Aktien

Siemens Energy stürzt weiter – trotz toller Unterstützung durch Joe Kaeser

Siemens Energy Aufsichtsratschef Joe Kaeser leistet aktuell Mega-Schützenhilfe für das Unternehmen. Aber der Aktienkurs fällt weiter.

Siemens Energy Aufsichtsratschef Joe Kaeser
Joe Kaser. Photographer: Andreas Gebert/Bloomberg

Die Lage bei Siemens Energy ist dramatisch, zumindest an der Börse. Die Windsparte macht miese Geschäfte, andere Bereiche des Konzerns laufen gut. Die Nachricht aus der letzten Woche, dass man mit der Bundesregierung über eine Garantie von 16 Milliarden Euro verhandelt, ließt die Aktie um 35 % einbrechen. Wie dieser TradingView Chart zeigt: Seit Jahresanfang verliert die Aktie 55 %, der Dax ist mit 4,7 % im Plus. Heute fällt die Aktie um weitere 5 % (Tradegate). Und das trotz einer Mega-Unterstützungs-Aussage durch den Aufsichtsratsvorsitzenden!

Siemens Energy im Performance-Vergleich zum Dax

Joe Kaeser: Siemens Energy braucht kein Geld vom Staat

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Siemens Energy Joe Kaeser hat Spekulationen widersprochen, wonach der angeschlagene Turbinenhersteller möglicherweise eine staatliche Rettungsaktion benötigt. “Wenn man als Anleger ,Staatshilfe’ liest, dann ist Panik vorprogrammiert”, so sagte es Joe Kaeser der Welt am Sonntag. “Das Unternehmen benötigt erkennbar kein Geld vom Staat“. Die Aktie von Siemens Energy kletterte daraufhin heute früh um zeitweise knapp 17%, um alle Gewinne im Tagesverlauf wieder abzugeben, und jetzt wie gesagt weiter im Minus zu notieren. Was sagt uns das? Nicht mal diese entlastende Aussage stoppt aktuell den Absturz – ein Zeichen, dass die Anleger das Vertrauen verloren haben!?

Bloomberg führt dazu aus: Siemens Energy prognostizierte Anfang des Jahres einen Verlust von 4,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2024, versicherte jedoch, endlich einen Plan zur Lösung der Probleme mit einigen Windturbinen seiner spanischen Gamesa-Sparte vorgelegt zu haben. S&P stufte das Unternehmen im Juli von BBB auf BBB- herab. Das Unternehmen bemühe sich um eine zweijährige Absicherung, nachdem der Hauptaktionär und ehemalige Mutterkonzern Siemens angedeutet habe, dass er nicht länger bereit sei, Unterstützung zu leisten, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Unternehmen erklärte, es spreche auch mit Banken, und Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die vertraulichen Gespräche als “sehr gut”.

Die Verluste bei den Windturbinen überschatten die anderen profitablen Geschäftsbereiche von Siemens Energy und den Gesamtauftragsbestand des Unternehmens von 110 Milliarden Euro. Damit unterscheidet sich die Situation von der Rettungsaktion für den Gasriesen Uniper im vergangenen Jahr, der kurz vor dem Bankrott stand, nachdem Russland seine Gaslieferungen eingestellt hatte und 13,5 Milliarden Euro an Kapitalzuführungen sowie Kreditlinien in Anspruch genommen hatte.

Das Bundeswirtschaftsministerium ist bereit Siemens Energy zu unterstützen, da man das Unternehmen als „Strategischen Baustein“ betrachtet, das eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Energieversorgung spielen wird, wie mit der Position des Ministeriums vertraute Personen berichten. Als ehemaliger Siemens-Chef war Joe Kaeser der Hauptarchitekt der aktuellen Unternehmensstruktur. Er hat auch die Abspaltung von Healthineers im Jahr 2016 und von Siemens Energy im Jahr 2020 orchestriert. “Bei Wind ist die Situation sehr ernst”, so Joe Kaeser gegenüber der Zeitung. “Die ganze Branche macht horrende Verluste.“

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Jetzt weiß ich auch, warum nur noch Betriebe Bankverbindungen haben sollten, die auf der grünen Ökosekte mitschwimmen.
    Aber es wird nicht gelingen das Kapital in unwirtschaftliche grüne Projekte zu zwingen, denn es wird Deutschland verlassen, und in alles auf der Welt investieren was Greta haßt.
    Derweilen kann ja das Geld der grünen Idealisten in Deutschland verbrannt werden, plus Subventionen, plus die Rücklagen der Rentner um eine Wärmepumpe einzubauen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage