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Im Vorjahr "erst" 53 % aus Erneuerbaren Stromproduktion 62 % aus Erneuerbaren: Hinter dem schönen Schein

Noch vor einem Jahr stammte 53 % der Stromproduktion aus Erneuerbaren, jetzt sind es 62 %. Hier zeigen wir die Haken an der Sache.

Solaranlagen und Windräder
Grafik: Panya8510-Freepik.com

Die Stromproduktion in Deutschland resultierte im ersten Halbjahr 2024 zu 61,5 % aus Erneuerbaren Energien, so meldet es heute das Statistische Bundesamt. Im ersten Halbjahr 2023 waren es nur 53,3 %. Das ist doch eine Jubelmeldung, die Transformation weg von Fossilen Energieträgern hin zu Erneuerbaren Energien funktioniert? Die Kritiker haben einfach nur zu viel gejammert, es läuft doch?

Ein bisschen Deindustrialisierung als Kollateralschaden auf dem Weg zur perfekten Energieversorgung ist nicht so schlimm, wird schon? Wenn energieintensive Firmen pleite gehen, braucht man ja auch weniger Strom, es hat also auch sein Gutes? Aber Scherz bei Seite: Pleiten in der Industrie erleichtern in der Tat den Verzicht auf Energieträger, die jederzeit zuverlässig Strom liefern. Wie die heutigen Statistikdaten auch zeigen, lag die Stromproduktion im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland bei 220 Milliarden Kilowattstunden Strom, der ins Netz eingespeist wurde – das sind 5,3 % weniger Strom als im 1. Halbjahr 2023.

Ebenfalls wichtig: Wenn die Stromproduktion in Deutschland zunehmend aus Energieträgern besteht, die nur nach Wetterlage Strom produzieren und nicht nach Bedarf von Bürgern und Wirtschaft, dann muss man was machen? Mehr Strom im Ausland kaufen. Und so stieg die nach Deutschland importierte Strommenge im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 von 30,6 auf 37,5 Milliarden Kilowattstunden, ein Plus von 22,5 %. Die aus Deutschland exportierte Strommenge sank dagegen von 32,6 auf 27,7 Milliarden Kilowattstunden, ein Minus von 15,2 %. Damit wurden 35,6 % mehr Strom aus dem Ausland importiert als dorthin exportiert. Während im 1. Halbjahr 2023 noch ein leichter Exportüberschuss von 2,0 Milliarden Kilowattstunden verzeichnet wurde, ergab sich im 1. Halbjahr 2024 ein Importüberschuss von 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Man ist also abhängig von der Stromproduktion im Ausland und der Weiterleitung von ausländischen Partnern.

Der geneigte Fan des Konzepts „Sonne und Wind only“ wird sagen: Na wunderbar, das passt doch. Im Inland machen wir nur noch Stromproduktion aus Sonne und Wind – und wenn die Industrie gerade mehr Strom benötigt, als wir zu einem bestimmten Zeitpunkt produzieren können, kaufen wir eben in Frankreich und Norwegen zusätzlich Strom ein. Das ist aber eine ziemlich riskante Strategie für ein Hoch-Industrieland. Was, wenn Franzosen und Norweger – aus welchen Gründen auch immer – gerade nicht liefern können oder wollen? Dann sagt man zu Industriebetrieben, die ihre Maschinen nicht spontan runterfahren können: „Pech gehabt“?

Grafik vergleicht Stromproduktion im ersten Halbjahr 2024 mit dem ersten Halbjahr 2023



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30 Kommentare

  1. Energie gibts halt im Deutschlandtakt

    1. Während wir über alternatives Diesel quatschen (bedingt durch rückständige Journalisten die die Bevölkerung verängstigen), realisieren andere Länder V2H und V2G. Die alten Netzbetreiber verschwören sich offensichtlich mit den alten Energieerzeugern und treiben künstlich die Netzkosten in die Höhe. Die Städter aus Mietwohnungen beklagen zu Recht über die hohen Ladestromkosten. Dabei können unsere E-Autos das Netz stabilisieren und für niedrigere Stromkosten durch Verbrauch sorgen.
      Lieber Herr Kummerfeld, Sie könnten sich als Journalist nützlich machen und den Zustand öffentlich anprangern in dem Sie simpel die Frage stellen: „Warum ist der Ladestrom am Sonntag Mittag genau so teuer wie am Mittwoch um 20 Uhr?“
      Durch gezielte Preisgestaltung kann der Netzbetreiber, der häufig auch Ladesäulenbetreiber ist, die Netzauslastung kontrollieren und die überschüssige solare Energie am Sonntag in die E-Autos ableiten, bevor er das Verteilnetz erhitzt.

    2. Der Strom wird importiert, wenn er günstiger als selbst produzierter ist. Wir hätten durch zuschalten von Kohle- und Gaskraftwerken jederzeit unseren Strom zu 100% selbst produzieren können. Es währe nur nicht wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll gewesen. Dazu gibt es den europäischen Strommarkt. Die Behauptung das wir irgendwie einseitig abhängig sind ist eine unrichtige Darstellung.

      1. Stimmt, aber nur noch für kurze Zeit denn die Kohlekraftwerke schalten wir ja auch.
        Und wenn wir immer mehr Wind und Solarstrom haben falls das Wetter mitspielt, und wir nicht von anderen abhängig sein (also fremdem Atomstrom z.B) dann müssen wir für die Dunkelflauten Tage im November bis Februar 90% unseres Strombedarfs an Redundanzkraftwerken bereithalten, was eine extrem teure doppelte Infrastruktur bedeutet.
        Falls wieder das E-Auto Argument kommt: letztes Jahr gab es eine 96 Stunden lange Dunkelflaute in Deutschland, und die Kapazität aller zur Zeit existierenden E-Autos reicht wenn sie rechtzeitig voll geladen sind und niemand die Absicht hat eins zu fahren, um 3 Stunden davon abzudecken, wenn die Autos eine Entladung für diesen Zweck überhaupt ermöglichen was bei den meisten aktuell gar nicht der Fall ist…

  2. Es ist und bleibt eine Unwahrheit zu behaupten, wir hätten keinen Strom- und Energiemangel. Neben FMW sei auch das Ifo-Institut angeführt. Für Strom zahlen wir vierfach – die irren Subventionen bei den Erneuerbaren, beim Stromexport, damit man uns den abnimmt, den Netzentgelten und den back up Systemen wie Kohle- und Gaskraftwerke. Das ist der wesentliche Grund der Deindustralisierung. Die grüne Agenda, von allen Ampelparteien abgenickt, kann nur mehr als Irrsinn gepaart mit bewußter Bösartigkeit gegen das eigene Land und gegen die Menschen bezeichnet werden. Schade, dass es dafür keinen Paragraphen im Strafgesetz gibt.

    1. Ich habe BWL und diesen Rechnungswesenblödsimn gehasst aber heute begreife ich wie schlimm es um die Desinformation steht bei Menschen, die das nicht hatten. „Deinsdustrialisierung“ erfolgt hier seit etwa 20 Jahren (oder sogar schon länger). An den Energiekosten liegt es definitiv nicht, aber an der Bildung und den Produkten. Warum soll man einen Arbeitsplatz in Deutschland erhalten wenn der Ungar und der Pole das gleiche Produkt für ½-⅓ Stundenlohn fertigen? Energiekosten stehen bei den allermeisten Betrieben ganz unten in der Bilanz. Gehälter ganz oben. Wer laber es käme von Solarzellen belügt sich selbst um der Eahrheit nicht ins Auge zu sehen

      1. Ha, ha, der ist gut.

  3. Ein großer Teil der Speicherkapazität, der für E-Mobilität benötigt wird, könnte durch die E-Fahrzeuge selbst abgedeckt weden. Tagsüber mit Sonnenstrom laden, abends / nachts zurück ins Netz. Das Einspeisen wird für den Fahrzeugbesitzer durch entsprechende Vergütung attraktiv: man zahlt bzw. bekommt den aktuellen Strompreis, in diesem Fall also bekommt man ggf abends mehr für die kWh als man mittags dafür bezahlt hat. Voraussetzung ist eine intelligente und verbreitete Infrastruktur / Technologie zum Laden und Einspeisen und ein dynamischer Strompreis. Die Entwicklung in anderen Ländern und bei Balkonkraftwerken stimmt zuversichtlich, dass das möglich ist.

    1. Das funktioniert theoretisch einige Wochen im Sommer, blöd nur dass der Sommer in Deutschland so kurz ist…
      Da E-Autobatterien extrem teuer sind und altern, bin ich jetzt schon sicher dass massenweise E-Auto Besitzer deren Akkus kaputt gehen die Netzbetreiber verklagen die seinen Schuld mit ihren ständigen Lade- und Entladezyklen dass der Akku nur so kurz gehalten hat… um nur ein plakatives Beispiel zu nennen.
      Als promovierter Ingenieur kann ich nur den Kopf schütteln, über die ganzen tollen Ideen die Laien von anderen Laien übernehmen und weitererzählen…
      Wenn alle so viel Ahnung von Technik haben, weshalb habe ich dann so wenige MINT Studenten?!? Mitlabern kann heute jeder, was rechnen und verstehen kaum einer…

  4. In Spanien haben wir 3 Stromtarife in 3 Zeitzonen am Tag.
    Der billigste Tarif gilt von 24 Uhr bis um 8 Uhr, und Samstags und Sonntags und an Feiertagen ganztägig.
    Zu den Billigzeiten laufen dann unsere Poolpumpe, die Brunnenpumpe, Waschmaschine, Spülmaschine und ggf. die Brotmaschine. Mit der Klimaanlage das Schlafzimmer in der Nacht kühlen, ist daher auch sehr günstig.
    Oder morgens die Räume im Winter erwärmen ist mit der Klimaanlage (die ja eine Wärmepumpe ist) auch recht günstig. Danach entscheiden wir dann, ob wir den Holzofen für den Tag anheizen.
    Hätten wir ein E- Auto, dann würde es natürlich auch in der Nacht geladen.
    Umgerechnet zu Deutschland hat Spanien noch 14 AKWs. Es wird kräftig an „Erneuerbaren“ ausgebaut. Wenn auch noch genügend Speicher vorhanden sind, dann sollen ab 2027 die AKWs nach und nach abgeschaltet werden. Umgerechnet 12 LNG-Terminals und auch Pipelines versorgen die Gaskraftwerke, die den Spitzenbedarf abdecken
    In Spanien wird sehr viel auf Butangas gekocht und gebacken, das sehr günstig ist.
    Wegen der 3 Zeitzonen ist natürlich der Strompreis schlecht zu vergleichen.
    Aber wenn wir 24 Stunden rund um die Uhr 1 KW/ Stunde verbrauchen würden, dann kämen wir im Schnitt auf ganz knapp unter 16 Cent/KW.
    Desto mehr der Verbrauch in den Nachttarif verschoben wird, desto günstiger wird der Preis/KW natürlich.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Es sollte nicht nur Zeitzonen für Verbraucher geben, sondern auch solche für Stomproduzenten. Wobei wir in Deutschland pro Quartal andere Preise haben sollten.

      Mittags im Sommer sollten Verbraucher wenig zahlen und Produzenten wenig bekommen, während das am Vormittag, späten Nachmittag und in der Nacht anders ist.

      Im Winter ist die Stromsituation eine andere, weil da hauptsächlich Wind Energie produziert.

      Ich denke, ein sinnvolles Preissignal zu produzieren, ist die Lösung, weil dann Produzenten und Verbraucher sich anpassen können. Warum nicht völlig freie Preise? Investitionen werden nur getan, wenn die Preise verlässlich sind also sich nicht täglich ändern. Ich denke, zB alle 5 Jahre Preise anpassen wäre OK.

  5. „Pleiten in der Industrie erleichtern in der Tat den Verzicht auf Energieträger, die jederzeit zuverlässig Strom liefern. Wie die heutigen Statistikdaten auch zeigen, lag die Stromproduktion im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland bei 220 Milliarden Kilowattstunden Strom, der ins Netz eingespeist wurde – das sind 5,3 % weniger Strom als im 1. Halbjahr 2023.“

    Seltsame Zahlen, die hier veröffentlicht werden.
    Der Trick dabei ist, die Stromimporte zu ignorieren und statt der Last, also dem Verbrauch, nur die Erzeugung zu betrachten.
    Maximal unseriös und sehr tiefes journalistisches Niveau.

    Hier die wahren Zahlen:
    1. Halbjahr 2023: 221,5 GWh
    https://www.energy-charts.info/charts/energy_pie/chart.htm?l=de&c=DE&interval=halfyear&halfyear=1&year=2023&legendItems=010
    1. Halbjahr 2024: 224,4 GWh
    https://www.energy-charts.info/charts/energy_pie/chart.htm?l=de&c=DE&interval=halfyear&halfyear=1&year=2024&legendItems=0wf

    Das sind 1,3 % mehr Strom als im 1. Halbjahr 2023. Und nicht 5,3 % weniger!

    Aber es wird noch lächerlicher: „Was, wenn Franzosen und Norweger – aus welchen Gründen auch immer – gerade nicht liefern können oder wollen? Dann sagt man zu Industriebetrieben, die ihre Maschinen nicht spontan runterfahren können: „Pech gehabt“?“
    Nein, dann schmeißt man einfach ein paar seiner Backupkraftwerke an. Eine Leistung von 103,4 GW sollte doch ausreichend sein 😄
    https://www.energy-charts.info/charts/installed_power/chart.htm?l=de&c=DE&legendItems=3x3n8

    Und das Beste dabei: Dank der Erneuerbaren ist der Einsatz fossiler Dreckschleudern seit 9 Jahren um zwei Drittel bei Kohle bzw. um die Hälfte bei Kohle und Erdgas zusammen gesunken.

    Kohle und Erdgas
    https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&interval=halfyear&halfyear=-1&year=-1&legendItems=0x0t00

    Nur Kohle
    https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&interval=halfyear&halfyear=-1&year=-1&legendItems=5w3wc

    1. @D.Windisch
      Wen wollen Sie mit Ihrem Geschwurble beeindrucken? Fakt ist, dass ein Strommangel vorliegt, der Strom ist konkurrenzlos überteuert . Wir importieren mehr als wir exportieren, für letzteres dürfen wir auch noch bezahlen. Dass die grüne Energiepolitik ein Mühlstein am Hals der Industrie und der Menschen ist, kann nur von denjenigen relativiert und schön geredet werden, die dringend einen Arzttermin benötigen.
      Sie sollten die Worte von Helmut Kohl verinnerlichen: Entscheidend ist, was hinten heraus kommt – bei den Grünen ist es unbeschreiblich.

      1. @Dagoberti: „wen wollen Sie mit ihrem Geschwurbel beeindrucken“ ist schon der Hammer! Das Stammtischgeschwätz wird zur Wahrheit erklärt und vorgelegte Fakten werden zu „Geschwurbel“. Bitte entschuldigen Sie meinen Ton: Leiden Sie unter Realitätsverlust?
        Windisch untermauert seine Aussage mit öffentlich einsehbaren Messdaten. Wenn Sie außer Stande sind die zu lesen, dann ist das noch lange kein Geschwurbel sondern eine Frage der Allgemeinbildung

    2. „Und das Beste dabei: Dank der Erneuerbaren ist der Einsatz fossiler Dreckschleudern seit 9 Jahren um zwei Drittel bei Kohle bzw. um die Hälfte bei Kohle und Erdgas zusammen gesunken.“
      Genau. Immerhin bei der 3. oder 4. größten Wirschaftsmacht der Welt. So können wir sehr gut sehen, wie die Dekarbonisierung der deutschen Energiewirtschaft schon absolut wirksam bei der Senkung der mittleren Erdtemperatur zuschlägt. Überall beinnen die Temperaturen zu sinken, ein großer Erfolg. Da mir die neuesten Zahlen dieser Erfolgsgeschichte gerade nicht vorliegen – vielleicht kann Daniel Windisch einen passenden Link herzaubern, wie ausgezeichnet die deutsche Energiewende schon beim Klima sichtbar wird.

      1. @Matthias
        Ihr Kommentar ist zwar so gestrickt, dass er eigentlich keine Antwort verdient. Aber ich möchte doch, dass sogar – oder gerade – Sie etwas Neues dazu lernen.

        Sie wollen mit der Frage provozieren,„wie ausgezeichnet die deutsche Energiewende schon beim Klima sichtbar wird.
        Nun, selbst wenn die gesamte Menschheit sofort jegliche Treibhausgas-Emissionen beenden würde, wären erste Änderungen bei der globalen oberflächennahem Temperatur erst in einigen Jahrzehnten sicht- und messbar, und die polaren Eisschilde würden noch für ein paar hundert Jahre weiter abschmelzen.
        Daher gelten die internationalen Klimaziele einer Erwärmungsbegrenzung auf 1,5° C bis 2° C für das Jahr 2100, obwohl die globalen Netto-Emissionen spätestens um 2050 bei Null angekommen sein müssten.

        Das Kind ist durch schiere Ignoranz und Verantwortungslosigkeit bereits tief in den Brunnen gefallen, und dafür werden nun viele nachfolgende Generationen unverschuldet büßen müssen.

        Vielleicht können ja Sie und @Dagoberti wenigstens irgendetwas mit Substanz, wie Berechnungen, Fakten, Quellen „hervorzaubern“?
        Sarkasmus, Inhaltsleere und falsche Behauptungen sind jedenfalls wenig hilfreich, weder beim Klimawandel, noch in der sozialen Interaktion.

      2. einfach mal selbst googlen. Ich glaube 96 97 98 haben wir so viel CO2 rausgehen wie der Kontinent Afrika.

        1. @Peter B.
          Mit Fakten stoßen Sie hier zum größten Teil auf taube Ohren. Es wurde schon mehrmals in ellenlangen Abhandlungen nachgewiesen und belegt, dass Deutschlands historischer Anteil bis heute an den 50 Prozent von zusätzlichem CO2, die sich derzeit in der Atmosphäre und im globalen Kreislauf befinden, ein durchaus signifikanter ist.

          Doch das will leider keiner hören, sehen oder gar artikulieren 🙈🙉🙊
          Was können wir denn für die Handlungen unserer Vorfahren, was interessieren uns denn die klimatischen Verhältnisse unserer Nachfahren? Wir leben heute in Hier und Jetzt, carpe diem, die freie Wirtschaft und geniale Erfinder werden es schon richten…

          Lieber stellt man mittels einer ganz eigenen Mathematik mit völlig falschen Bezugswerten irgendwelche Promillewerte an der zehnten Nachkommastelle in den Raum und vergleicht die alljährlichen zusätzlichen anthropogenen CO2-Emissionen, die in der Atmosphäre verbleiben, mit dem insgesamt seit Jahrmillionen ausgeglichenen (aber durch den Menschen natürlich in kurzer Zeit stetig erhöhten) Gesamtbestand im Kreislauf aus natürlichen Quellen über die Atmosphäre zurück in natürliche Senken.
          Also bildlich ausgedrückt, wird Umsatz mit Überschuss vermischt.

          Ich für meinen Teil warte seit Monaten trotz mehrfacher Nachfrage auf eine Antwort, einen Rechenweg, wie genau gemäß dieser genialen neuen Mathematik die unbedeutenden menschgemachten 4 Prozent zu einer Erhöhung der Konzentration um 50 Prozent innerhalb eines erdgeschichtlichen Wimpernschlags führen konnte und Jahr für Jahr messbar weiter steigen kann.

          Auf der anderen Seite muss man dabei den enormen Zeitmangel dieser Dauerschreiber mit bis zu 20 Kommentaren täglich berücksichtigen. Da bleibt keine Zeit mehr für die Überprüfung komplexer Berechnungen fantastischer Mathematik aus der 9. Dimension 😄

    3. Hallo Dani,
      es ist inzwischen allgemein bekannt, dass zu dem Thema bei jeder quartalsweisen und halbjährlichen Veröffentlichung durch DESTATIS immer wieder dieselben Fake News inkl. Rechentricks mit leicht angepassten Zahlen verbreitet werden.
      Journalismus mittels Textbausteinen, mehr ist das leider nicht mehr.

      Genauso, wie die Gegner der Energiewende einmal pro Jahr an den ein bis drei Tagen Dunkelflaute im November oder Dezember ihre verstaubten Weltuntergangstexte hervorkramen.
      Ich nehme das Geschreibsel schon länger nicht mehr ernst, weil es einfach schon zu viele Wiederholungen waren und auf schwer zu entkräftende Gegenargumente und nachprüfbare Fakten ohnehin nicht eingegangen wird.

      Dies ist mein dritter und letzter Versuch nach zweimaliger Zensur. Hier scheint inzwischen sehr gezielt, subjektiv, unausgewogen und einseitig ausgesiebt zu werden, um genehme Meinungsverhältnisse abzubilden.

    4. Zum einen hat der Autor über Strom Erzeugung nicht über Stromverbrauch geredet, sie haben angefangen das zu vermischen.
      Zum Anderen belegen auch ihre verlinkten Diagramme bei Energy Charts dass wir im ersten Quartal 2024 5% der Stroms importiert haben, und in dem ersten Quartal 2023 nicht.
      Noch hätten wir durch Backup Kraftwerke das Defizit ausgleichen können, die sind aber nahezu alle Fossil die meisten davon werden demnächst abgeschaltet weil sie mit Kohle laufen, und sie sind extrem teuer was der Grund ist weshalb man sie nicht zugeschaltet sondern lieber Strom aus dem Ausland importiert hat. Denn obwohl Frankreich und die anderen dabei ein super Geschäft mit uns gemacht, zu ihren Gunsten ist das immer noch viel billiger als unsere Reserven anzuwerfen!
      Mein Resümee: im Gegensatz zu dem Autor werfen Sie vieles durcheinander, und geben anscheinend Halbwissen dass sie von anderen aus dem Internet übernommen haben wieder. ich bin sicher sie meinen es gut, aber gut meinen ist nicht immer hilfreich! Das Aufschneiden von Menschen überlassen sie doch auch Chirurgen, weshalb glaubt plötzlich jeder Laie bei Technik mitreden zu können und Ahnung zu haben?!?

      1. @JoeDoe
        Der Autor argumentiert aber folgendermaßen: „Wenn energieintensive Firmen pleite gehen, braucht man ja auch weniger Strom, es hat also auch sein Gutes?“
        Man braucht weniger Strom ist nach meinem Verständnis ein eindeutiger Hinweis auf den Stromverbrauch. Die Erzeugung ist in dem Zusammenhang völlig irrelevant.
        Fakt ist also, in 2024 wurde mehr Strom verbraucht, als ein Jahr zuvor. Daraus lässt sich natürlich keinesfalls eine Deindustrialisierung ableiten, genauso wenig wie aus reinen Erzeugungsdaten.

        Aus den von mir verlinkten Daten zur installierten Kraftwerksleistung können Sie ersehen, dass beileibe nicht „die meisten davon demnächst abgeschaltet werden, weil sie mit Kohle laufen.“
        Um genau zu sein, sind das 31,5 %, also ein knappes Drittel, das bis innerhalb von 6 bis 8 Jahren vom Netz gehen soll.

        Ob Frankreich durch die Exporte nach DE ein „super Geschäft“ gemacht hat, sei einmal dahingestellt.
        Fakt für 1. Hj. 2024 gegenüber FR ist jedenfalls:
        Mittlerer Importpreis/MWh: 44,41 €
        Mittlerer Exportpreis/MWh: 44,17 €
        Nun ging bekanntermaßen die EDF pleite und musste verstaatlicht werden, weil man den Strom wegen des Arenh-Systems für 42 €/MWh verkaufen musste. Künftig gilt ein Mindestpreis von 70 €, um wenigstens die eigenen Kosten decken zu können.
        Da klingt ein Preis von 44,41 € nicht unbedingt nach „super Geschäft“.

        Immerhin scheint es inzwischen sogar FR zu kapieren und will allein 2025 Offshore-Windparks mit einer Leistung von 10 GW ausschreiben.

        Mein Resümee: Genau wie der Autor konstruieren Sie Zusammenhänge und Schlussfolgerungen aus nicht kohärenten Daten. Daher gebe ich die Frage zurück: Weshalb glaubt plötzlich jeder Laie bei Technik mitreden zu können und Ahnung zu haben?!?

  6. Der Artikel ist so falsch, dass man von Vorsatz ausgehen muss. Hier sollen nur wieder Bürger gegen Erneuerbare aufgewiegelt werden.

    1. @andreas, was ist daran falsch??

  7. „Was, wenn Franzosen und Norweger – aus welchen Gründen auch immer – gerade nicht liefern können oder wollen?“
    -> dann werfen wir 5GW von unseren 92GW fossilen Kraftwerken an. Reicht das Herr Fugmann? (siehe BuNetzAg)
    Wissen Sie eigentlich wer Frankreich über Wasser gehalten hat als sie 26AKW abgeschaltet haben und somit der Strompreis in Europa explodierte?
    In- und Export ist nichts schlimmes. Wir helfen uns gegenseitig aus. Sie haben zu viele Äpfel, mir stehen meine Kartoffeln bis Oberkante Unterlippe -> lassen Sie uns tauschen. Im Sommer haben die Franzosen zu viel Strom. Es heizt ja niemand. Somit hauen die Franzosen ihren Strom unter den Herstellungskosten raus und sind gezwungen AKW abzuschalten (sehr teuer!). Im Winter dagegen sind sie auf uns angewiesen, wobei der Franzose nicht durch Clickbait deutscher Journalisten irritiert wurde und so auf wundersame Weise die Wärmepumpe im Altbau ohne Fußbodenheizung und Isolierung funktioniert.
    Ich erwarte von einem Journalisten, der schon mehrfach zu diesem Thema schrieb, dass er dazulernt, statt Propaganda der Fossillobby nachzubrabbeln. Sie können sich kostenlos auf Seiten des KIT, TU-Berlin, Fraunhofer ISE, RWTH Aachen, DIW informieren. Die Spanier steigen nicht aus der Atomkraft aus weil sie „woke“ sein wollen, sondern weil Naturgesetze unverhandelbar sind (Stichwort Stromdichte bzw verstopfte Netze). Frankreich hat diese Probleme übrigens auch ganz massiv.

    1. @Peter B.
      Völlig korrekt, was Sie zur installierten Leistung anmerken.
      Das wird sehr gut ersichtlich, wenn man einmal die Ex- und Importe vom letzten Winter betrachtet:
      https://www.energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE&interval=season&season=4&year=2023

      Wie jedes Jahr im Winter hat Deutschland ein paar seiner Backupkraftwerke fürs Ausland hochgefahren. Daraus resultierte ein Exportüberschuss von ca. 15 % insgesamt und von knapp 22 % gegenüber Frankreich.
      Gleichzeitig wurde – dem europäischen Stromhandel und Verbundnetz sei Dank – in Gegenzug viel sauberer und günstiger EE-Strom aus Dänemark und Norwegen importiert (Importüberschüsse von 295 % bzw. 174 %).

      Und dabei lag der Anteil von EE an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland bei fast 64 %.
      https://www.energy-charts.info/charts/energy_pie/chart.htm?l=de&c=DE&interval=season&season=4&year=2023&legendItems=0wf

      Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Energiewende nicht funktioniert und gescheitert ist 😂😅

  8. So sieht es aus.
    Dann mal zu.
    Und die Speicher nicht vergessen, die den jetzt schon oft überschüssigen Strom speichern könnten, der jetzt verschenkt werden muss, oder sogar dafür bezahlt werden muss, dass andere Länder den Strom abnehmen..
    Und für die 187.000 weiteren Windräder auch Speicher bauen.

    100 Prozent Grünstrom im Verkehr: Deutschland braucht noch 187.000 Windräder – oder 61 Atomkraftwerke

    Stand:16.09.2024, 08:09 Uhr

    https://www.merkur.de/wirtschaft/oder-61-atomkraftwerke-100-prozent-gruenstrom-im-verkehr-deutschland-braucht-noch-187-000-windraeder-zr-93300345.html

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Da die Tschechen erst kürzlich 4 AKW angefragt haben, kennen wir die derzeitigen Baukosten (70Mrd€/4Stk).
      Bei 61 deutschen AKW werden das also 1B€ + Inflation + auftretende Unbedachtheiten. Hm… für 1B€ bekomme ich 4TWh Speicher. Wird aber sauteuer wenn wir schlagartig den Weltmarkt aufkaufen. Vielleicht warten wir einfach auf mehr E-Auto Akkus. Schließlich sind die ja nicht kaputt wenn sie aus dem Auto raus kommen und das Ausbauziel der Erneuerbaren ist auch noch in weiter Ferne (PV x 5; WEA x 4)

  9. @Peter B.
    Man möge endlich zur Kenntnis nehmen, dass über die deutsche Energiewende, Habeck und Baerbock die ganze Welt lacht. Namhafte und einflussreiche Internationale Kommentatoren fragen, wo die Erwachsenen im Raum sind. Die Ampelpolitik ist nur mehr lächerlich und beschämend, uns Deutsche hat das bisher einige 100 Milliarden Euro gekostet. Nicht wenige Menschen beginnen aggressiv auf die verquatsche Ampelrethorik zu reagieren. Ende der Nabelschau!

  10. Ich denke die heutigen Stromspeicher taugen gut für Solar, man sieht das bsw in Kalifornien. Im Winter, wo bei uns Wind dominiert, funktioniert das so aber nicht. Mit Akkus kann man nicht zB 2 Wochen Flaute überbrücken. Man kann aber auch nicht Gaskraftwerke plus ein Gasnetz für diese wenigen Wochen im Jahr vorhalten. Das wird insbesondere schwierig, wenn wir beim Heizen von Gas auf Strom wechseln und die Industrie ebenfalls weniger Gas nachfragt. Hier wird das Problem also größer und ob die Lösung von Habeck – Wasserstoff – funktioniert, bezweifele ich. Im Grunde soll da nur Gas durch anderes Gas ersetzt werden – das ist eine Nicht-Lösung. Sollen dann die Wasserstoff-Gasleitungen im Sommer leer bleiben und nur im Winter mit den Wasserstoff-Gaskraftwerken für 2 Wochen in Betrieb genommen werden? Auch industrielle Gasverbraucher helfen nicht, denn die Infrastruktur muss ja für die 2 Wochen Dunkelflaute gebaut werden.

    Aus diesem Grund könnte ich mir auch vorstellen, dass man für die Dunkelflaute Kohlekraftwerke nimmt, da dort die Kohle nebenan in einer Halle gelagert werden kann und nur bei Bedarf wird das Kraftwerk in Betrieb genommen. Es dürfte aber eine andere Art von Kohlekraftwerke sein, als wir das jetzt haben, denn diese Kraftwerke sind für den Dauerbetrieb ausgelegt. Die neuen Kohlekraftwerke würden 8 Monate im Jahr ohne Personal sein, dann geht es in den Wartemodus und je nach Wettersituation innerhalb eines Tages dann in Vollbetrieb.

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