es braucht dringend kompetente Konzepte, um langfristig das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder ins Lot zu bringen. So wird Berlin zwingend die Erschließung neuer Quartiere für Wohnraum sowie Nachverdichtung benötigen. Zudem ist gezielte staatliche Förderung für private und gewerbliche Bauherren ein sinnvoller Anreiz.“

Berlin: Mix aus Gründen für explodierende Wohnungsmieten

Die Mietpreisrally in Berlin ist ein Ausreißer unter allen untersuchten Städten. Der sprunghafte Anstieg der Wohnungsmieten kann laut immowelt allerdings ein saisonaler Effekt sein, dessen Dynamik sich im Verlauf des Jahres wieder abschwächen kann. Nichtsdestotrotz müssen sich Berliner Mieter wohl auf höhere Preise einstellen. Die möglichen Gründe sind vielfältiger Natur. Die Bevölkerung der Hauptstadt wächst wegen Zuzug seit Jahren. Zum Stichtag 31.12.2022 waren in Berlin laut Behördenangaben 3.850.809 Bewohner gemeldet. Das sind fast 140.000 mehr als vor 5 Jahren. Zudem habe der Krieg in der Ukraine kurzfristig für einen zusätzlichen Zustrom an Flüchtlingen gesorgt. Rund 100.000 Menschen sollen derzeit in Berlin Schutz vor dem Krieg in ihrem Heimatland suchen. Das hat die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich befeuert. immowelt merkt als wichtige Gründe für die rasant steigenden Wohnungsmieten in Berlin auch an: „Durch die hohen Zinsen und die gestiegenen Baukosten entsteht aber derzeit zu wenig neue Wohnfläche in der Hauptstadt. Zudem könnten weiterhin Nachholeffekte wegen des gescheiterten Mietendeckels eine Rolle spielen. Wohnungen, die in den letzten Jahren zu günstigeren Preisen vermietet waren, werden bei Neuvermietungen nun wieder zu deutlich höheren Preisen angeboten.“



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3 Kommentare

  1. Fail State Berlin.
    Linksradikal gewählt und bekommen.
    Nun bitte nicht weinen und die Schuld bei anderen suchen! Es sind eure Grünen Politikidioten und eine blinde Migrationspolitik die hier den Ausschlag machen.

    Aber hey wir können ja versuchen Leute zu enteignen!

    1. Naja, die CDU hat sich in Berlin auch nicht mit Ruhm bekleckert, man denke nur an den Bankenskandal 2001, der Berlin viele Milliarden gekostet hat.

      Aber tatsächlich werden viele ukrainische Flüchtlinge in Privatwohnungen einquartiert, was a) zu einer Verknappung des Angebots und b) zu erheblichen Mehrkosten führt. Dazu noch die Unfähigkeit, Neubauprojekte anzustoßen…

  2. Vielleicht liegt es ja auch daran, daß die frühere Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher, bei der sowohl die städtischen Wohnungsbaugesellschaften, als auch private Investoren einen Stellenwert besaßen, nicht mehr im Amt ist. Auch ihre airbnb-Politik hierbei war grundsätzlich kompetent. Bei der genannten Senatorin wirkte im Rahmen ihrer Ressortverantwortung zum Teil auch die Richtlinienkompetenz des damaligen Regierender Bürgermeister Michael Müller mit.

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