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Strompreis-Debakel im Juni Strompreis-Debakel: Strombörse sieht Vertrauensverlust nach IT-Panne

Europas größte Strombörse äußert sich gegenüber Händlern nach dem Mega-Strompreis-Debakel im Juni.

Stromleitungen
Stromleitungen. Foto: Bloomberg

Der Chef von Europas größter Spotstrombörse bedauert die Turbulenzen, die durch eine IT-Panne verursacht wurden, die die deutschen Strompreise im vergangenen Monat um 550% in die Höhe schnellen ließ. Der Preisanstieg war der höchste seit den schlimmsten Tagen der Energiekrise im Jahr 2022, aber dieses Mal wurde er durch die Einführung einer Funktionserweiterung an der Epex Spot in Paris verursacht. Das daraus resultierende Chaos zeigt, wie leicht die Marktintegration zusammenbrechen kann.

Die Folge für die Händler waren Verluste von mehr als 300 Millionen Euro allein im deutschen Stromsektor, gemessen an den gehandelten Mengen. Auch die Industrie bekam die Einbußen zu spüren: So schloss beispielsweise der Stahlhersteller Feralpi Stahlhandel vorübergehend sein Werk in der Nähe von Dresden, um die Verluste zu begrenzen.

Grafik zeigt Verlauf im deutschen Börsen-Strompreis

Die Händler reagierten empört und beschwerten sich über die schlechte Kommunikation seitens der Börse während des Ereignisses. “Ich verstehe, dass Ihr Vertrauen in die Märkte erschüttert wurde”, schrieb der Vorstandsvorsitzende Ralph Danielski laut Bloomberg in einem Brief an die Händler und kündigte an, dass er eine Task Force einrichten werde, um “Verbesserungen” vorzunehmen.

Das Problem führte dazu, dass Auktionen in mehreren Ländern “entkoppelt” wurden. Die deutschen Day-Ahead-Preise stiegen auf ein 22-Monats-Hoch, während die Preise im benachbarten Frankreich einbrachen, was zu der größten je verzeichneten Differenz zwischen den beiden Ländern führte.

Die Day-Ahead-Strommärkte in Mittelwesteuropa sind in der Regel mit einem Algorithmus verbunden, der Angebot und Nachfrage grenzüberschreitend abgleicht und den Strom dorthin lenkt, wo die Preise am höchsten sind. Die Börse erklärte in einer Mitteilung, dass es bei den Notfallmaßnahmen zu keinen Versäumnissen gekommen sei. “Die Preise wurden im Einklang mit den Regeln und Verfahren ermittelt und stimmen mit den eingegangenen Aufträgen überein”, so Epex.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. So eine Kerze fehlt im Goldhandel.
    Dann könnten bei allen Vergleichen über den Kapitalertrage von Gold behauptet werden.
    Das der Preis seit 50 Jahren nur gefallen ist.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „… Dann könnten bei allen Vergleichen über den Kapitalertrage von Gold behauptet werden.
      Das der Preis seit 50 Jahren nur gefallen ist…“

      Heute wieder leichte sprachliche Schwierigkeiten?
      Kommentare ohne weiteres auch auf spanisch möglich, wir können das verstehen.

  2. Börse weg. Und 6cent für Strom und max 6 Cent für durchleitung die Strom Konzerne haben in den letzten 25jahren zu viel imrd Euro in unbenutzte glasfaser Netze investiert statt in Stromleitungen und grüne Energie

    1. Grüne Energie :D genau wegen dieses billionengrabes in grüner, zufällig anfallender Energie ohne ausreichende Speichermöglichkeiten sind die Strompreise doch so hoch. Aber verschlimmern lässt sich das natürlich noch durch ein noch mehr davon

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