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UK-Preise in allen Bereichen kräftig am Steigen, Inflation auf 4 Jahreshoch! Zinswende? Pfund reagiert merkwürdig

Ja, man müsste denken in UK ist es jetzt so langsam mal Zeit für die Zinswende. Denn die Notenbank "Bank of England" (BoE) hatte zwar gesagt Inflation über 2,0% werde toleriert, aber eben nur ein wenig. Mit 2,3% im März und jetzt ganz frisch 2,7% im April...

FMW-Redaktion

Ja, man müsste denken in UK ist es jetzt so langsam mal Zeit für die Zinswende. Denn die Notenbank „Bank of England“ (BoE) hatte zwar gesagt Inflation über 2,0% werde toleriert, aber eben nur ein wenig. Mit 2,3% im März und jetzt ganz frisch 2,7% im April ist die Inflation in Großbritannien so hoch wie seit fast vier Jahren nicht mehr, und auch über den Erwartungen von 2,6%. Die Preise für Textilien beispielsweise steigen derzeit so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr. Und erst letzte Woche hatte die BoE regelrecht gewarnt gegen Ende des Jahres steige die Inflation auf knapp 3,0%. Da sind wir jetzt im April schon angekommen mit 2,7%.

Die BoE hatte auch gewarnt, dass es für dieses Jahr für die britischen Konsumenten eine Art merkwürdigen „Squeeze“ geben würde, also einen Engpass, bestehend aus steigenden Preisen und gleichzeitig sinkenden Reallöhnen, was bei den Konsumausgaben wohl zwangsläufig ein Problem darstellen dürfte.

Auch die sonstigen Daten deuten allesamt auf weiter steigende Preise in UK. Der Erzeugerpreisindex steigt in seiner Kernrate statt wie erwartet 2,5% um 2,8% auf Jahresbasis. Der gesamte Index steigt um 3,6%. Der Erzeugerpreisindex für Importwaren steigt um satte 16,6% nach 17,4% im März. Das billige Pfund und somit die teuren Femdwährungen wehen die kräftig steigenden Importpreise auf die Insel, Monat für Monat! Die Einzelhandelspreise steigen um 3,5% nach 3,1% im März.

Zurück zur Inflation, also den Verbraucherpreisen gemessen an einem Warenkorb. Sieht man all die Daten drum herum, ist die Tendenz weiter steigend. Zuletzt hatte bereits ein Mitglied des BoE-Vorstands für eine sofortige Zinsanhebung plädiert. Der Drang nach relativ rasch steigenden Zinsen dürfte zunehmen, denn „etwas mehr über 2,0% tolerieren“, davon kann bei 2,7% und den sonstigen steigenden Preisen wohl keine Rede mehr sein. Es geht im Sinne der Bürger darum weitere Preissteigerungen einzudämmen, vor allem weil sie nicht durch steigende Gehälter ausgeglichen werden, wie es die BoE ja selbst sagt.

In diesem Zusammenhang ist die heutige Reaktion des Pfund-Kurses doch recht merkwürdig. Eigentlich müsste das Pfund im Hauptwährungspaar gegen den US-Dollar (Cable / GBPUSD) zulegen, weil die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung gestiegen sein dürfte. Der Kurs fällt seit der Datenverkündung bis jetzt um gut 50 Pips. Die Tiefs vom 12. Mai bei um die 1,2840 könnten für Trader als kleine Unterstützung angesehen werden, die man auf dem weiteren Weg nach unten erstmal nehmen muss. Die Reaktion im Pfund bleibt aber erstaunlich. Hatten die Forex-Trader so eine hohe Inflation wie heute verkündet schon so stark eingepreist?


GBPUSD seit 9. Mai



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1 Kommentar

  1. Unter Umständen könnte es doch sein, dass die Märkte das unvermeidleich zukünftige wirtschaftliche Untergangsszenario Kleinbritanniens tatsächlich richtig erfasst haben. Zugegeben, das wäre eine Ausnahme von der Regel, denn die Märkte liegen so gut wie immer falsch, wenn es um harte Fakten geht.
    Aber hier dreht sich vieles um europäische, wenn nicht globale Finanzmärkte, die nicht mehr im Separatistenländchen verbleiben können. Da kann man schon mal eine Ausnahme machen…

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