Anleihen

Spanien boomt! Oder..?

Spanien bommt. Muß boomen. Sonst wäre es nicht erklärbar, dass soeben das Land Staatsanleihen mit 5-jähriger und 10-jähriger Laufzeit zu rekordniedrigen Renditen (=Risikoprämien) emittieren konnte. Und das angesichts der Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit nach längerer Pause wieder nach oben geht im Land der Iberer – wie die heutige Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten erweist: die Zahl der Arbeitslosen stieg nun den zweiten Monat in Folge.

Schwamm drüber! Wen interessieren schon die 4,45 Millionen Arbeitslosen? Hautptsache Spanien kann sich günstig refinanzieren – und wie! Für die 5-jährige Anleihe muß Spanien nur 0.963% Rendite bieten – bei der letzten Auktion waren es noch deutlich mehr (1.422%). Die 10-jährige Anleihe rentierte ebenfalls mit einem Allzeittief bei 2.075% (zuletzt waren es noch 2.272%).

Die Investoren greifen zu, weil Mario ihnen versichert hat, dass er (nunja, mit Hilfe deutscher Steuergelder!) persönlich haften würde, falls Spanien pleite gehen sollte. Der zweite Grund ist das Abschmettern des katalanischen Referendums durch das Verfassungsgericht des Landes. Die Märkte glauben daher, dass sich die Risiken für Spanien vermindert hätten. Das ist ein Irrtum, wie sich herausstellen wird – denn die Katalanen sind zäh und hartnäckig. Die nächsten Großdemos in Barcelona, die dann möglicherweise nicht mehr so friedlich verlaufen wie zuvor, werden das zeigen. Die Wut ist groß bei den Katalanen..



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2 Kommentare

  1. Wer durch das spanische Land reist fragt sich wo die Krise ist? Doch die Not ist versteckt und erst auf den zweiten Blick sichtbar. Die Massen-Arbeitslosigkeit wird vertuscht. Die Katalanen geben den arbeitslosen Jugendlichen „Futter“ für ihre Interessen, das könnte eine zweite Ukraine werden. Merkel und Rajoy haben sich in Santiago de Compostela abgesprochen, so kann er Vollmundig seine persönliche Haftung signalisieren. Zudem hat er ja die Werbetrommel in China gerührt. Mit guten Erfolg! Wang Jianlin, ein chinesische Milliardär, mit Interesse an Spanien, soll ein neues „Eurovegas“ in Madrid fördern. So klappt es bestimmt mit dem Aufschwung Spaniens! Bleibt nur die Frage, was tun, wenn Katalonien plötzlich zur Ukraine wird? Krieg mitten in der EU wäre dann der Aufschwung Spaniens, denn mit Krieg kann man bekanntlich gutes Geld verdienen und die Arbeitslosigkeit wäre sofort verschwunden.

  2. Helmut Josef Weber

    Ich wohne seit 14 Jahren in Spanien auf dem Lande.
    Hier sind alle arbeitslos, aber ich kenne Niemanden ohne Arbeit.
    Auch wir haben einen Arbeiter schwarz beschäftigt, denn die Behörde wollte vor der Einstellung wissen:
    Ob wir ein Haus haben und die Grundbucheintragung sehen und
    den Stand des Bankkontos und die Einkommenssteuererklärung.
    Und wenn das geprüft wäre, dann hätten wir in etwa 6 Monaten den Mann einstellen können.
    Ich meine spanische 6 Monate, es werden wohl 3 Jahre werden.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

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