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Siemens Energy-Quartalszahlen: Vorsichtig aufwärts

Siemens Energy meldet Quartalszahlen. Umsatz und Auftragseingang legen zu, man kommt wieder in die Gewinnzone.

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Siemens Energy Logo. Foto: Liesa Johannssen-Koppitz/Bloomberg

Siemens Energy hat heute früh seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Fakten. Der Umsatz steigt im Jahresvergleich von 7,06 auf 7,65 Milliarden Euro. Der Auftragseingang steigt von 12,73 auf 15,38 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern steigt von -598 Millionen Euro auf +1,58 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Sondereffekten liegt bei +208 Millionen Euro nach -282 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die Aktie notiert vorbörslich bei Tradegate mit +0,81 %.

Die angeschlagene Windsparte Gamesa steigerte den Umsatz im Jahresvergleich von 2,0 auf 2,04 Milliarden Euro, der Auftragseingang sank von 1,61 auf 1,57 Milliarden Euro. Der Verlust von 823 Millionen Euro im Vorjahresquartal sank bei Gamesa auf -434 Millionen Euro.

Cashflow-Verlust von Siemens Energy vertieft sich während der Gamesa-Sanierung

Bloomberg erläutert aktuell zu den Quartalszahlen: Der negative freie Cashflow von Siemens Energy hat sich aufgrund von Verlusten in der seit langem angeschlagenen Windturbinensparte des Unternehmens vergrößert und überschattet die solide Leistung der anderen Geschäftsbereiche des Unternehmens.

Der freie Cashflow vor Steuern lag im ersten Quartal bis Dezember bei minus 283 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 58 Millionen Euro vor einem Jahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Hersteller von Netztechnik und Gasturbinen hatte im vergangenen Jahr den Verkauf defekter Windturbinen gestoppt, nachdem die Behebung mechanischer Probleme nur langsam vorankam.

Die saisonbedingte Schwäche im Windgeschäft belastete auch den Cashflow und den zusätzlichen Liquiditätsbedarf, so das Unternehmen. Die Probleme von Siemens Energy mit fehlerhaften Windturbinen belasten das Unternehmen seit Jahren inmitten allgemeiner Turbulenzen in der Branche. Im Geschäftsjahr 2023 führten die Verluste aus der Gamesa-Einheit zu einem negativen Ergebnis von 4,59 Milliarden Euro. Es wird voraussichtlich bis 2026 dauern, bis das spanische Unternehmen die Gewinnzone erreicht.

Die Probleme bei Gamesa gipfelten Ende letzten Jahres darin, dass das Unternehmen die deutsche Regierung um Hilfe für Finanzierungsgarantien bat, nachdem es Schwierigkeiten hatte, das Ausmaß der notwendigen Reparaturen zu bestimmen, was die Gewinnung neuer Aufträge in anderen Geschäftsbereichen zu gefährden drohte. Um seine Finanzen aufzubessern, hat das Unternehmen eine Beteiligung an seiner indischen Einheit für 2,1 Milliarden Euro verkauft.

Das Unternehmen konzentriere sich weiterhin auf die Lösung der Probleme in seinem Onshore-Windgeschäft, sagte Chief Executive Officer Christian Bruch in einer Erklärung. Umsatz und Auftragseingang des Konzerns übertrafen im ersten Quartal des Geschäftsjahres die Erwartungen der Analysten, wie aus den Ende Januar vorab veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Das Ergebnis beflügelte die Aktien von Siemens Energy, die nach einem Einbruch im Jahr 2023 in diesem Jahr um mehr als 17% zugelegt haben.

Der Hersteller bestätigte seine Jahresprognose eines vergleichbaren Umsatzwachstums von bis zu 7 %, obwohl der Auftragseingang von Gamesa im letzten Quartal hinter den Prognosen zurückblieb. Der freie Cashflow vor Steuern wird mit einem Minus von etwa 1 Milliarde Euro erwartet. Die Verluste von Gamesa werden auf rund 2 Milliarden Euro vor Sonderposten geschätzt.

Ausblick

Zum Ausblick schreibt Siemens Energy aktuell im Wortlaut: Wir bestätigen den Ausblick für das Geschäftsjahr 2024. Wir erwarten für Siemens Energy ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 3 % bis 7 % und eine Ergebnis-Marge vor Sondereffekten zwischen minus 2 % und plus 1 %. Darüber hinaus erwarten wir einen Gewinn nach Steuern von bis zu 1 Mrd. €, einschließlich der Auswirkungen aus Veräußerungen und des beschleunigten Portfolioumbaus. Wir rechnen mit einem negativen Free Cashflow vor Steuern in Höhe von rund 1,0 Mrd. €. Zudem erwarten wir aus den Veräußerungen und dem beschleunigten Portfolioumbau Mittelzuflüsse in einer Bandbreite von plus 2,5 Mrd. € bis 3,0 Mrd. €. Im Ausblick für Siemens Energy sind keine Belastungen im Zusammenhang mit rechtlichen und regulatorischen Angelegenheiten enthalten.

Allgemeine Annahmen je Geschäftsbereich

– Gas Services geht von einem vergleichbaren Wachstum der Umsatzerlöse von minus 4 % bis 0 % und einer Ergebnis-Marge vor Sondereffekten von 9 % bis 11 % aus.

– Grid Technologies plant ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse von 18 % bis 22 % sowie eine Ergebnis-Marge vor Sondereffekten zwischen 7 % und 9 % zu erreichen.

– Transformation of Industry unterstellt ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse von 8 % bis 12 % und eine Ergebnis-Marge vor Sonder-effekten von 5 % bis 7 %.

– Siemens Gamesa geht von einem vergleichbaren Wachstum der Umsatzerlöse von 0 % bis plus 4 % sowie einem negativen Ergebnis vor Son-dereffekten von rund 2 Mrd. € aus.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Joe Käser und die Energiewende, oh mein Gott! Der de facto Staatskonzern greift die Subventionen kaltschnäuzig auf Kosten der Steuerzahler ab und erwirtschaftet dennoch über Jahre keine Gewinne. Aber bald gehen Käsers Politfreunderl das Geld aus. Ja ein Aufsichtsratvorsitzender kann sowas nicht voraussehen. Wofür wird ein solcher eigentlich bezahlt? Braucht ein solcher sich nicht mit der Realität der sog. Energiewende beschäftigen?

  2. Die Siemens Energy greift keine Subventionen auf Kosten der Steuerzahler ab. Es sind „lediglich“ Garantien für Großprojektfinanzierungen. Diese Bonds (Erfüllungsgarantien) werden nur gezogen, wenn Siemens Energy Projekte nicht mehr weiterführt und abbricht. Das ist meines Wissen noch nie passiert – die Wahrscheinlichkeit also, dass der Staat bzw. der Steuerzahler hier einspringen muss, liegt bei ungefähr 1%.
    Das mit Gamesa ist zugegebenermaßen nicht gut gelaufen – den Laden auf Kurs zu bringen, dauert noch einige Zeit.

    1. @Michael B
      Schön geredet. Kein Gaskraftwerk ist ohne Subventionen zu betreiben, Kein Windrad dreht sich ohne Subventionen – Hauptgeschäftsfelder, die Staatsgarantien werden kostenlos zur Verfügung gestellt ( versuchen Sie das bei einer nichtstaatlichen Bank) – die direkten und indirekten Zuschüsse sind keine Subventionen. Lächerliches Grüngeschwafle.

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