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Strahlkraft der FTX-Pleite Kryptobank Silvergate plant die Liquidation – der große Absturz

Die Kryptobank Silvergate wird angesichts der Belastungen im Zuge der FTX-Pleite ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Hier die Details.

Die Kryptobank Silvergate Capital Corp wird angesichts der Belastungen im Zuge der FTX-Pleite ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Die Vermögenswerte des stark in der Branche engagierten Instituts werden liquidiert, so Bloomberg. “In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in der Branche und bei den Aufsichtsbehörden ist Silvergate der Ansicht, dass eine geordnete Abwicklung des Bankbetriebs und eine freiwillige Liquidation der Bank der beste Weg nach vorne ist”, erklärte Silvergate in seiner Mitteilung. “Der Abwicklungs- und Liquidationsplan der Bank beinhaltet die vollständige Rückzahlung aller Einlagen.”

Für die Silvergate-Aktie ging es angesichts der Nachricht im nachbörslichen US-Handel um mehr als 42,8 % bergab. Beim Hoch im November 2021 waren die Titel für 220 Dollar gehandelt worden. Geschäfte der Bank mit der kollabierten Kryptobörse FTX und der Gesellschaft Alameda Research, die ebenfalls zum Imperium von Sam Bankman-Fried gehörte, brachten Silvergate Untersuchungen der Aufsichtsbehörden ein sowie strafrechtlichen Ermittlungen der Betrugsabteilung des US-Justizministeriums ein.

Fehlverhalten seitens Silvergate wurde zwar nicht behauptet. Die Notlage der Bank verschärfte sich damit aber. Sie musste Vermögenswerte mit Verlust verkaufen und das Zahlungsnetzwerk für Krypto-Kunden schließen, das sie als “Herzstück” ihres Geschäfts bezeichnete. “Heute sehen wir, was passieren kann, wenn eine Bank sich zu sehr auf einen riskanten, volatilen Sektor wie Kryptowährungen verlässt”, erklärte Senator Sherrod Brown, Vorsitzender des US-Senatsausschusses für Banken, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten. “Wenn Banken sich auf Kryptowährungen einlassen, wird das Risiko über das gesamte Finanzsystem verteilt, und es werden die Steuerzahler und Verbraucher sein, die den Preis dafür zahlen.”

Verlauf der Silvergate-Aktie seit 2021

Am 1. März hatte Silvergate Anlegern mitgeteilt, dass die Bank prüfe, ob sie ihre Geschäftstätigkeit fortsetzen könne. Die letzten Bankpleiten in den USA gab es im Jahr 2020. Für das erste Jahr der Corona-Pandemie listet die Webseite der Einlagensicherung FDIC vier Insolvenzen auf. Da Silvergate freiwillig liquidiert wird, geht der Kollaps des Instituts nicht in die FDIC-Statistik ein. Der Zusammenbruch von Silvergate könnte “noch mehr Druck auf die Banken ausüben, zu zeigen, dass ihre Geschäfte mit Kryptowährungen sicher und solide sind” – dies hatte Hilary Allen, eine Juraprofessorin an der American University, die vor dem Kongress über FTX ausgesagt hat, vor Bekanntwerden der jüngsten Nachrichten erklärt.

FMW: Im Chart, der bis 2021 zurückreicht, sieht man den großen Niedergang der Silvergate-Aktie. Ende 2021 noch über 200 Dollar, fiel die Aktie immer weiter ab. Dann ab November 2022 (markiert im Chart) mit Einsetzen der FTX-Pleite begann der weitere Absturz von 52 Dollar auf 4,91 Dollar gestern Abend zum New Yorker Börsenschluss – und dann ging es nachbörslich weiter in den Keller mit -42,8 % auf 2,81 Dollar.

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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